Benjamin Bernheim | News | Pressemitteilung: Benjamin Bernheims neues Album "Boulevard des Italiens" - 8.4.2022 (VÖ) (DE/EN)

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Pressemitteilung: Benjamin Bernheims neues Album “Boulevard des Italiens” – 8.4.2022 (VÖ) (DE/EN)

15.02.2022
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Benjamin Bernheim auf dem Boulevard des Italiens
»Die schönste Tenorstimme seit Luciano Pavarotti«
Süddeutsche Zeitung
Benjamin Bernheims zweites Soloalbum für Deutsche Grammophon vertont ein Jahrhundert italienischer Oper in Paris
Seltenes und Vertrautes aus Opern von Cherubini, Spontini, Donizetti, Verdi, Puccini und Mascagni, vom Tenor handverlesen und auf Französisch gesungen
Aufgenommen mit Frédéric Chaslin und dem Orchestra del Teatro Comunale di Bologna
»Ein Sänger und ein Dirigent aus Frankreich mit einem Orchester aus Italien – zwei Welten kommen zusammen: italienische Musik und französische Sprache!«
Benjamin Bernheim
Boulevard des Italiens erscheint am 8. April 2022 bei Deutsche Grammophon
Benjamin Bernheims neuestes Album Boulevard des Italiens dokumentiert mehr als 100 Jahre italienischer Oper in Frankreich. Musik zwischen Spontinis La Vestale und Mascagnis Amica singt der Tenor hier auf Französisch, in seiner Muttersprache. »Wir wollten die Geschichte der französischen Sprache in den Pariser Opernhäusern nachzeichnen durch all diese italienischen Komponisten, die ihre Stücke dort aufführen ließen«, sagt Bernheim. »Zwischen der Opéra Garnier und der Opéra-Comique wurde diese Geschichte zu Musik – der Boulevard des Italiens ist ihr Schauplatz.« Das Album erscheint am 8. April 2022 bei Deutsche Grammophon.
Vom Beginn des 19. bis hinein ins 20. Jahrhundert war Paris die Opernhauptstadt Europas. Insbesondere italienische Komponisten zog die Metropole an, denn sie war weltoffen und ihre Städter liebten den Bühnengesang. So entwickelte sich zwischen der französischen und der italienischen Theatertradition ein intensiver Austausch. Stücke wurden, unabhängig vom Land ihrer Entstehung, fast ausnahmslos auf Französisch aufgeführt; und indem die italienischen Komponisten ihre Musik der Klanglichkeit der französischen Sprache anpassten, erschlossen sich ihnen zugleich neue Bereiche melodischer Kreativität.
Auf Boulevard des Italiens singt Bernheim eine charakteristische Auswahl der jeweils markantesten Werke. Das Repertoire hat er zuvor gründlich recherchiert, fachkundig beraten vom Palazzetto Bru Zane, einer Stiftung für französische Musik der Romantik. Nicht nur inspirierende Gedanken und Vorschläge kamen von dort, sondern auch »handfeste Hilfe in der Bearbeitung der Gesangspartien, aber auch der Orchesterpartituren«, sagt Bernheim.
Gaspare Spontini war es, der das neue Zeitalter der Romantischen Oper in Paris einläutete mit seiner bahnbrechenden La Vestale im Jahr 1807; eine leidenschaftliche Szene daraus ist die älteste Musik auf Boulevard des Italiens. Bernheim singt außerdem Musik von Spontinis Zeitgenossen Luigi Cherubini: eine Arie aus der wenig bekannten Oper Ali Baba (1833), in der das hohe C ertönt, das zu diesem Zeitpunkt bereits zum stimmlichen Rüstzeug eines jeden Tenors gehörte.
Vom Anfang des 19. Jahrhunderts an wurde der Zustrom italienischer Komponisten beständig größer. Einer der erfolgreichsten von ihnen war Gaetano Donizetti. Bernheim hat Auszüge aus drei seiner Opern ausgewählt, die in Paris ihre Welturaufführung feierten – aus dem eher selten gespielten Dom Sébastien, seinem letzten Beitrag zur Gattung, sowie aus La Fille du régiment und La Favorite.
