Joep Beving | News | Pressemeldung: Joep Beving präsentiert seine neue EP "ZERO" - 14.7.2021 (VÖ) (DE/EN)

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Pressemeldung: Joep Beving präsentiert seine neue EP “ZERO” – 14.7.2021 (VÖ) (DE/EN)

14.07.2021
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JOEP BEVING PRÄSENTIERT SEINE NEUE EP ZERO
Mit »Hanging D«-Remixes von Max Cooper, Polynation, Afrodeutsche und Alva Noto
Und bereits veröffentlichten »Hanging D«-Fassungen von Colin Benders und dem Cello Octet Amsterdam
Für Cooper zählt sein Song zu »den schönsten Remixes, an denen ich je gearbeitet habe«
Der erfolgreiche, millionenfach gestreamte Komponist und Pianist JOEP BEVING stellt seine neue EP ZERO vor. Sie erscheint am 14. Juli 2021 um 20.00 Uhr und enthält vier brandneue Remixes von »Hanging D«, einem Track seines zweiten Albums Prehension, das 2017 herauskam. Am Werk waren Max Cooper, Polynation, Afrodeutsche und Alva Noto. Cooper hat sich außerdem für das Projekt mit dem polnischen Künstler Ksawery Komputery zusammengetan und produzierte neben seinem Song einen Videoclip zur Musik. Zudem schuf der preisgekrönte in Australien geborene Künstler und Designer Jonathan Zawada für jedes Stück ein Kunstwerk. Auf dem Cover der EP verschmelzt er seine Arbeiten zu einem Bild. Auf ZERO sind darüber hinaus ältere Fassungen von »Hanging D« zu hören, neben Bevings Original auch eine Bearbeitung von Colin Benders und ein Arrangement für acht Cellos vom Amsterdam Cello Octet, zuerst 2018 für das Album Conatus eingespielt.
Wie schon bei »Hanging D«, das seinen Namen von dem Ton hat, den Beving ohne Unterlass anschlägt, ist der Titel der neuen EP bezeichnend. ZERO verweist auf den zyklischen Charakter der Musik, enthält ein »O« – wie auch Zawadas Kunstwerk und die Namen aller Künstler*innen –, und spiegelt nicht zuletzt, dass jedes Remix in seiner Neuschöpfung an jedem Punkt von »Hanging D« ansetzen kann, unabhängig von Anfang und Ende des Originals.
Beving sagt: »›Hanging D‹ bedeutet mir viel, und ich weiß noch genau, wann ich es geschrieben habe. Die meisten meiner Stücke bis dahin waren eher still und schlicht. Ich suchte nach etwas Neuem, nach einem Weg, die ganze Skala der Gefühle in Musik zu übersetzen, nach etwas von großer Intensität und Energie. Beim Spielen kam es mir so vor, als würde mich und das Klavier ein Strudel erfassen, und bis heute ist es eines der Stücke, die ich am liebsten spiele. Der Widerhall des Klaviers und die vielen resonierenden Frequenzen sind einfach magisch. Jetzt der Welt diese neuen faszinierenden Interpretationen vorzustellen, ist für mich natürlich sehr spannend. Ich hoffe, dass wir mit dieser kreativen Fülle auch Hörer fernab unseres eigentlichen Genres erreichen.«
Der Opener der EP stammt von dem bekannten Londoner Electronica-Musiker Max Cooper, der in seine Arbeit auch Bildende Kunst, Technik und Wissenschaft einbezieht; seine pulsierende, dramatische Adaption gehört, wie er feststellt, zu »den schönsten Remixes, an denen ich je gearbeitet habe«. Über den Schaffensprozess selbst sagt er: »Bei diesem Projekt habe ich mich nicht an die üblichen Regeln des Remixings gehalten. Statt Teile des Originals zu exportieren, stellte ich mir vor, was wohl passieren würde, wenn Joep bei mir im Studio wäre und nicht auf seinem Klavier, sondern auf meinen Synthesizern spielte. Ich habe jeden Ton in Synthesizerklang umgewandelt und bin vorgegangen wie ein Orchestrator. Dann entdeckte ich, dass in Joeps wunderschönem reduzierten Klavierstück ein Synthesizerepos steckt, das förmlich nach Größe schreit. Das Ganze entwickelte eine ungeheure Bandbreite widersprüchlicher Gefühle zwischen Kapitulation und Triumph, wobei der Idealismus der grölenden Prophet- und Moog-Oszillatoren extrem an die Seiten gemischt werden musste, um einen maximalen Stereoeffekt zu erzielen.«
Cooper schlug auch ein Video vor. »Ich wollte etwas finden, das ähnlich reduziert ist und auf Kontrasten basiert. Also fing ich an, mit dem algorithmischen Künstler Ksawery Komputery zu chatten. Ksawery hatte die geniale Idee, den gleichförmigen Fluss der musikalischen Struktur als gleichmäßigen Teilchenfluss umzusetzen und so mit flüchtigen, immer wechselnden Bildern eine Geschichte zu erzählen.« Das Ergebnis hat etwas passend Hypnotisches.
