Hilary Hahn | News | Pressemitteilung: Hilary Hahn spielt Solosonaten von Eugène Ysaÿe - 14.7.2023 (VÖ) (DE/EN)

Hilary Hahn
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Pressemitteilung: Hilary Hahn spielt Solosonaten von Eugène Ysaÿe – 14.7.2023 (VÖ) (DE/EN)

02.06.2023
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Hilary Hahn kündigt ein neues Album an: Eugène Ysaÿes sechs Solosonaten für Violine,  die Einspielung erscheint am 14. Juli 2023 bei Deutsche Grammophon
Die dreifache GRAMMY®-Preisträgerin Hilary Hahn legt ihr neuestes Album bei Deutsche Grammophon vor: eine Einspielung von Eugène Ysaÿes sechs Sonaten für Violine solo, op. 27. Sie erscheint am 14. Juli 2023 auf CD, als Doppel-LP und in digitalen Formaten, darunter auch Dolby-Atmos. Die Sonaten, ab 1923 komponiert, sind virtuose Meisterwerke des Violinrepertoires. Hahns Interpretationen, die im vergangenen Herbst im Vorfeld des hundertjährigen Jubiläums ihrer Entstehung aufgenommen wurden, verorten die Geigerin als direkte musikalische Nachfahrin von Ysaÿe selbst.
»Bach inspirierte Eugène Ysaÿe, diese sechs Sonaten zu schreiben – eine Zäsur in der Entwicklung der Geige. Mich wiederum inspirierte Ysaÿe, mich als Künstlerin kontinuierlich weiterzuentwickeln, mein ganzes Selbst in diese Musik zu stecken und mich den Stücken dieser Aufnahme mit Leib und Seele zu verschreiben«, sagt Hahn. »Die Klänge, die Sie hören, sind nicht nur ein Widerhall der Noten auf dem Papier, sondern auch Echo eines jahrhundertealten künstlerischen Erbes, das mich dorthin gebracht hat, wo ich heute stehe – hier auf meinen eigenen zwei Beinen, mit meinen zwei Händen, einer Geige, einem Bogen und vier Saiten.«
Der begnadete Geiger, Dirigent und Komponist Eugène Ysaÿe gilt weithin als erster moderner Violinist. Als Interpret übernahm und definierte er die Techniken seiner Zeit und revolutionierte das sich wechselseitig verfeinernde Zusammenspiel von Virtuosität und Ausdruckskraft; allein sein Rubato übertraf jeden Könner seiner Kunst. Als Vorreiter neuer Musik wurden Ysaÿe von Größen wie Franck, Debussy, Saint-Saëns und Chausson Stücke gewidmet. Und als gefragter Interpret von Standardwerken hauchte er sowohl Klassik als auch Frühromantik neues Leben ein.
Seine Kompositionstechniken fanden Eingang in den Kanon des Violinrepertoires, er setzte Maßstäbe für die Geige, die bis heute gelten. Bach vor Augen – dessen Repertoire für Solovioline und dessen Arsenal dafür erforderlicher Techniken das Instrument für immer prägten –, schrieb er im Juni 1923 die erste der sechs Sonaten des Zyklus. Die Sonaten sind beispielhaft für den damaligen Wandel in Komposition und Darbietung. In der Musik kommt eine zeitgenössische musikalische Sprache zum Tragen, etwa Ganztonskalen und Mikrointervalle, neben Ysaÿes virtuoser Bogenführung und seinen präzisen Techniken für die linke Hand.
Die Stücke dokumentieren einen Kodex Ysaÿe’schen Geschmacks und Könnens, sie kommen einer bahnbrechenden Abhandlung über die Violinkomposition im 20. Jahrhundert gleich. Indem er jede Sonate einem bedeutenden Interpreten seiner Zeit widmete – Joseph Szigeti, Jacques Thibaud, George Enescu, Fritz Kreisler, Mathieu Crickboom und Manuel Quiroga –, stellte er sicher, dass Nachfolgende seine Arbeit fortsetzen würden. Bis heute sind die Sonaten ein Prüfstein für jeden Geiger und jede Geigerin – »legendär, prägend für Generationen von Musiker:innen, ein wahres Fest dieses Instruments«, nennt Hahn sie.
