In diesen Tagen jährt sich einer der wichtigsten Tage der Weltgeschichte zum 75sten Mal: der 08. Mai ist als Tag der Kapitulation des nationalsozialistischen Terrorregimes, sowohl als Tag des Gedenkens, wie auch als Tag der Mahnung fest im kollektiven Gedächtnis verankert. „Nie wieder“ sollte der menschenverachtende Faschismus in Gedanken, Worten und Taten Platz in einer Gesellschaft haben, die sich im ersten Artikel ihres Grundgesetzes der Unantastbarkeit der Würde des Menschen verpflichtet hat. Auch daran sollte uns der 08. Mai stets erinnern.
Wolfgang Niedecken nimmt diesen Tag zum Anlass, auf seine ureigene Art, nämlich musikalisch und auf Kölsch, mit dem Song „Ruhe vor’m Sturm“ erneut ein deutliches Zeichen und Signal gegen die zunehmende Ausbreitung und Gesellschaftsfähigkeit nationalistischer und rechtsextremistischer Gedanken, Worte und Taten zu setzen. Denn verstärkt marschieren und morden sie wieder, verbreiten ihren Hass und ihre Menschenverachtung auf den Straßen, in den Sälen und im Netz. Versuchen sich einzuschleichen in unser Denken, in unsere Gefühle und Meinungen. Ein Zustand, der auch Wolfgang Niedecken zunehmend mit Sorge erfüllt. Eine Sorge, die er in den mittlerweile 40 Jahren seiner Karriere schon mehrfach in seinen Songs und im politischen und persönlichen Diskurs thematisiert hat. Von „Kristallnaach“ (1982) über „Arsch huh, Zäng ussenander“, die Hymne der Kampagne der Kölner Musikszene gegen rechte Gewalt, die im November 1992 über 100.000 Menschen bei einem Konzert „gegen Rassismus und Gewalt“ zusammengeführt hat. Bis ins Jetzt und Heute, mit dem Song „Ruhe vor’m Sturm“. Weil es zunehmend wichtiger wird, nicht zu verstummen. Weiterhin, eindringlich und laut, die Stimme zu erheben und Haltung zu zeigen. Gegen Nazis, gegen rechts, gegen jede Form von Rassismus. Und einzustehen für die Werte einer offenen, toleranten, freien und solidarischen Gesellschaft.
Zitat Wolfgang Niedecken:
„In „Ruhe vor’m Sturm“ geht es um die Populisten, die bereits an der Macht sind und um die, die noch in den Startlöchern stehen. Es war der allererste Song, den ich für das neue Album geschrieben habe. Ein alptraumartiger Text zu einem exotischen Gitarrenriff, dräuenden Taiko-Trommeln und hart gespieltem Schlagzeug im Dreivierteltakt. Es geht um die allgemeine Verrohung, um abhanden gekommene Werte und die Angst, sich irgendwann endgültig in einer Welt wiederzufinden, in der eine Katastrophe die Nächste ablöst. Es geht um die Angst vor weltweiten Kriegen, die unter anderem um Ressourcen geführt werden. Um die Angst vor der Zerstörung unserer Umwelt und der Lebensbedingungen auf unserem Planeten. Es geht darum, dass die antidemokratischen, nationalistischen Kräfte permanent versuchen, jede Angst und jede Krise für sich zu instrumentalisieren, um einen Keil in die Bevölkerung zu treiben. Egal, ob Umwelt oder Corona oder Flucht aus Bedrohung von Leib und Leben. Die gelebte Demokratie, wie wir sie kennen, ist für diese Populisten nur ein Werkzeug, um an die Macht zu kommen und um sie dann abzuschaffen.
Ich fühle mich in großer Sorge zunehmend an die Worte erinnert, die Joseph Goebbels bereits 1928 im deutschen Reichstag aussprach:
„Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren eigenen Waffen zu versorgen. Wenn diese Demokratie so dumm ist, uns für diesen Bärendienst Freikarten und Diäten zu geben, so ist das ihre Sache. Wir kommen nicht als Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde. Wie der Wolf in eine Schafherde einbricht, so kommen wir.“
„Ruhe vor’m Sturm“ wird als Song auch auf dem neuen 20. Studio-Album von
Niedeckens BAP zu finden sein, das im Herbst erscheinen wird.
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