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Hannes Wader
Hannes Wader

Vier Reisen in die Vergangenheit

20.02.2014
Zur Freude der Liedermacher-Fans erschienen im Oktober 2013 erstmals vier Alben wieder auf CD, die Hannes Wader vor vielen Jahren für das alternative Schallplatten-Label Pläne aufgenommen hatte. Diese waren lange vom Markt verschwunden und zu gesuchten Raritäten geworden. Jetzt geht es auf vielfachen Wunsch weiter, die vier neuen Wiederveröffentlichungen möchten wir hier im Rückblick auf ihre Entstehungszeit vorstellen:
Wieder unterwegs” (1979)
Herbsttournee 2013: Hannes Wader träumt ihn noch immer, den “Traum vom Frieden”. Sein Publikum erkennt den Klassiker aus dem Album “Wieder unterwegs” bereits nach wenigen Akkorden: leidenschaftlicher Beifall. “Wohl jeder träumt den Traum vom Frieden / und es kommt die Zeit, / dann wird wie jeder Menschheitstraum / der Frieden Wirklichkeit.” Die klare Botschaft hat in all den Jahren nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Waders Debütalbum für das alternative Schallplatten-Label “Pläne” aus dem Jahr 1979 ist ein eindrucksvolles Tondokument seiner Zeit (“Unterschriftensammlung”), gleichsam ausdrucksstark im Privaten (“Im Garten”) wie im Politischen (“Freunde, Genossen”).
Es ist an der Zeit” (1980)
Waders Titel-Lied, das von “der Champagne im Mittsommergrün” erzählt, “dort, wo zwischen Grabkreuzen Mohnblumen blühn”, gilt als eines der bedeutendsten Lieder der deutschen Friedensbewegung. “Nur wenige Lieder meines Repertoires hatten eine so tief gehende, lange, noch immer andauernde Wirkung auf viele Menschen”, stellt der Liedermacher rückblickend fest. Das gleichnamige Album aus dem Jahr 1980 zählt zu den bemerkenswertesten und erfolgreichsten Produktionen des Künstlers. Brillant begleitet wird Hannes Wader von Werner Lämmerhirt an der Gitarre und Lydie Auvray am Akkorden.
“Schönen guten Abend!” – und dann: Dieses unverwechselbare Picking auf der Gitarre, diese kräftigen Bassläufe! Hannes Wader stimmt „Heute hier, morgen dort" an – Applaus schon nach den ersten Akkorden. Aufgenommen während der Herbsttournee 1981, schafft “Dass nichts bleibt wie es war” eine einzigartige Live-Atmosphäre. Begleitet wird Hannes Wader von Lydie Auvray am Akkordeon, Hans Hartmann am Kontrabass und Reinhard Bärenz an der Gitarre. Populäre Klassiker wie “Sag mir, wo die Blumen sind” stehen neben Wader-Standards wie “Schon so lang”, “Es ist an der Zeit” und “Leben einzeln und frei”. Von Freund und Kollege Franz Josef Degenhardt trägt Wader gleich zwei Stücke vor.
“Die Mine” gilt als eines der ergreifendsten Lieder im Werk von Hannes Wader. Ein Vers daraus leiht dem 1983er-Album seinen Titel: “Nicht nur ich allein”. Im Lied protokolliert ein Soldat, der gerade auf eine todbringende Landmine getreten ist, die letzten Augenblicke seines Lebens in einem Notizbuch: “Noch kann nichts passieren, / aber wenn ich meinen Fuß / nur ein bisschen hebe, / geht die Mine hoch – und Schluss.” Zwischen bedrückend-schweren Erinnerungen wie “Der Büffel” und beißenden Satiren wie “Erfülltes Leben” birgt das Album auch einen wahren Klassiker: “Gut wieder hier zu sein”, Hannes Waders populäre Übertragung von Allan Taylors “It’s good to see you”.
 

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