Die holländische Geigerin Janine Jansen kam bei einem Probespiel mit ihrem Vater und ihrem Bruder auf die Idee, Vivaldis populärstes Opus doch einmal mit nur sieben Musikern aufzuführen, es quasi einer Schlankheitskur zu unterziehen. So einfach die Idee, so genial der Gedanke: Statt vier und mehr Musikern pro Streicher etwa kommt hier nur einer zum Einsatz. Dass diese Version nun aber nicht mager oder ausgehungert klingt, dafür sorgen die Spieler mit ihrer Energie, ihrer Verve und ihrer ungebremsten Spielfreude. Und wohlgemerkt wurde dafür die Partitur nicht um eine Note verändert!
Janine Jansen, seit Jahren mit ihren Spectrum-Konzerten in der Berliner Philharmonie ein Garant für Kammermusik vom Feinsten, seziert mit ihrer Version die “Quattro stagioni” in all ihrer Raffinesse, ihren musikalischen Überraschungen und ihrem Melodienreichtum. Im Ergebnis dessen glaubt man über weite Strecken, ein anderes Stück als die bekannten “Vier Jahreszeiten” zu hören – ein schöner Nebeneffekt für eine Aufnahme, die Werktreue und innovatives Musizieren in einem bietet.