ART BLAKEY
& THE JAZZ MESSENGERS
JUST COOLIN’
DAS UNVERÖFFENTLICHTE ORIGINAL-ALBUM VON 1959!
Blue Note Records / Universal Music
CD 00602508650222 / LP 00602508650239
VÖ: 17.07. 2020
- Hipsippy Blues (Hank Mobley) 2. Close Your Eyes (Bernice Petkere)
- Jimerick (unknown) 4. Quick Trick (Bobby Timmons)
- M&M (Hank Mobley) 6. Just Coolin’ (Hank Mobley)
Art Blakey – drums / Hank Mobley – tenor saxophone / Lee Morgan – trumpet
Bobby Timmons – piano / Jymie Merritt – bass
Original session produced by Alfred Lion
Recorded by Rudy Van Gelder on March 8, 1959 at Van Gelder Studio
Mastered by Kevin Gray 2020 at Cohearent Audio
Drive, Power und eine mitreißende, polyrhythmische Spielweise waren das Markenzeichen von Schlagzeuger Art Blakey. Der war nicht nur eine Größe, sondern auch eine besondere Integrationsfigur des Jazz: in seinen Jazz Messengers spielten viele Berühmtheiten bevor sie international bekannt wurden – Art Blakey machte sie erst groß.
Roland Spiegel beschrieb die Legende, die am 11. Oktober 2019 hundert Jahre alt geworden wäre, zu seinem Geburtstag im Bayerischen Rundfunk so:
Vom ersten Takt an ein klares Statement: griffiges Thema, markanter Rhythmus, starke Dynamik – so klang Musik unter der Leitung des Schlagzeugers Art Blakey. Sie hatte mitreißenden Schwung. Die Melodien waren einfacher und klarer umrissen als noch ein Jahrzehnt zuvor, als der “Bebop”-Stil die Töne und manchmal auch die Auffassungsgabe der Zuhörer mächtig durcheinandergewirbelt hatte. Diese Musik hier wollte sich mitteilen, Hard Bop nannte man sie wegen der härteren Konturen. Sie hatte Blues und Soul, viel archaische, schwarze Musik schwang im Hintergrund mit bei diesem Jazz-Stil, für den Art Blakeys Band die Keimzelle wurde.
Sie denken, Sie kennen alles von Art Blakey? Irrtum – sein Album „Just Coolin‘“ von 1959 lernen Sie erst jetzt kennen! In diesen Jahren nahm Blue Note Records in rapidem Tempo so viele Sessions auf, dass komplette Alben auch mal im Archiv verschwinden konnten. Das hatte nichts mit mangelnder Qualität zu tun, wie man bei „Just Coolin'“ hört, einer nie zuvor veröffentlichten Studiosession von Art Blakey & The Jazz Messengers, die am 8. März 1959 im berühmten Studio von Rudy Van Gelder in Hackensack, New Jersey, aufgenommen wurde.
Die Session versammelte eine rare, weil kurzlebige Besetzung der Jazz Messengers, mit Tenorsaxophonist Hank Mobley, Trompeter Lee Morgan, Pianist Bobby Timmons und Bassist Jymie Merritt. Das Album besteht nicht nur aus 100% bislang ungehörter Musik, sondern beinhaltet auch zwei bisher unveröffentlichte Kompositionen, darunter Bobby Timmons‘ “Quick Trick”.
Zur Zeit der Session für „Just Coolin‘“ fand auf dem Saxophonstuhl der Jazz Messengers mal wieder ein Wechsel statt. Die Band hatte zuletzt im Oktober 1958 aufgenommen, das inzwischen klassische Album „Moanin‘“ mit Benny Golson am Tenorsaxophon. Später, im Juli 1959, rekrutierte Blakey dann Tenorsaxophonist Wayne Shorter, der bis 1964 ein fester Bestandteil der Band bleiben sollte.
Dazwischen kehrte für kurze Zeit der auf „Just Coolin‘“ zu hörende Hank Mobley zurück, Gründungsmitglied der The Jazz Messengers, die sich 1954 erstmals zusammenfanden. Mobley spielte auch eine wichtige Rolle als Komponist innerhalb der Band, so stammen drei der sechs Tracks auf „Just Coolin‘“ von ihm, neben dem Titeltrack die Nummern “Hipsippy Blues” und “M & M”.
Fünf Wochen nach der „Just Coolin‘“-Session beschloss der Gründer und Produzent von Blue Note Records, Alfred Lion, die Band am 15. April 1959 erneut aufzunehmen, live im legendären Birdland Club in New York City. Das Ergebnis waren gleich zwei Alben, „Art Blakey & The Jazz Messengers At The Jazz Corner Of The World” Vol. 1 & 2, die Live-Versionen von vier der sechs Titel des „Just Coolin‘“-Albums enthielten. Vermutlich durch die Konzentration des Labels auf die beiden Live-Alben wurde die Studiosession zunächst zurückgestellt und dann vergessen.
“Jetzt, im Jahr 2020, ist es großartig, mehr von Blakey, Morgan, Mobley und Timmons in ihrer Blütezeit zu entdecken”, schreibt Bob Blumenthal in den Liner Notes für „Just Coolin‘“. “Die Musik hatte sich im Laufe des einen Monats, der die Studio- und Live-Versionen trennte, eindeutig hervorragend einschliffen, aber das Feuer der sechs Studio-Tracks hat einen eigenen Reiz.”
Jetzt, 61 Jahre später, haben Jazzfans auf der ganzen Welt erstmals die Möglichkeit, dies selbst zu hören.
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