Was macht die Musik Arvo Pärts so einzigartig? Von seinen Anfängen im Neoklassizismus über Experimente mit Zwölftonmusik und Serialismus führte sein Weg als Komponist Ende der Sechziger Jahre in eine Phase des künstlerischen Schweigens und Nachdenkens – acht Jahre lang. Die Summe war etwas gänzlich Eigenständiges, jener vom Ältesten und Einfachsten, was wir in der europäischen Musik haben inspirierte Kompositionsstil, den Pärt Tintinnabuli (was soviel bedeutet wie ,klingendes Glöckchen’) genannt hat. Gemeint ist das Gockenklang-hafte des Dreiklangs. Ein Dreiklang, oft auch nur ein einzelner, expressiver Ton, mehr braucht Pärt nicht, um seine vollkommen idiosynkratischen Klangwelten entstehen zu lassen.
Arbos präsentiert acht sehr unterschiedlich besetzte Werke aus der Frühzeit den „neuen“ Arvo Pärt, die in den Jahren 1976 bis 1985 entstanden sind. Mit diesem zweiten ECM-Album des Komponisten, aufgenommen 1986–87, begann Pärts intensive, bis heute andauernde Zusammenarbeit mit dem Hilliard Ensemble.