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Benson hebt ab

14.02.2007
Es gab viel zu feiern. Am vergangenen Sonntag traf sich in Los Angeles die Prominenz des Musikgeschäfts zum alljährlichen Stelldichein, um die Besten der Besten zu küren. Eine kleine Sensation war natürlich die Wiedervereinigung von Stings Erfolgscombo “The Police”, die schon Wochen vorher als schlecht gehütetes Geheimnis der Branche die Runde machte und hier mit einer wunderbar trockenen “Roxanne”-Version gefeiert wurde. Pop-Diven wie Mary J. Bilge wurden bejubelt, ebenso die noch vor wenigen Jahren wegen ihrer Kritik am Irak-Krieg von der amerikanischen Presse mit Häme übergossenen Dixie Chicks.
Der Jazz aber hatte auch so manche Überraschung zu bieten. So räumte das Duo George Benson und Al Jarreau gleich in mehreren Kategorien ab. Der Gitarrist wurde für “Mornin'” als “Best Pop Instrumental” ausgezeichnet und beide zusammen erhielten einen Grammy für “God Bless the Child” (Best Traditional R&B Vocal Performance). Im Duell von Ornette Coleman gegen Sonny Rollins hingegen konnte keiner der alten Herren punkten.

Die Jury wollte eine Richtungsentscheidung vermeiden und entschied sich daher alternativ für Chick Corea und dessen Aufnahme “The Ultimate Adventure” als “Best Jazz Instrumental Album”. Und auch der Pianist wurde gleich doppelt gewürdigt, mit einer zweiten Trophäe für das “Best Instrumental Arrangement” bei “Three Goods”. Die beste Jazzgesangsplatte wiederum ging an eine alte Lady des Business, an Nancy Wilson für ihr Album “Turn to Blue”, und Jorge Calandrelli wurde für würdig befunden, Tony Bennett und Stevie Wonder herausragend begleitet zu haben (“Best Arrangement Accompanying a Vocalist”).

Posthum schließlich wurde der vor wenigen Wochen verstorbene Saxofonist Michael Brecker mit zwei Grammies bedacht, zum einen für sein Solo in “Some Skunk Funk”, zum anderen in Gemeinschaft mit seinem Bruder Randy und der WDR Big Band für die ganze gleichnamige Platte (Best Large Jazz Ensemble). Er wird von seiner Wolke aus gelächelt haben.

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