Von Hannes Wader heißt es, er würde sich gern von Kritiken fernhalten. Dahinter steckt sicher keine Ablehnung der Berufsgruppe der Rezensenten, sondern eher der Wunsch, seine Kunst möglichst unbeeinflusst von außen auszuüben. Die Kritiken zu seinem aktuellen Album “Sing” fallen allerdings so positiv aus, dass man Wader wünscht, er würde sie lesen. Ziemlich flapsig schreibt z.B. die HAMBURGER MORGENPOST: “das singende, Gitarre spielende Arbeiterdenkmal gilt mittlerweile als eine Art deutscher Johnny Cash, ein Status, den der 72-jährige mehr als verdient hat”. Die KIELER NACHRICHTEN meinen: “seine Lieder sind bewegende Botschaften. So wenig eitel und so schonungslos ehrlich gegenüber sich selbst und der Welt, so krass und zugleich zart in seiner Poesie, so tiefschürfend und wandelbar wie Hannes Wader ist kaum ein anderer Liedermacher”.
Die AACHENER ZEITUNG urteilt über das neue Album: “es klingt auf seine Art so aufgekratzt, so wagemutig, so nonkonformistisch, so neugierig und so allumfassend frisch, wie der Debütant Hannes Wader vor 45 Jahren”, während FOLKER, das Fachmagazin für Folk, Lied & Weltmusik, meint: “Wader ist ein Texter und Komponist, dem immer wieder der Spagat zwischen zeitgemäßem Arrangement und gradliniger Melodieführung gelingt, während er darüber hinaus ein begnadeter Geschichtenerzähler Witz, Ernsthaftigkeit und Einfühlungsvermögen ist”. Der KULTURNEWS gefallen Waders “Sarkasmus, Schärfe, marxistischer Fatalismus und bitterer Witz”, während der WIESBADENER KURIER kurz zusammenfasst: “Seine Fans werden es lieben”. Was kann sich ein Künstler mehr wünschen?