»›Hanging D‹ versetzt mich in eine nostalgische Stimmung«, sagt der Grafikdesigner, Animator und Programmierer, der bürgerlich Ksawery Kirklewski heißt. »Das unablässige Ticken erinnert an die vergehende Zeit, während die starken Klavierakkorde auf verschiedene Stadien des Lebens verweisen. Der Track lässt mich an die Bildergalerie meines Telefons denken. Unzählige Erinnerungen finden sich darin und täglich wächst diese Datenbank. Das ist heute völlig anders als einst, als unsere Urgroßväter uns nur ein paar verschwommene Fotos hinterließen. Die Daten, die wir generieren, werden zu einem umfangreichen historischen Archiv für zukünftige Generationen. Es gibt der Nachwelt die Möglichkeit, in der Zeit zu reisen, innerhalb weniger Augenblicke rückwärts durch ein Leben zu blättern. Von dem Track inspiriert habe ich mich auf diese Vorstellung einer quasi archäologischen ›Datenausgrabung‹ konzentriert und versucht, das Gefühl genau dieses Prozesses zu visualisieren.«
Er fügt hinzu: »Meine Videos mache ich normalerweise, indem ich code, aber dieses Mal wollte ich die Szenen mit Zeitleisten aus einfachen Formen (›Pixeln‹) gestalten, die sich als Lebensereignisse manifestieren und fortwährend über den Bildschirm laufen. Ich nutzte Bilder und Filme, die mir wichtig waren (wie Krzysztof Kieślowskis Talking Heads, 1980). Mir schien der Retrostil passend, also habe ich bei den Farbkombinationen Anleihen bei alten Computerspielen gemacht. Die algorithmischen Übergänge zwischen den Szenen verweisen auf den Fortschritt der Bild- und Videobearbeitungstechniken – wie Dithering, Interlacing, Caching, Buffering, Kompression oder Rauschreduktion. In meiner Arbeit interessiere ich mich für Effekte mit geringer Auflösung und erkunde die Grenzen der Lesbarkeit.«
Das Amsterdamer Künstlerduo Polynation mit den Produzenten Stijn Hosman und Hessel Stuut, deren Arbeiten in den Grenzbereichen von Dance, Ambient, Minimalismus und IDM anzusiedeln sind, gab dem Stück einen unwiderstehlichen Downtempo-Groove, der im Lauf der fast sieben Minuten anbrandet und abflaut wie Ebbe und Flut. »Obgleich ›Hanging D‹ minimalistisch ist, nimmt es viele interessante Wendungen«, erläutern die Künstler. »Eben diese Wendungen wollten wir hervorheben. Deshalb haben wir die Harmonie und die Melodien dekonstruiert und über verschiedene Synthesizer, gedämpfte Klaviersaiten und andere Instrumente gespielt, um die Kontraste hochzufahren. Unsere Grundlage war das Celloarrangement des Stücks, damit haben wir begonnen und hatten so wir viele schöne texturale Schichten, mit denen wir arbeiten konnten. Als wir den verschiedenen Elementen Streicher unterlegten, erinnerte uns das an den Disco-Vibe der 70er-Jahre, was uns wiederum inspirierte, akustische Drums aufzunehmen, um dem Stück mehr Drive und Dynamik zu geben. Es hat wirklich Spaß gemacht, an diesem Remix zu arbeiten – am Ende war die Musik ein ziemlich komplexes Puzzle, deren Teile sich auf magische Weise zusammensetzten.«
Demgegenüber legt die in Großbritannien geborene ghanaisch-russisch-deutsche Komponistin, Produzentin und DJane Afrodeutsche, die zurzeit in Manchester lebt, eine großartige perkussive Interpretation vor, die sich in Klangwolken von ätherischem Gesang und Streichern hüllt. »Dieser Remix gab mir die wunderbare Gelegenheit, ein sehr stark von ›Tasten und Rhythmus‹ ausgehendes Stück Schicht für Schicht mit Streichern zu instrumentieren«, sagt sie. »Meine Stimme spielt eine große Rolle, und ich habe Bereiche betreten, in die ich mich früher nicht gewagt hätte. Dieser Remix hat mir quasi geholfen, meine Sprache zu finden! Es war großartig, meine Sicht auf elektronische und zeitgenössische Musikproduktion hier in einem Stück zusammenzubringen, das mich sofort sehr berührt hat. Durch die Orgeln, Granularsynthese und den Gesang bekam die Musik etwas Jenseitiges, Entrücktes, das mir gefällt. Das Stück wurde schnell zu einem Track, den ich immer und immer wieder höre.«