Der Gedanke, diese Musik einzuspielen, kam ihr im vergangenen Oktober in Paris im Théâtre des Champs-Élysées. Da Hahn bei einem Schüler Ysaÿes studiert hat, war sie seit Langem mit dem Œuvre vertraut. Und obgleich sie ein halbes Jahrhundert nach Ysaÿes Tod zur Welt kam, schien es ihr, als würden sie auf denselben Pfaden gehen und auf denselben Bühnen spielen, nur getrennt durch die Zeit. Sie erinnerte sich, dass Ysaÿe den Zyklus unvorstellbar schnell geschrieben haben soll, forschte nach und stieß auf das Datum seiner fast vollständigen Skizzen: Ende Juli 1923. Entschlossen, sowohl den 100. Jahrestag der Musik als auch die eigene künstlerische Herkunft zu ehren, entschied sie sich, alle sechs Sonaten aufzunehmen.
Doch bevor sie sich dazu verpflichtete, spielte sie alle Stücke vom Blatt. Seit Jahren hatte Hahn diese Werke nicht mehr auf die Bühne gebracht und trotzdem ging ihr deren Interpretation so leicht von der Hand, als sei die Musik wie von selbst in ihr gereift. Gemeinsam mit Deutsche Grammophon und Koproduzent Antonio Oliart wurde die erste Aufnahmesitzung auf den 1. November gelegt. Zuvor hörte sie sich Einspielungen von Ysaÿe an, Aufnahmen, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg entstanden waren.
»Ich hatte sie mir seit Jahren nicht mehr angehört, und als sie nun aus dem blechernen Lautsprecher meines Handys durch das leere Studio klangen, war ich tief bewegt und im besten Sinne aufgerüttelt. Es war, als fände ich auf dem Dachboden meiner Großeltern eine Schachtel mit alten Familienfotos und würde im Bild eines meiner Vorfahren mein eigenes Gesicht wiedererkennen. Der Gestus und das Timing von Ysaÿes Spiel war wie eine Blaupause für alles, wonach ich rein intuitiv und ganz für mich in den letzten zehn Jahren gesucht und woran ich in meinem eigenen Spiel hart gearbeitet hatte. Mir war nicht klar, dass mich meine künstlerische Entwicklung zurück zu meinen Wurzeln geführt hatte. DNA ist mächtig – selbst die symbolische DNA einer Musikerpersönlichkeit.« 
Hahn nahm die sechs Sonaten in chronologischer Reihenfolge auf: »Beim Abhören der Aufnahmen war ich verblüfft, wie sehr mich mein eigenes Spiel überraschte. Ich bekam eine Gänsehaut und wusste, dass ich auf dem richtigen Weg war. Diese Sonaten haben etwas Hypnotisches, und wenn ich nach einem Tag im Studio in die kalte Winterluft hinaustrat, war ich wie benommen und in meinem Kopf rauschte es von all den Tönen, die durch mein Kinn vibriert waren: ein Klangbad, wie man es sich großartiger nicht vorstellen kann.«
 
 
Hilary Hahn announces new recording of Eugène Ysaÿe’s Six Sonatas for solo violin, to be released July 14 on Deutsche Grammophon
Three-time GRAMMY® Award-winning violinist Hilary Hahn has announced her latest album with Deutsche Grammophon: a recording of Eugène Ysaÿe’s Six Sonatas for Violin Solo, op. 27, to be released July 14 on CD, a 2-LP gatefold vinyl edition, and in digital formats including a Dolby Atmos version. Composed beginning in 1923, these six sonatas are among the supreme feats of technical virtuosity in the violin repertoire. Hahn’s interpretations, recorded last fall in the lead-up to this year’s centenary, see her come full circle as a direct musical descendant of Ysaÿe himself.
