“Im Traum erschien ihm das Hundlein, welches ihm im Hause der Frau Ahavzi zu den Pantoffeln verholfen hatte, und sprach zu ihm: »Lieber Muck, du verstehst den Gebrauch der Pantoffeln noch nicht recht; wisse, wenn du dich in ihnen dreimal auf dem Absatz herumdrehst, so kannst du hinfliegen, wohin du nur willst, und mit dem Stöcklein kannst du Schätze finden, denn wo Gold vergraben ist, da wird es dreimal auf die Erde schlagen, bei Silber zweimal.« So träumte der kleine Muck.”
Doch aus dem anfänglichen Segen der Gaben wurde bald ein Fluch, und nachdem er beim König in Ungnade fiel, musste der kleine Muck fliehen. Als er schließlich Feigen aß von denen ihm eine lange Nase und Eselsohren wuchsen, wusste er, wie er sich für die Ungerechtigkeiten, die ihm wiederfahren waren, rächen konnte …
Wilhelm Hauff (29.11.1802 – 18.11.1927)
In Hauffs Märchen-Almanachen treffen Menschen unter ungewöhnlichen Bedingungen aufeinander und erzählen sich gegenseitig Geschichten. Diese sorgfältig ineinander verschachtelten Rahmenhandlungen haben den unverwechselbaren Charakter von 1001 Nacht. Hauff versteht es fabelhaft, orientalischen und europäischen Märchenmotive miteinander zu verknüpfen und spinnt so feine Geschichten von leiser Magie.
Gelesen von Manfred Steffen und Gerd Wameling
Gesamtspielzeit: ca. 2 Stunden