Der Titel von George Bensons neuem Album ist Programm. Denn auf “Guitar Man” rückt der zehnfache Grammy-Gewinner nach langer Zeit endlich mal wieder sein fabelhaftes Gitarrenspiel in den Vordergrund.
Text: Jörg Eipasch | Bild: Vince Ricardel und Marco Glaviano
Zu hören ist Benson mit einem Dutzend buntgemischter Jazz- und Popstandards, die er meist mit einer Band einspielte, die mit Pianist Joe Sample, Keyboarder David Garfield, Bassist Ben Williams und Schlagzeuger Harvey Mason geradezu luxuriös besetzt ist. “Ich wollte diesmal mit einer Band spielen, die im Studio wirklich mit Energie zur Sache geht”, verrät der 68-jährige Gitarrist. “Deshalb habe ich sie mit ausgefuchsten und flexiblen Live-Musikern besetzt. Und, Junge, da ging die Post manchmal richtig ab.”
Den Einstieg macht Benson mit einer ungemein fesselnden Solodarbietung der Ballade “Tenderly”, der eine nicht weniger faszinierende Interpretation des Beatles-Klassikers “I Want To Hold Your Hand” folgt. Seine Stimmbänder setzt der Gitarrist in einer relaxten Version von Stevie Wonders “My Cherie Amour” ein. Weitere Highlights im Repertoires sind ein Remake des 1958er Instrumental-Hits “Tequila”, die ebenfalls gesungene Jazzballade “My One And Only Love”, “Paper Moon”, “Danny Boy” und “Since I Fell For You”.
Die Aufnahmen sollten möglichst in “Old School”-Manier entstehen: deshalb ging Benson mit seiner Crew ins Studio, ohne vorher groß geprobt zu haben. Er wollte eine Live-Atmosphäre schaffen und seinen Mitmusikern Gelegenheit geben, sich spontan einzubringen. Viele der hier zu hörenden Nummern wurden gleich im ersten Take aufgenommen.