Als Norman Granz 1956 Verve Records gründete, machte er die Sängerin Ella Fitzgerald sofort zu einer der strahlenden Identifikationsfiguren des Labels. Die Alben der “First Lady Of Song” wurden zu absoluten Bestsellern und brachten ihr dreizehn Grammy Awards sowie 1967 einen Sonder-Grammy für ihr Lebenswerk ein. Es ist kurios, dass sich just in dem Jahr, als Ella Fitzgerald verstarb, eine junge kanadische Sängerin und Pianistin anschickte, gewissermaßen in ihre Fußstapfen zu treten. Denn 1996 brachte Diana Krall das Album “All For You” heraus, mit dem ihr der Durchbruch beim Publikum gelang. Sage und schreibe 70 Wochen lang hielt sich “All For You” in Billboards Jazz-Charts und garantierte Krall auch ihre erste Grammy-Nominierung.
“All For You” und “Love Scenes” erschienen ursprünglich beim Label Impulse!/GRP, das aber mittlerweile auch zu Verve gehört. Ihr eigentliches Verve-Debüt gab Krall erst drei Jahre später mit dem von Tommy LiPuma produzierten Album “When I Look In Your Eyes”. Es markierte den Aufstieg Kralls zum internationalen Superstar und zur neuen Gallionsfigur des wiedererstarkten Labels. Wie Ella in den 1950ern erreichte auch Diana nicht nur reine Jazzhörer. Beweis dafür war nicht zuletzt die Nominierung von “When I Look In Your Eyes” in der stilübgreifenden Grammy-Kategorie “Album of the Year”. Mit “The Look Of Love” (2001), “Live In Paris” (2002), “The Girl In The Other Room” (2004) und “From This Moment On” (2006) folgten Alben, die allesamt mehrfach Platin erhielten.