Mit “`Til Your River Runs Dry“ hat Eric Burdon sein vielleicht persönlichstes Album aufgenommen. Burdons zehnter Solo-Longplayer bildet die Quintessenz seiner bisherigen Arbeit ab, schließt Kreise mit dem Beginn seiner Karriere. Der Frontmann der Animals und Veteran der “britischen Invasion“ der 1960er befindet sich auf den 12 größtenteils selbst geschriebenen modernen Klassikern des Albums – den ersten neuen Eric Burdon-Songs seit sieben Jahren – auf einer Misssion.
Burdon besingt globales Wasser-Missmanagement (“Water“) und solidarisiert sich mit der arabischen Revolution (“Old Habits Die Hard“), die ihn an die wilden 1968er in Paris erinnert, an die Rebellion der US-Afro-Amerikaner in den 1970ern, Schauplätze seiner eigenen Biografie. Um ein Haar wäre auch er im Club der mit 27 toten Rocksänger gelandet (“27 Forever“). Ferner würdigt der erste weiße Frontmann einer schwarzen Funkband (WAR) die “Poeten, Hippies und Spartaner“ (“Memorial Day“), den großen Blues-Bruder Elias McDaniel (“Bo Diddley Special“), Fats Domino, und New Orleans.
Produziert von Burdon und seinem alten Weggefährten, dem Drummer Tony Braunagel (Jimmy Barnes, Back Street Crawler), wurde das Album in den Playback-Studios in Santa Barbara, dem Ultratone Recording in Studio City (Eric spielte dort seine letzten beiden Alben “My Secret Life“ und “Soul of a Man“ ein) und in New Orleans aufgenommen, wo Burdon sich seinen musikalischen Wurzeln am nächsten fühlt.
Gleichsam Vintage und neu, an seinen bekannten Blues-, Rock- und Soul-Sound anklingend und dabei von prägnanter 2013er-Machart, zeigt Eric Burdon (wie seine “peers“:
Paul McCartney und Mick Jagger), dass auch er noch mit Anfang 70 nicht an Ruhestand denkt. Sein Fluss ist noch lange nicht ausgetrocknet.