Der Albumtitel „Wie geil ist das denn?“ zielt, was die Karriere der Cappuccinos betrifft, genau auf den Punkt. Denn es ist sicher nicht übertrieben festzustellen, dass die vier Jungs mit ihren Songs aus der Hitschmiede von Kristina Bach zu den aufstrebenden jungen Stars der aktuellen Schlagerszene gehören. Die mehr als gute Chartpräsenz ihrer Alben, jede Menge TV-Shows, hervorragende Airplay Platzierungen und regelmäßig stehende Ovationen bei ihren Live-Shows sind klare Indikatoren für eine Band, an der in Deutschland schon lange niemand mehr vorbeikommt. Die vier jungen Männer ziehen mittlerweile seit gut fünf Jahren musikalisch wie auch menschlich an einem Strang. Keine Frage, die Cappuccinos sind ganz nah dran, ihre musikalischen Träume einzufangen und im Hier und Jetzt Wirklichkeit werden zu lassen.
Bereits im Februar wurde der Titelsong des neuen Tonträgers als Single ausgekoppelt und gab der treuen Schlagergemeinde einen ersten Eindruck des nun vorliegenden neuen Albums. Inhaltlich dreht sich das Lied um Freundschaft und Zusammenhalt. Das sind im Schlagergeschäft nicht unbedingt übliche Themen, doch gerade das macht den Song neben seinem hymnischen Mitsing-Refrain so einzigartig und authentisch. Denn wer die vier Jungs persönlich kennt, der kommt sowieso nicht daran vorbei, den Songtext auf das phänomenale Bandfeeling der Cappuccinos zu beziehen.
Die vier Musiker, die auch regelmäßig in einer WG im Osten Deutschlands zusammenwohnen, halten zusammen wie Pech und Schwefel und ziehen ihr „Ding“ mit Spaß an der Sache durch. Und genau diese Lebensvision der Band ist in jedem Titel des Albums erfahrbar. Da wäre zum Beispiel der Partykracher „Bäng Bäng Bäng“, der flott und tanzbar jede ach so trübe Stimmung wegbläst. Durch den fröhlichen Popsound ist gute Laune garantiert und der Refrain lädt durch seine geniale Einfachheit zum spontanen Mitsingen ein. Ein ähnlich getunter Guter Laune-Song ist „Wir sind Flieger“. Ein Funken von „We Are The Champions“ weht durch den Text. Der Song ist ein moderner Popschlager mit Stadionappeal. Die schöne Melodik im Refrain wird mit einem straighten Dance Beat unterlegt und macht das Lied zu einem Hitkandidaten erster Güte. Der Titel „Verliebt, verspielt, verlorn“ beweist hingegen, dass die Cappuccinos auch im traditionellen Schlager Spitze sind. Der Song ist ein Disco-Fox in Reinkultur und fährt klare Linie Richtung Schlagerhit.
Neben Party- und Popsongs sind einfühlsame Balladen seit je her Säulen des Erfolgskonzeptes der Cappuccinos. Eine wirklich gelungene Liebes-Ballade ist der Song „Engel auf Wolke sieben“. Das Lied zeigt sozusagen das andere Gesicht der Cappuccinos. Der schöne und schnörkellose Gesang von René Ursinus wird von gefühlvoll gesetzten Chören umrahmt, die an die Satzgesänge der Münchener Freiheit erinnern. Der Song erzeugt Gänsehautfeeling und beschreibt in lyrischen Gedanken die ewige Suche nach der einzig wahren Liebe.
Ähnlich wie bei den Vorgängeralben wagen die Cappuccinos auch auf „Wie geil ist das denn?“ ihren Schlagern einen modernen, zeitgemäßen Sound zu verpassen. Poppig angehauchte Elekro-Sounds mit einem fetten Bass unterlegen zum Beispiel die Strophen des Liedes „Größer als Amerika“. Der Song ist zwar von der Melodie her ein eindeutig er Schlager klingt aber international und modern. Im gleichen fröhlichen Stimmungsmodus kommt „Drei Mal täglich Hölle“ daher. Der Song ist ein pumpender Mallorca Schlager im Disco Fox-Style also ein exzellenter Pop-Schlager. Der perfekt produzierte Partysong wird in Discotheken wie auch auf Skihütten ein gern gesehener Gast sein.
Melancholie und eine gewisse Filmathmosphäre besticht in der Ballade „Raus aus Amsterdam“. Das Lied fällt sein Chorarrangement auf und berieselt die gestresste Seele mit angenehmen, sanften Klängen. Die Story über einsame Gedanken an eine Geliebte im Taxi in Amsterdam läuft wie eine Filmszene vorbei. Die virtuose Klavierbegleitung und originelle Glockensounds erzeugen den Text unterstützend eine melancholische, nachdenkliche Abendstimmung in dieser großen Stadt.
Ein weiteres musikalisches Highlight des Albums ist die Ballade „Flügel, die verbrennen“. Sanfte Gitarrensounds und ein songdienlich gespieltes Klavier unterstreichen die Emotionalität, des Textes, der seine Grundlage aus der mythologischen Geschichte von Ikarus nimmt. Jener Ikarus, der unbedingt fliegen wollte und sich Flügel aus Wachs baute. Leider kam er der Sonne zu nah, das Wachs schmolz und Ikarus stürzte ins Meer. Hier geht es aber hoffnungsvoller zu und die Flügel des Gefallenen wachsen wieder neu. Es geht also eher um die „immer wieder aufstehen“ Metaphorik, die in Liebesbeziehungen wie auch im alltäglichen Leben zumeist hilfreich ist.
Lieder der Trennung und des Verlassen werdens spielten seit je her ein wichtige Rolle in den Songs der Cappuccinos. Der Verlust der ersten großen Liebe ist nicht so leicht zu überwinden. Um dieses oft leidvolle Thema geht es in dem Lied „Durch die Hölle quer durchs Herz“. Auch in dieser gefühlvollen Ballade geht es um Trennungsschmerz. Hier allerdings um die Trennung von der ersten großen Liebe, die wie Cat Stevens mit „The First Cut Is The Deepest“ schon in den Siebzigern besang, immer die schlimmste ist.
Der letzte Song des Albums ist den Heldinnen ohne Orden, den Müttern gewidmet. Auch die vier Jungs wissen, wie wichtig Mutterliebe in der Entwicklung der Kinder ist. „Mama (Heldin ohne Orden)“ ist ein ruhiges und nahezu andächtiges Lied. Die schöne aber einfache Melodie und der gefühlvolle Gesang unterstreichen den Habitus dieser Liebeserklärung an alle Mütter in der Welt. Schöner kann der Abschluss eines Albums kaum sein!
Der neue Tonträger „Wie geil ist das denn?“ lässt in allen Belangen aufhorchen, denn die Cappuccinos haben sich musikalisch enorm weiter entwickelt. Die Gruppe zelebriert mit Hingabe und Können die vielfältige Palette des modernen Schlagers. Die Cappuccinos begeistern auf dem neuen Album mit gefühlvollen Balladen, klassischen Disco Fox- Nummern wie auch mit sattem Dance orientierten Partyschlager. Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches Album im modernen Soundgewand – so muss Schlager im Jahr 2013 klingen.
Weitere Informationen unter www.die-cappuccinos.com
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