Geht es um den alle überragenden Giuseppe Verdi, wartet Bernheim mit noch größeren Überraschungen auf. Die beschwingte Tenorarie aus Jérusalem, Verdis eigener französischer Fassung von I lombardi, ist zu hören. »Bis zur Unkenntlichkeit umgestaltet«, wie der Komponist selbst anmerkte, ist sie eine ebensolche Enthüllung wie eine Arie für den Heldentenor in seinem Epos Les Vêpres siciliennes, die als absolute Seltenheit gelten kann. Diese Nummer wurde nicht für die Premiere geschrieben, sondern als Ersatzarie in einer späteren Wiederaufnahme. In einer frühen Ausgabe der Partitur fand sie sich im Anhang versteckt. Verdis Don Carlos ist für Bernheim »ein zentrales Stück«, wie er sagt. Er hat daraus die wunderschöne Auftrittsarie des Helden ausgewählt und das bewegende Duett für Tenor und Bariton in der längeren, nuancenreicheren französischen Originalfassung; Florian Sempey singt es mit ihm.
Giacomo Puccini ist auf vielfältige Weise und sehr eng mit Paris verbunden – nicht zuletzt wegen der 1906 in der Opéra-Comique erstaufgeführten Fassung von Madama Butterfly, auf die die gültige Partitur der Oper zurückgeht. Noch bis in die 1960er-Jahre war es üblich, Puccini auf Französisch zu singen. Mit zwei der bekannteren Arien aus Madama Butterfly und Tosca belebt Bernheim diese Tradition und demonstriert plastisch, wie »die französische Sprache, mit ihren ganz eigenen Betonungen und den vielen Nasalen, dieser Musik eine neue Klanglichkeit verleiht.«
Ergänzt wird der historische Überblick durch eine längere Szene aus Pietro Mascagnis selten zu hörender tragischer Oper Amica, die 1905 in Monte Carlo uraufgeführt wurde. Hier gibt sich Bernheim dem Klang des Französischen im Amalgam mit tief empfundenem italienischem Verismo hin.
Die Aufnahmesitzungen mit dem Dirigenten Frédéric Chaslin und dem Orchestra del Teatro Comunale di Bologna fanden im April 2021 statt – »als die Welt gerade wieder aufmachte«, sagt Bernheim. »Das war, persönlich wie musikalisch, ein wunderbares Gefühl. Wir schwelgten geradezu in der ›Italianità‹.«
Benjamin Bernheim, im Februar 2022 vom französischen Kulturminister zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ernannt, erhielt große Anerkennung für seine Bühnenauftritte und sein Debütalbum, das 2019 bei Deutsche Grammophon erschien, wo er unter Exklusivvertrag steht. Auf Boulevard des Italiens gibt der »neue Startenor« (Diapason) nicht nur eine Vorführstunde in französischem Operngesang mit einer Diktion von »kaum fassbarer Klarheit«, wie die Kritiker schreiben, sondern auch einen faszinierenden Überblick über die symbiotische Beziehung zwischen Paris und Generationen von italienischen Komponisten.
 
 
Benjamin Bernheim on the Boulevard des Italiens
The most beautiful tenor voice since Luciano Pavarotti
Süddeutsche Zeitung
Benjamin Bernheim’s second solo album for Deutsche Grammophon
turns the spotlight on a century of Italian opera in Paris
The tenor presents a carefully curated selection of rarities and favourite excerpts by Cherubini, Spontini, Donizetti, Verdi, Puccini and Mascagni – all performed in French
Recorded with Frédéric Chaslin and the Orchestra del Teatro Comunale di Bologna
“With a French singer and conductor and an Italian orchestra we show how two worlds come together in style – Italian music and the French language!
