“Kein Zweifel: wenige Geschenke des spezifisch österreichischen Theaters an das Publikum deutscher Zunge (und an das Welttheater) sind so klar, so hold und dabei doch so vom Geheimnis gesegnet.” Christian Ferber
Die Rede ist von Paula Wessely (1907 – 2000), einer der Protagonistinnen des ganz großen Theaters des vergangenen Jahrhunderts. Als Wienerin geboren und unverkennbar Wienerin geblieben, ist der “zarte Dialekt-Anklang der Wessely so unauffällig, so ihrer Person zu eigen, dass er von dieser Person nicht zu trennen wäre.” Obgleich abwechselnd am Wiener Theater in der Josefstadt und unter Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin tätig, findet “die Wessely” auch noch Zeit für eine Filmkarriere. Ihr Debüt gibt sie in der volkstümlichen Wien-Komödie “Maskerade” und avanciert schnell zu einer der höchstbezahlten Filmschauspielerinnen des Dritten Reichs. Dafür wird sie nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen und wegen ihrer Mitwirkung am nationalsozialistischen Propagandafilm “Heimkehr” kurzzeitig mit Berufsverbot belegt. Ab 1948 darf sie wieder darstellerisch in “Der Engel mit der Posaune” tätig werden. Zwischen 1950 und 1960 betreibt sie ihre eigene, mit ihrem Mann Attila Hörbiger gemeinsam gegründete “Paula – Wessely – Filmproduktion”. Seit den 1960er-Jahren jedoch nahm ihre Film- und Fernsehpräsenz ab und sie war wieder verstärkt auf der Theaterbühne zu sehen.