Andreas Gabalier | Musik | MTV Unplugged

Andreas Gabalier - MTV Unplugged - Extended Version
MTV Unplugged
20. Oktober 2017
Extended Version
Andreas Gabalier
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Produktinformation

Gut ein Jahr ist’s her, dass Andreas Gabalier, im altehrwürdigen, ausverkauften Wiener Odeon Theater, als erster Österreicher überhaupt ein „ausg’stecktes“ Konzert zum Besten gab. Und wie bei allem, was er anpackt hat er diesen Parforceritt so einfach aussehen lassen, die gigantische Produktion mit seinem Bergbua-Charme so heimelig erscheinen lassen.
Natürlich ist ihm klar, in welche Tradition er sich einreiht mit seinem Beitrag zu dieser legendären Reihe, in der sich nur die größten Namen der Pop- und Rockgeschichte finden. Und nun seiner. Und es passt. Gleich vom ersten Takt an wird klar, dass sich dieser Künstler nicht einschüchtern lässt vom schieren Gewicht der Verantwortung, sondern selbstbewusst sein ureigenes MTV-Unplugged zu kreieren suchte. Er hat verstanden, dass er schlicht und einfach zu den großen österreichischen Chanteuren gehört, nach Ambros, Danzer und Fendrich kommt lückenlos Gabalier. Und ein Gabalier lässt solch einen denkwürdigen Abend angemessen einläuten: mit Johann Strauß' „An der schönen blauen Donau“, aufgeführt von einem üppigen 40-köpfigen Orchester unter der Leitung von Maestro Christian Kolonovits, der bereits eben Ambros, Danzer & Fendrich veredelte. Hier schließen sich Kreise. 
Enter Gabalier, gemmas au… er setzt direkt mit seinem Auftreten das Gegengewicht zum opulenten Intro, „Bergbauernbuam“ ist die lupenreine Blaupause seines Volksrock‘ n‘ Roll, und das bedeutet in erster Linie Spaß! Nur mit Gitarre, Klavier, Harmonika und seinen G’schichten ausgestattet zeigt Andreas Gabalier auf dem Barhocker sitzend wahre Größe, ist er doch unangefochtener Mittelpunkt der Show. Das möchte etwas heissen angesichts der außergewöhnlichen Gästeliste, die einige Überraschungen in petto hielt. Mit Max Giesinger brachte er „Sie“ in einem Gewand, das an Phil Spektor erinnert, um sich bei „Hulapalu“ von den 257ers flankieren zu lassen und im Sitzen mit Sonnenbrille völlig unaufdringlich die Party abzureißen. Die Lederhos‘n zu Basecap und Sneakern, es funktioniert! Xavier Naidoo und Andreas Gabalier, das ist eine Männerfreundschaft, die in Kapstadt entstand, und es konnte für das intensive „A Meinung haben“ kaum eine treffendere Gast-Besetzung geben. Als Tauschkonzert-Veteran der ersten Stunde war der Auftritt von Gregor Meyle beinahe auch obligatorisch und sorgte wieder für große Gefühle, als sich beide „In diesem Moment“ vor ihrem verstorbenen Freund, dem großen Roger Cicero verneigten. Wenn das nicht MTV, also Music Television per definitionem ist, was dann?
Sowieso hielt der Abend einiges an starken Emotionen parat. Trotz einer Glanzkarriere, die sich als ein einziges Highlight zusammenfassen lässt, agiert Gabalier spürbar demütig gegenüber dem Showformat und ehrlich sich selbst gegenüber. Und so wird mit „Amoi seg' ma uns wieder“ ein Lied aufgeführt, das er lange vor seiner steilen Karriere schrieb, um damit zwei Schicksalsschläge aus dem engsten Familienkreis zu verarbeiten, die kaum in Worte zu fassen sind und Pietät und Respekt verlangen. Aber hier erhält das Großprojekt eben auch eine autobiografische Note: der Steirer Bua hat sich durchgebissen, blieb standhaft und hat es sich verdient mit den ganz Großen zu duettieren. Im Studio Rosenhügel setzt er stilecht im Dinner-Jacket (augenzwinkernd mit schwarzer Lederhos‘n kombiniert) seinen Lieben ein akustisches Denkmal. Seine Duett-Partnerin ist keine Geringere als die weltweit erfolgreichste russische Sopranistin Anna Netrebko. Und es wurde ein wirkliches Duett, die Operndiva in steirischer Mundart – das ist mehr als nur eine respektvolle Geste, sondern musikalische Transzendenz in einem fragilen Musikpoem, das privater kaum sein könnte und über Dies- und Jenseits meditiert. Dirigent Christian Kolonovits und das Max Steiner Orchester liefern die Wogen, auf denen Netrebko die Eigenheiten der steirischen Sprache melismatisch auskundschaftet und souverän um ihren Partner Gabalier, den Erzähler, herumtanzt. Und da hat er es, das Momentum, an dem niemand mehr in Frage stellt, ob er denn dem Format gerecht werden könne, ist es nicht nur ein absoluter Höhepunkt in seiner Künstlerlaufbahn, sondern zugleich einer der großen MTV-Unplugged Momente, der sich mit „Tears in Heaven“ messen lassen kann, aber vor allem zu 100% Andreas Gabalier bleibt. Da gerät das Stones-Cover „You can’t always get what you want“ beinahe selbstironisch angesichts einer solchen Leistung.
Nun jährte sich dieser Abend zum ersten Mal, und es ist Grund genug, unsere Erinnerung daran zu erfrischen. Mit „Andreas Gabalier MTV Unplugged – extended Version“ ist eine 3-CD-Box erschienen, die unterstreicht, dass im vergangenen Jahr österreichische Musikgeschichte geschrieben wurde und entsprechend zu behandeln ist. Nämlich mit einer Haltung, mit der der Künstler selbst seine Aufgabe anging, mit Respekt. Unter der musikalischen Leitung von Mathias Roska bietet CD 3 acht weitere Titel, unter anderem eine Pianoversion des heimlichen Herzstücks „Amoi seg‘ ma uns wieder“, bei der es vor Andacht so still ist, man könnte meinen, einer Studioaufnahme zu lauschen. Mit „Steirerland“ geht Gabalier im eigenen Oevre zurück zu den Anfängen, zu seinem Debüt „Da komm ich her“. Mit MTV Unplugged legt er Zeugnis ab, wo er hingekommen ist.
Die neuen Songs um Überblick:
★Mei Herz schlogt nur fü di (MTV Unplugged)
★Wo immer du auch bist (MTV Unplugged)
★Steirerland (MTV Unplugged)
★Mit dir (MTV Unplugged)
★Engel (MTV Unplugged)
★Du musst nicht traurig sein (MTV Unplugged)
★Sie (Solo – MTV Unplugged)
★Amoi seg' ma uns wieder (Piano Version / MTV Unplugged)
Veröffentlichung
20.10.2017
Format
CD
Label
Electrola
Bestellnummer
00602567013235

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