Benjamin Bernheim
Boulevard des Italiens will be released by Deutsche Grammophon on 8 April 2022
Documenting more than a hundred years of Italian operatic music in France, Benjamin Bernheim’s new album Boulevard des Italiens will be released on Deutsche Grammophon on 8 April 2022. Music stretching from Spontini’s La Vestale to Mascagni’s Amica – all sung in French – receives gold-star treatment from Bernheim, a tenor ideally placed to sing this repertoire in his native language. As he explains, “The aim was really to show the history of the French language in opera houses in Paris by way of these Italian composers who brought their pieces there. With the Opéra Garnier at one end, and the Opéra-Comique at the other, the Boulevard des Italiens is where it all happened.”
Throughout the nineteenth century and into the twentieth, Paris was the operatic capital of Europe. From Cherubini to Mascagni, Italian composers in particular were drawn to the city with its cosmopolitan outlook and opera-loving audiences. This resulted in an exciting and productive mutual exchange between the French and Italian theatrical traditions. Almost without exception, works were staged in French, whatever their country of origin, and in adapting their music to work with the sonorities of the French language, Italian composers rose to new levels of melodic creativity.
On Boulevard des Italiens, Bernheim performs a representative selection of their operatic calling cards, having turned to the Venice-based Palazzetto Bru Zane – Centre de musique romantique française for advice on repertoire. As he explains, in addition to giving inspired ideas and suggestions, the organisation also “helped us enormously, doing amazing work on editing not just the vocal scores, but the orchestral ones as well”.
It was Spontini who ushered in the new era of Romantic opera in Paris, with his groundbreaking La Vestale of 1807 – a gripping, passionate scene from this work provides the earliest music on Boulevard des Italiens. Bernheim also performs music by Spontini’s near contemporary Cherubini, with an aria taken from the little-known Ali Baba (1833) and notable for its use of the high Cs which by this time every tenor had to have as part of his vocal armoury.
From the early 1800s onwards, the roster of visiting Italian composers grew. One of the most successful among their ranks was Donizetti. Bernheim has chosen excerpts from three of the operas the composer premiered in the French capital, including the less frequently performed Dom Sébastien, his final work in the genre, as well as the ever popular La Fille du régiment and La Favorite.    
When it comes to the towering figure of Verdi, Bernheim has even bigger surprises in store. It is a revelation to hear the lilting tenor aria from Jérusalem, the composer’s French version of I lombardi – “transformed beyond all recognition”, as Verdi put it – as well as a genuine rarity, an aria for the tenor hero in his epic Les Vêpres siciliennes. This number was written not for the first performance but as a replacement aria in a later revival, and tucked away as an appendix in one early edition of the score. Verdi’s Don Carlos is, as Bernheim says, “a central piece for me”. For this album he selected the hero’s beautiful opening aria and the famous stirring duet for tenor and baritone in its longer, more nuanced original French version, featuring a guest appearance from baritone Florian Sempey.
The connections between Puccini and Paris are many and deep, not least for the version of Madama Butterfly premiered at the Opéra-Comique in 1906 which established the definitive score of the opera. Up until the 1960s it was customary to sing Puccini in French. In reviving this tradition with two well-known arias from Madama Butterfly and Tosca, Bernheim gives an ideal demonstration of the way that “the French language, with its different accents and more nasal vowels, brings a new sonority to this music”.
Completing the historical overview, an extended scene from Mascagni’s rarely-given Amica, written to a French libretto and first performed in Monte Carlo in 1905, allows Bernheim to revel in the sound of French combined with Italian verismo at its most heartfelt.
The recording sessions with conductor Frédéric Chaslin and the Orchestra del Teatro Comunale di Bologna took place in April 2021 – “just as the world was opening up again”, recalls Bernheim. “It was a wonderful feeling, both personally and musically,” he adds. “We were literally immersed in Italian sonorities.”
Decorated as Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres by the French Minister of Culture in February 2022, Benjamin Bernheim has received widespread acclaim for both his stage performances and his 2019 debut album on Deutsche Grammophon, for whom he records exclusively.  On Boulevard des Italiens, the singer hailed by Diapason as “the new star tenor” not only gives an object lesson in French operatic singing, with diction praised for its “miraculous clarity”, but provides a fascinating survey of the symbiotic relationship between Paris and generations of Italian composers.  

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