Hilary Hahn | News | Pressemeldung: Hilary Hahn präsentiert "Eclipse" - 7.10.2022 (VÖ) (DE/EN)

Hilary Hahn
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Pressemeldung: Hilary Hahn präsentiert “Eclipse” – 7.10.2022 (VÖ) (DE/EN)

18.07.2022
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Zurück im Bühnenlicht – Hilary Hahn präsentiert Eclipse
»Mit diesem Album kehre ich zurück auf die Bühne, nach einer längeren Zeit fern aller Auftritte. Es würdigt die Menschlichkeit von Musik und das Verbindende gemeinsamen Schaffens«
Hilary Hahn
Eclipse mit den Violinkonzerten von Dvořák und Ginastera und Sarasates Carmen-Fantasie
Eine Herbst-Veröffentlichung von Deutsche Grammophon
Eclipse, das jüngste Album von Hilary Hahn, feiert die Kraft des Authentischen. In ihrer Einspielung mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt unter Music Director (2014–2021) Andrés Orozco-Estrada interpretiert die dreifache Grammy-Gewinnerin drei Werke, die gleichermaßen emotional wie tief im musikalischen Erbe ihrer Schöpfer verwurzelt sind: Dvořáks Violinkonzert, eine Tour de Force aus der »slawischen Periode« des böhmischen Komponisten, Ginasteras Violinkonzert, ein Kleinod aus dem 20. Jahrhundert, und Sarasates Carmen-Fantasie, ein virtuoses Paradestück der klassischen Musik. Hahn erklärt: »Diese Aufnahme erzählt Geschichten, die ich erst wirklich verstand, als ich wieder auf die Bühne trat: vom Hochgefühl, zu sich zu finden, von der Offenbarung eigener künstlerischer Identität, vom Wiederfinden der Musik als wahrer Sprache seiner selbst.« Eclipse erscheint am 7. Oktober 2022 bei Deutsche Grammophon, auf CD, 2 LPs, als e-Album und im Dolby-Atmos-Format.
Mit dem Projekt setzt Hahn gleich mehrere Meilensteine. Sie hat einen frischen Zugang gefunden zu schon lange geliebten Werken, als sie nun jedes von ihnen zum ersten Mal einspielte, und sie hat neue Ausdrucksmöglichkeiten entdeckt. Eclipse spiegelt auch ihre enge Zusammenarbeit mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt (in Konzerten am Main wie auf Tournee) und mit Maestro Orozco-Estrada. Vor allem aber dokumentiert das Album Hahns Rückkehr in die Welt der Tonaufnahmen nach einem Sabbatjahr, auf das Monate künstlerischer Abgeschiedenheit folgten.
Die Abstinenz von der Bühne brachte für Hahn tiefgreifende persönliche Veränderungen mit sich. Als sie nach unzähligen abgesagten Konzerten und langem einsamen Üben nach Frankfurt reiste zum Livestream von Dvořáks Violinkonzert, war sie unsicher, wohin ihr Spiel sie führen würde. Doch mit Orozco-Estrada und den Frankfurter Musikerinnen und Musikern fand sie schnell zu ihrem ureigenen Ausdruck zurück, zum Auftritt. Hahn stellte fest, dass ihr musikalisches Selbstverständnis im Alleinsein nur umso stärker geworden war: »Das war echte Lebensenergie, die mich durchfuhr, als ich letztes Jahr im April für das Dvořák-Konzert auf die Bühne ging, als trete ich in eine Welt in Technicolor.« Zwei Monate später konzertierten Hahn und das hr-Sinfonieorchester Frankfurt erstmals seit dem Lockdown wieder vor Publikum, und Ginasteras Violinkonzert und Sarasates Carmen-Fantasie wurden mitgeschnitten.
Neben dem Glück über das Musizieren mit Künstlerkolleginnen und -kollegen begeisterte Hahn die einzigartige Qualität der Werke für Eclipse. Alle drei hier vertretenen Komponisten verbrachten lange Zeit fern ihrer Heimat – Dvořák und Ginastera lebten einige Jahre in den USA, Sarasate war ständig auf Tournee –, doch in der Entwicklung ihrer ganz eigenen, unverwechselbaren Stile blieben sie ihren kulturellen Wurzeln treu.
