Bei einem Jazzfestival, das seinen Fokus auf Trompeter gerichtet hat, darf ein Musiker wie Enrico Rava nicht fehlen. Der aus Triest stammende Rava, der am 20. August seinen 72. Geburtstag feiern wird, ist seit annähernd fünf Jahrzehnten eine der treibenden kreativen Kräfte der italienischen Jazzszene und genießt auch in den USA, dem so genannten Mutterland des Jazz, höchste Anerkennung. Mit “Tribe” legte Rava, der heute lyrischer und ideenreicher denn je spielt, im Oktober 2011 bei ECM Records seinen jüngsten Geniestreich vor. Auf dem Album stellte er sein neues italienisches Quintett mit dem 26-jährigen Pianisten Giovanni Guidi, Posaunist Gianluca Petrella, Bassist Gabriele Evangelista und Schlagzeuger Fabrizio Sferra vor. Mit dieser Besetzung, die den Vergleich mit Ravas stärksten Ensembles nicht zu scheuen braucht, wird Enrico Rava am 30. Juni in der Villa Ludwigshöhe im pfälzischen Edenkoben im Rahmen des Palatia-Jazz-Festivals auftreten. Doch bevor Rava mit seinem “Tribe”-Quintett die Open-Air-Bühne besteigt, präsentiert sich dort das skandinavisch-britische Trio Phronesis mit Pianist Ivo Neame, Bassist Jasper Høiby und Drummer Anton Eger.