Zum Schluss kommt die Musik des in Berlin lebenden Alva Noto (alias Carsten Nicolai), der das Label NOTON betreibt und, gemeinsam mit Ryuichi Sakamoto und Bryce Dessner, den Soundtrack zu dem mit dem Oscar und dem Golden Globe ausgezeichneten Film The Revenant – Der Rückkehrer schrieb. Sein »Remodel« reduziert das Stück auf das ihm eigene gedämpfte, minimalistische Wesentliche, wobei das namensgebende »Hanging D« während der gesamten atmosphärisch dicht gestalteten Spieldauer von sechs Minuten gegenwärtig ist.
 
 
FROM ZERO TO HERO
JOEP BEVING ANNOUNCES THE ZERO EP
Features “Hanging D” remixes by Max Cooper, Polynation, Afrodeutsche & Alva Noto
Cooper calls his contribution “one of the most enjoyable remixes I’ve worked on”
New versions join previously available “Hanging D” Colin Benders Rework and “Hanging D” Cello Octet Amsterdam Version
JOEP BEVING – the Dutch composer and pianist whose music, streamed many hundreds of millions of times, is as instantly recognisable as his 6’10” frame – has confirmed details of the ZERO EP, which will be released by Deutsche Grammophon on 14 July 2021 at 20:00 CET. It offers four brand-new remixes of “Hanging D” – taken from his second album, 2017’s Prehension – by Max Cooper, Polynation, Afrodeutsche and Alva Noto. For the occasion Cooper has teamed up with Polish artist Ksawery Komputery to provide a video to accompany his interpretation. In addition, each track is accompanied by artwork by award-winning Australian artist and designer Jonathan Zawada, who has consolidated the four images for the main EP cover.
As with “Hanging D” itself, named for the note that Beving plays persistently throughout, the EP’s title, ZERO, is also significant. A reference to the piece’s cyclical nature, it contains an “O” – as do Zawada’s artwork and the names of each artist – and is reflective of the manner in which the choice of start and end for “Hanging D” ultimately has little impact. Additionally, the title invokes the composition’s multiple manifestations so far: as well as the original version, a rework by Colin Benders and an arrangement for eight cellos by the Amsterdam Cello Octet were included on 2018’s Conatus remix album. These latter two remixes will also be included on ZERO alongside the four new remixes, each an innovative reincarnation breathing yet more life into the piece.
Speaking of the EP, Beving says, “This piece is very dear to me, and I remember when I wrote it. Most of the pieces I had written up to that point were soft and understated. I was looking for a way to channel the other side of the emotional coin, something with energy and intensity. While playing, it felt like a vortex appeared, engulfing me as a player, and it’s still one of my favourite pieces to play. The resonance of the piano and the interplay of all the frequencies is just magical. I’m very excited that we get to share new and amazing interpretations, and my hope is its transformative energy will find new ears outside our genre.”