Dvořák, der als Metzgersohn in einem Dorf in Böhmen aufwuchs, arbeitete die Volkslieder und Tänze seiner Kindheit und Jugend später in seine Musiksprache ein und trotzte damit der Unterdrückung der tschechischen Kultur und Sprache durch die Österreichisch-Ungarische Monarchie. In sein Violinkonzert a-Moll, op. 53, zwischen 1879 und 1882 für die Virtuosenlegende Joseph Joachim geschrieben, webte er die für seine slawische Periode typischen volkstümlichen Themen in die klassische Form von Sonate und Rondo ein. Das Werk schließt mit einer stilisierten Variante des feurigen tschechischen Tanzes Furiant, der für Hahn Teil »eines ganzen Kosmos menschlicher Gefühle« ist.
Ginasteras Konzert war ein Auftragswerk des New York Philharmonic und wurde 1963 von Ruggiero Ricci und dem Orchester unter der Leitung von Leonard Bernstein im neu eröffneten Lincoln Center uraufgeführt. Der Komponist aus Buenos Aires machte sich in den 1950er-Jahren in den USA einen Namen mit Werken, die Elemente traditioneller argentinischer Musik mit provokantem Modernismus verbinden. Sein Violinkonzert, das in den unsteten Jahren zwischen der Absetzung von Juan Perón im Jahr 1955 und dem Militärputsch im Jahr 1966 entstand, erforscht die endlosen Variationsmöglichkeiten der Form: Die atemberaubende eröffnende Solokadenz führt eine Vielzahl von Themen ein, die Violine und Orchester anschließend in drei raffiniert gestalteten, faszinierend komplexen Sätzen verarbeiten. Das im Werk zentrale Adagio zeichnet sich besonders dadurch aus, dass neben dem Solisten auch die Solostimmen im Orchester im Mittelpunkt stehen. »Von Ginasteras Konzert bin ich schon seit Jahren wie besessen«, sagt Hahn. »Es ist faszinierend, magisch und seltsam zugleich. Es bringt die krudesten Gefühle zusammen, die wir als Mensch so haben können, aber in einer Form, die einfach genial ist.«
Der in Pamplona geborene Geiger und Komponist Pablo de Sarasate gab die Uraufführung seiner überaus anspruchsvollen Carmen-Fantasie 1883 in Paris. Die mitreißenden Erfolgsmelodien aus Bizets Carmen, dem tragischen Eifersuchtsdrama vor südspanischer Kulisse, lieferten Sarasate den Stoff für eine Reihe bunter Episoden, die den Charakter der Oper und ihrer charismatischen Heldin auf den Punkt bringen. »Bei dieser Interpretation liegt mein Schwerpunkt auf der operesken Gestaltung, damit man die Worte innerlich mithören kann und die Geschichte, die sie erzählen, greifbar wird«, sagt Hahn. »Es war wunderbar, daran mit meinen großartigen Frankfurter Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten.«
»Bei diesem Album habe ich das Gefühl, dass es uns gemeinsam gelungen ist, in schwierigen Zeiten etwas Schönes zu erschaffen«, ergänzt sie. »Beim Schlussakkord der Carmen-Fantasie spürte ich: Ich war durchs Feuer und gestärkt daraus hervorgegangen, als Musikerin verwandelt, zu allem bereit.« Sie selbst vergleicht diesen Wandel mit der Wiederkehr des Lichts nach einer Sonnenfinsternis. »Vieles kann eine künstlerische Entwicklung befeuern, aber oft wird sie durch große Ereignisse in Gang gesetzt. Ich freue mich sehr, diesen entscheidenden Moment, dieses Ankommen, diese Verschmelzung künstlerischer Stimmen in der Sprache der Musik zu teilen, die jeder versteht.«
 
 
Returning to the spotlight: Hilary Hahn presents Eclipse
“This album is my return after an extended time out of the spotlight. It pays tribute to the humanity of music and the merging of meaningful collaborations.”
Hilary Hahn
Eclipse features Dvořák’s spirited Violin Concerto, Ginastera’s rarely performed Violin Concerto, and Sarasate’s iconic Carmen Fantasy
To be released this autumn by Deutsche Grammophon
Hilary Hahn’s latest album, Eclipse, celebrates the power of authenticity. Recorded with the Frankfurt Radio Symphony and its Music Director (2014–2021), Andrés Orozco-Estrada, it sees the triple Grammy-winning violinist deliver interpretations of three works charged with universal emotions yet rooted in their composers’ musical heritage: Dvořák’s Violin Concerto, a tour de force from the Czech composer’s “Slavic period,” Ginastera’s Violin Concerto, a strikingly original 20th-century gem, and Sarasate’s Carmen Fantasy, among the greatest virtuoso showpieces of all time. “This recording tells stories I didn’t understand until I returned to the stage after a long hiatus: the elation of coming into one’s own, the declaration of an artistic identity, and what it means to regain your native language through music,” says Hahn. Eclipse is set for release by Deutsche Grammophon on 7 October 2022 on CD, 2 LPs, and digitally, including a Dolby Atmos version.
