Es fällt schwer, Fayzens Album “Meer” in eine musikalische Schublade zu packen. Ist das Hip Hop? Ist das Rap? Ist das Singer/Songwriter Sound? “Wir sind nie so ran gegangen: ‘Das muss jetzt Hip-Hop sein.’ Wir wollten einfach nur Musik machen”, erklärt Fayzen selbst die Arbeit an seinem Majordebüt. Einigen wir uns also vorläufig einfach darauf, dass der 1983 geborene Hamburger es wunderbar versteht, Sprechgesang mit gesungenen Melodien zu verbinden – und das, ohne seine Songs dabei schnulzig klingen zu lassen.
Werfen wir einen Blick zurück: Lauscht man der Legende, erfährt man, dass Fayzen auf den Straßen Hamburgs in den vergangenen Jahren bereits 20.000 Mixtapes verkauft hat. Auf denen war aber noch klassischer Hip Hop drauf. Von diesem Sound wollte Farsad – so Fayzens bürgerlicher Vorname – aber ein wenig abrücken: “Ich wollte einfach mehr auf den Punkt kommen. Musikalisch mutiger und versierter werden und weniger rumschwafeln. Mit weniger mehr sagen.” Dieses Vorhaben ist mit dem Album “Meer” nun Realität geworden.
In den 14 Songs verzichtet
Fayzen auf lyrische Effekthascherei, die man aus so manchen Hip-Hop Songs kennt. Seine Zeilen sind nicht krass, oder heftig, oder derbe. Sie sind ehrlich: “In dem Moment wo ich was will, etwas mit meiner Musik erreichen will, ist es nicht mehr ehrlich. Das ist mir einfach nicht ehrlich genug”, gibt er zu Protokoll. Neben den durchdachten Texten und den komplex aufgebauten Melodien auf
“Meer”, ist es vorallem
Fayzens Stimme, die ein hörbares Ausrufezeichen setzt. Sie funktioniert auch fast allein, wie
Fayzen bereits auf seiner
“Paradies Unplugged EP” bewiesen hat.