The EP’s opener is by renowned London-based electronica musician Max Cooper, whose work also explores visual art, technology and science, and who refers to his pulsing, dramatic adaptation as “one of the most enjoyable remixes I’ve ever worked on”. Elaborating on the experience, he says, “I changed the rules of remixing for this project, and instead of using audio from the original piece, I imagined what could happen if Joep was in my studio playing my synths instead of his piano. Each piano note was converted to synth notes and then I set about becoming an orchestrator. It was nice to discover that hiding in there, in his beautiful stripped-back piano piece, was a synth epic crying out for hugeness. The whole thing turned into a contrasting range of emotions, from defeat to victory, with the idealism of screaming Prophet and Moog oscillators hard panned for maximum width.”
Cooper also proposed a video. “I wanted to find something similarly reduced and built on contrasts, so started chatting with the algorithmic artist Ksawery Komputery. Ksawery had the great idea of linking the constant flow of the musical structure with a constant flow of particles, which would tell a story via fleeting moments of image formation.” The result is suitably hypnotic.
“‘Hanging D’ puts me in a deeply nostalgic mood,” explains the graphic designer, animator and programmer, also known as Ksawery Kirklewski, of the inspiration for his imagery. “The dense ticking calls to mind passing time, while the strong piano chords point to the different stages of life. The track reminds me of my phone’s gallery, filled with tons of memories and growing every day. It’s a completely new situation in history, since our great-grandfathers left us with just a few blurry photographs. The data we generate will remain as a substantial historical archive for future generations. It will grant posterity the chance to travel in time, browsing fast backwards through our lives. Inspired by the track, I focused on this idea of ‘data excavation’ and attempted to visualise the feeling of this process.”
“I create my videos mostly through coding,” he adds. “This time I wanted to build the scenes with rows of timelines, consisting of simple shapes (‘pixels’) occurring as life events, constantly passing the screen to the left. I used my own pictures and movies that I felt were important to me (like Krzysztof Kieślowski’s Talking Heads, 1980) The retro stylistic also fitted here for me, so I created the colour palettes out of old computer games. The algorithmic transitions between the scenes refer to the progress of image/video processing techniques such as dithering, interlacing, caching, buffering, compression or noise reduction. In my work I’m interested in low-resolution effects and exploring the limits of legibility.”
Additionally, Amsterdam-based Polynation – producer duo Stijn Hosman and Hessel Stuut, who work across the peripheries of dance, ambient music, minimalism and IDM – have lent the piece an irresistible downtempo groove which ebbs and flows over the course of its nearly seven minutes. “Although it’s minimalistic, the original piece has lots of interesting twists and turns and we wanted to emphasise them,” they observe. “In order to do this we deconstructed the harmony and melodies and played them out over various synths, muted piano strings and other instruments to create bigger contrasts. Being able to start with the cello octet version of the track gave us lots of beautiful textural layers to work with. When combining the different elements we created with the strings it reminded us of a seventies disco vibe, which inspired us to record acoustic drums to give the piece more drive and dynamics. It was a true pleasure to work on this remix – it ended up being quite a complex puzzle which magically came together.”
Meanwhile, British-born Ghanaian / Russian / German composer, producer and DJ Afrodeutsche, currently based in Manchester, turns in a grand, percussive interpretation swathed in ethereal vocals and strings. “This remix was a wonderful opportunity for me to orchestrate layer upon layer of strings to a very ‘keys and rhythm’-led piece,” she says. “My vocals play a huge part, and I was stepping out into avenues I hadn’t had the confidence to venture out into and explore in the past. You could say that this remix helped me find my voice! It was a joy to combine my electronic and contemporary music production points of view through a piece that was already so moving to me. The introduction of organs, granular synthesis and vocals seemed to create an otherworldliness to the piece which I love. I have to confess, this piece quickly became a track I play on repeat.”
The package is rounded out by Berlin-based Alva Noto, aka Carsten Nicolai, who runs the NOTON label and, alongside Ryuichi Sakamoto and Bryce Dessner, helped compose the score for the Academy Award- and Golden Globe-winning The Revenant. His “remodel” reduces the piece to its muted, minimalist essence, with the eponymous “hanging D” nonetheless insistent throughout its atmospheric six-minute lifespan.
 

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