The album marks a series of musical milestones for the violinist. She has long loved the works it contains and discovered fresh insights and details of expression as she recorded each of them for the first time. Eclipse also reflects Hahn’s close collaboration with the musicians of the Frankfurt Radio Symphony (in their home city and on tour) and her extensive partnership with Maestro Orozco-Estrada. Above all, it documents her return to recording, following a year-long sabbatical and many additional months of artistic solitude.
Hahn experienced intense personal evolution during her time away from the stage. After waves of canceled concerts and extended solo preparation, she arrived in Frankfurt for the live-stream of Dvořák’s Violin Concerto, unsure of where her playing would lead her. With Orozco-Estrada and the Frankfurt musicians, Hahn returned to her truest form of expression, performing. In isolation, she realized, her musical identity had strengthened rather than waned. “When I got onstage for the Dvořák in April last year,” she recalls, “it was like a jolt of life, as if the world came rushing back in Technicolor.” Hahn and the Frankfurt Radio Symphony gave their first post-lockdown concert together in front of an audience two months later, during which their Ginastera and Sarasate performances were recorded live.
Alongside the joy of once again working with fellow artists, Hilary Hahn was captivated by the unique qualities of the works on Eclipse. All three composers featured on the album spent extended periods away from home – Dvořák and Ginastera in the United States, Sarasate almost permanently on tour – but remained in touch with their cultural roots even as they developed their own unique and multi-layered artistic voices.
Dvořák, a village butcher’s son raised in central Bohemia, incorporated the folk songs and dances he had heard as a boy in his mature musical language in defiance of the Austro-Hungarian Empire’s suppression of Czech culture and language. The Violin Concerto in A minor, Op.53, written between 1879 and 1882 for the great virtuoso Joseph Joachim, weaves folk-inspired themes typical of Dvořák’s Slavic period into the classical forms of sonata and rondo. It concludes with a stylized version of the furiant, a fiery Czech dance, part of what Hahn calls “a gigantic statement of human emotion.”
Ginastera’s Concerto was commissioned by the New York Philharmonic and first performed by them and Ruggiero Ricci under the direction of Leonard Bernstein at the newly-opened Lincoln Center in 1963. A native of Buenos Aires, Ginastera made his name in the United States during the 1950s with works that combined elements of traditional Argentinian music and edgy modernism. His Violin Concerto, composed during the chaotic years between Juan Perón’s 1955 deposal and the military coup of 1966, explores the infinite possibilities of variation within the form: Ginastera introduces a multitude of themes in its breathtaking opening solo cadenza and transforms them across three intricately crafted, absorbingly complex movements for violin and orchestra. The central Adagio is notable for turning the spotlight on the principal players of the orchestra, as well as the soloist. “I’ve been obsessed with the Ginastera for years,” notes Hahn. “It’s tantalizing and magical and weird. It’s a mix of all of the rawest feelings you can have as a human being, but in a format that is pure genius.”
Violinist-composer Pablo de Sarasate, born in Pamplona, gave the premiere of his hugely demanding Carmen Fantasy in Paris in 1883. The dramatic hit tunes of Bizet’s Carmen, a tragic tale of love and jealousy set in southern Spain, supplied Sarasate with the themes for a series of richly decorated episodes that distill the essence of the opera and its charismatic heroine. “My emphasis in this interpretation is to make the piece operatic, so you can imagine hearing the words and the story they tell,” comments Hahn.  “It was a joy to work on it in Frankfurt with my wonderful colleagues.”
“I feel with this album like we made something powerfully beautiful together during a difficult time,” she adds. “When we played the final note of the Carmen Fantasy, I felt like I’d gone through a huge shift of perspective, through something really challenging, and emerged stronger as a person and a musician.” She compares this shift to the return of light that always follows an eclipse. “Artistic evolution can come from many sources, but it often comes from a big event. I am so happy that I can share this pivot, this landing, this merging of voices in the global language of music.”

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