Bernhard Brink | Musik | Wie weit willst Du gehn

Wie weit willst Du gehn: Brink, Bernhard
Wie weit willst Du gehn
16. März 2012
Bernhard Brink

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Produktinformation

Man soll die Feste feiern wie sie fallen. Für einen der bekanntesten deutschen Sänger und Entertainer fallen in diesem Jahr drei Feste zusammen: 40 Jahre Bühne, 25 Jahre Ehe und 60 Jahre Bernhard Brink. Bei manchen Leuten bricht ja mit dem 60. Geburtstag eine regelrechte Weltuntergangsstimmung aus. Bernhard Brink ist alt genug, um zu wissen, dass die Welt so schnell nun auch wieder nicht untergeht, selbst wenn das bei den alten Mayas für 2012 im Kalender steht. Brink hat in seinem Kalender ganz andere Termine eingetragen: Zum Beispiel eine große Solo-Jubiläumstour und die Präsentation des neuen Albums „Wie weit willst Du gehn“.
 
Bernhard Brink geht zumindest so weit, dass er uns nichts vorspielt. Er hat es nicht nötig, auf „Typ zu machen“. Dieses Album ist authentisch, klar und geradeaus. Ohne Umwege auf den Punkt. Da haben Schlager, Rock und Pop irgendwie miteinander geflirtet und etwas sehr Eigenes hervorgebracht.  Er weiss es zu schätzen, was es wert ist, wenn man nicht mehr jedem Trend hinterher hechten muss. Das heißt nicht, dass der Sänger stehen geblieben ist. Ganz im Gegenteil, denn nur wer sich selbst treu bleibt, der kommt wirklich vorwärts.
 
Dem deutschen Schlager wird immer wieder vorgeworfen, dass er dem Publikum eine heile Welt vorgaukelt. Abgesehen davon, dass die Sehnsucht nach einer etwas heileren Welt kein Verbrechen ist, hat Bernhard Brink das „richtige“ Leben nie ausgespart. In seinem allerersten Song aus dem Jahre 1972 ist die Rede von den „schwankenden Kursen der Börsen“. Der Titel wurde kein Hit. Wahrscheinlich sind Finanzkrisen im Schlager nicht besonders unterhaltsam. Andererseits gibt es wohl nichts Spannenderes als Menschen und ihre Gefühle. Und je länger einer auf dieser Welt lebt und liebt, je mehr hat er, wie Bernhard Brink in seinem 60. Jahr, dazu zu sagen – und zu singen:
 
In WIE WEIT WILLST DU GEHN gibt es die Begegnung mit einer früheren, großen Liebe. Das ist nichts für Beziehungs-Anfänger. Halbwegs Erwachsene wissen allerdings, wie gefährlich eine „offne Rechnung“ ist, also eine nicht ganz zu Ende geliebte Liebe. So eine unverhoffte Begegnung mit der eigenen Vergangenheit kann ein explosives Gemisch werden, das einem schicksalhaft um die Ohren fliegt. ICH KANN ES NICHT FASSEN hat ein ähnliches Thema – wie überhaupt viele Songs dieses Albums auf die eine oder andere Weise miteinander korrespondieren. Nicht als konstruiertes Konzept, denn Assoziationen und Querverbindungen entstehen quasi auf natürlichem Wege, einfach so beim Zuhören.
„Verlassen“ und „verlassen werden“ sind Stoffe, aus denen Songs gemacht werden. Der neureife Bernhard Brink schafft das wunderbar schmalzfrei und auch musikalisch ohne eitle Faxen und Schnörkel. In dem Titel ICH BIN NICHT SO STARK entsteht auf diese Weise eine intensive, sehr berührende Atmosphäre. Ein Mann gesteht offen seine Gefühle, er versucht Macho-Klischees und falschen Stolz zu überwinden. So etwas kauft das Publikum nicht jedem ab. Diesem Sänger glaubt man die Selbsterkenntnis aufs Wort, denn Bernhard Brink hat die nötige Liebes-Erfahrung. Nicht mit wechselnden Beziehungen, sondern mit einer beständigen Langzeit-Partnerschaft. Im alltäglichen Zusammenleben begreift man wesentlich mehr von der Liebe als in noch so vielen romantischen Affären.
 
2012 feiert Bernhard Brink silberne Hochzeit mit Ehefrau Ute. Beim großen Partnerschaftstest mit Jörg Pilawa kamen die beiden auf Platz Eins, weil sie optimal harmonierten und viele Gemeinsamkeiten hatten. Spätestens nach sieben Jahren weiß jeder, der in einer festen Beziehung lebt, dass das große Glück nicht vom Himmel fällt; man muss schon ein bisschen was dafür tun, oder wie man in Brinks Wahlheimat Berlin sagt: „Von nüscht kommt nüscht.“
 
Auch das Lied GEFALLENE ENGEL hat etwas mit Partnerschaft zu tun, mit Verantwortung für andere und Respekt vor den Mitmenschen. Es geht um diejenigen, die beim großen Geiz-ist-geil-Rennen nicht mithalten können und auf der Strecke bleiben. Brink weiß natürlich, dass man die Welt mit einem Lied nicht wirklich verbessern kann, deshalb hilft er vorsichtshalber ganz handfest nach. Er engagiert sich seit Jahren für das soziale Projekt „Kids-Küche“ der Arche Berlin-Hellersdorf, setzt sich für Obdachlose in Berlin ein und ist offizieller Botschafter der José Carreras Leukämie-Stiftung.
 
Ein Höhepunkt des Albums – und das in jeder Beziehung – ist der mitreißende, hitverdächtige Titel: ES GEHT AUCH ANDERS. „Es geht auch anders“ kann sich auf den etwas anderen Sound dieser Platte beziehen oder darauf, dass Männer manchmal eben doch genau das können, was die meisten Frauen bezweifeln: sich ändern und viele Dinge auch mal anders sehen. Brink singt: „Ich muss nicht ohne Herz und Verstand mit dem Kopf durch die Wand, wenn es auch anders geht!“ Bernhard Brink hat ein Album mit viel Herz und Verstand vorgelegt. Nicht zuletzt auch Dank Erfolgsproduzent Thorsten Brötzmann.
 
Höchstwahrscheinlich wird die Welt in diesem Jahr noch nicht untergehen, aber was auch immer passiert, WIE WEIT WILLST DU GEHN ist ein Album zum Festhalten und der Sänger ein Fels in der Brandung. Anders gesagt: Brink bleibt.
Veröffentlichung
16.3.2012
Format
CD
Label
Koch Music
Bestellnummer
00602527773681

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