In der Wertschätzung des Publikums und der internationalen Kritik gibt es nur zwei Orchester, die sich gegenseitig den Spitzenplatz streitig machen könnten: die Wiener und die Berliner Philharmoniker. Es liegt in der Natur der Sache, dass in einer solchen Situation immer gern die Verschiedenheit der beiden Klangkörper hervorgehoben wird: geschmeidige Eleganz und Noblesse der Wiener, zupackendes, leidenschaftliches Spiel der Berliner, seidiger Streicherklang des einen, solistische Brillanz der Bläser des anderen Orchesters. Unter solchen Voraussetzungen scheint es nicht übertrieben, die Gründung des “Kammerorchester Wien – Berlin” als kleine Sensation zu feiern. Die herausragenden Musiker zwei der bedeutendsten Orchestren der Welt haben nun gemeinsam mit dem in Russland vielfach ausgezeichneten Pianisten Denis Matsuev und Gabor Tarkövi unter der Leitung von Rainer Honeck Schostakovichs Klavierkonzert mit Trompete und Streichorchester, Lutoslawskis Variationen über ein Paganini Thema sowie – erstmals überhaupt für Deutsche Grammophon – Schnittkes Klavierkonzert eingespielt.