Anlässlich der 750-Jahr-Feier des Kölner Doms setzte Arvo Pärt einen russisch-orthodoxen Bußkanon in Musik, der bereits in den ältesten slawischen Kirchenschriften auftaucht: Kanon Pokajanen. Noch vor der Uraufführung, die im März 1998 im Kölner Dom stattfand, besorgte der Estonian Philharmonic Chamber Choir unter Tõnu Kaljuste im Beisein des Komponisten die Welt-Ersteinspielung. Eine Besonderheit stellt die im Kanon Pokajanen zu hörende Sprache dar: Sie findet ausschließlich in Kirchentexten Verwendung.
„In dieser Komposition, wie auch in manchen meiner anderen Vokalwerke, versuchte ich, von der Sprache auszugehen. Ich wollte dem Wort die Möglichkeit geben, seinen eigenen Klang zu wählen, seine melodische Linie selbst zu zeichnen.“
Arvo Pärt