“Just as Eugène Ysaÿe was inspired by Bach to write these six sonatas—and in doing so set a crucial milestone in the evolution of the violin—so too am I inspired by Ysaÿe to continually grow as an artist, to pour all of myself into this music and to commit myself fully to the pieces appearing on this recording,” says Hahn. “The sounds you hear aren’t just the product of the notes on the page, but of a centuries-long artistic lineage that has led me to this moment in time—me, standing on my own two feet with just my two hands, a violin, a bow, and four strings.”
A gifted violinist, conductor, and composer, Eugène Ysaÿe is widely considered to be the first modern violinist. As a performer, he embraced and defined the techniques of his day, revolutionizing the ways in which technical prowess and expressiveness could enhance one another without compromise; his mastery of rubato alone put him leaps and bounds ahead of other violinists of his time. A champion of new music, Ysaÿe received dedications from luminaries such as Franck, Debussy, Saint-Saëns, and Chausson. He was also an in-demand interpreter of repertoire works, breathing new life into works from the Classical and Early-Romantic era.
As a composer, he codified his techniques into the canon of violin repertoire, setting technical and artistic standards for his instrument that still stand as benchmarks today. Inspired by the example set by J.S. Bach—whose solo violin repertoire and the arsenal of techniques required to master it transformed the instrument forever—Ysaÿe wrote the first work in what turned out to be a six-sonata cycle in June 1923. Ysaÿe’s sonatas are emblematic of the changes in performance and composition he had witnessed in his lifetime, employing contemporary musical language such as whole tone scales and microtones alongside his own virtuosic bowing and left-hand techniques.
Together, the pieces function as both a codex documenting Ysaÿe’s tastes and techniques and a revolutionary treatise on violin composition in the 20th century. By dedicating each to a major performer of the day—Joseph Szigeti, Jacques Thibaud, George Enescu, Fritz Kreisler, Mathieu Crickboom, and Manuel Quiroga—he ensured that a new generation of violinists would continue his work. Today, they remain among the supreme tests of a violinist’s technique and artistry; summing up their significance, Hahn describes them as “iconic, generation-defining, and a beautiful celebration of the instrument.”
Hahn’s journey to record these pieces began when, while in Paris last October, she found herself at the Théâtre des Champs-Élysées. Having studied with one of Ysaÿe’s pupils, Hahn had long been familiar with his works; while they could never physically meet, she imagined herself and Ysaÿe walking the same paths and playing the same stages, separated only by history. The myth that he had written his six violin sonatas in an unfeasibly short amount of time came to mind and she began to investigate, discovering that he had sketched most of the works by late July 1923. Determined to commemorate both the fast-approaching centenary and her artistic lineage, Hahn decided to record all six sonatas.
Before committing to the recording sessions, Hahn sight-read the complete score. Though she hadn’t performed the pieces publicly in years, she discovered that she felt entirely at ease with the sonatas, as if their music had matured within her since she last played them. With DG and Hahn’s co-producer Antonio Oliart on board, the first session took place on 1 November. The violinist found a few spare moments to listen to recordings of Ysaÿe’s playing, made shortly before the First World War.
“I was transported, shocked in the best way. It felt like rummaging around in your grandparents’ attic, opening a box of family photos, and seeing your own face gazing at you from the image of an ancestor. Ysaÿe’s sense of gesture and timing felt like the blueprint for what I’ve been working so hard to develop independently and intuitively in my own playing in the past decade. I didn’t realize my artistic process was returning me to my roots. DNA is strong – even symbolic musical DNA.” 
Hahn recorded all six sonatas in chronological order. “In playbacks, I was struck by how surprising my own playing sounded to me. The goosebumps told me I was headed in the right direction. These sonatas are truly hypnotic, and when we’d wrap for the day, I’d step into the winter air in a haze, my brain reharmonized by the tonalities that had vibrated through my jawbone: a sound bath if ever there was one.”

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