Wenn das Streichquartett auch zu den beständigsten Gattungen der klassischen Musik zählt, hat sich Brooklyn Rider über das gesetzte Image grandios hinweggesetzt und gezeigt, dass es ein modernes Medium sein kann, das der heutigen Welt etwas Wichtiges zu sagen hat. Die vier Musiker – Johnny Gandelsman, Colin Jacobsen, Nicholas Cords und Eric Jacobsen – sind im Jazzclub ebenso zu Hause wie im Konzertsaal, und die Breite ihres Repertoires hat neue Maßstäbe dafür gesetzt, was man von einem Streichquartett erwarten darf. Brooklyn Riders Repertoire erscheint bunt zusammengewürfelt, aber der Kern seiner Kraft liegt in der Lebhaftigkeit der Auseinandersetzung mit jeglicher Musik.
Das neue Album A Walking Fire, zeigt nachdrücklich die Vielseitigkeit der Musiker, wenn hier eine von allem Ballast befreite Interpretation des wegweisenden Werks von Bartók neben neuen Stücken des zeitgenössischen russisch-amerikanischen Komponisten Lev »Ljova« Zhurbin und von Brooklyn Riders Ensemblemitglied Colin Jacobsen steht. Angesichts des tabufreien Aufführungsstils und der Offenheit für ein breites musikalisches Spektrum ist leicht zu begreifen, warum die Zeitschrift Strings über die Gruppe sagt: »Verzeihen Sie meinen Enthusiasmus, aber ich habe die Zukunft der Kammermusik gesehen, und sie heißt Brooklyn Rider.«