Jóhann Jóhannsson | News | Pressemitteilung: Deutsche Grammophon veröffentlicht die Weltersteinspielung des Oratoriums "Drone Mass" von Jóhann Jóhannsson - 18.3.2022 (VÖ) (DE/EN)

Jóhann Jóhannsson
Jóhann Jóhannsson

Pressemitteilung: Deutsche Grammophon veröffentlicht die Weltersteinspielung des Oratoriums “Drone Mass” von Jóhann Jóhannsson – 18.3.2022 (VÖ) (DE/EN)

31.01.2022
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Ein minimalistisches Meisterwerk – Deutsche Grammophon veröffentlicht die Weltersteinspielung eines Oratoriums von Jóhann Jóhannsson
Zu hören sind das American Contemporary Music Ensemble und Theatre of Voices unter der Leitung von Paul Hillier
»Drone Mass hat die glaziale Dramatik des Minimalismus, die vertrauten Harmonien der Kirchenmusik, das Sehnen des Pop, den tiefen digitalen Unterton des modernen Kinos – und das alles in Sätzen von der Länge eines Rocksongs«
Rolling Stone
»Einfach in dieser überwältigenden Schönheit schwelgen … es könnte Ihre beste Stunde seit Jahren sein«
CVNC.org
Drone Mass sei ein »zeitgenössisches Oratorium«, sagte Jóhann Jóhannsson einst. Die Messe für Stimmen, Streichquartett und Elektronik – nie zuvor aufgenommen – schrieb er für das American Contemporary Music Ensemble, alias ACME, mit dem er fast zehn Jahre lang Konzerte spielte und Aufnahmen machte. Nun legen ACME und das Grammy-prämierte Vokalensemble Theatre of Voices unter der Leitung des gleichfalls mehrfach Grammy-prämierten Paul Hillier die Weltersteinspielung von Drone Mass vor. Beide Ensembles kannten Jóhannsson gut; im Studio, auf der Bühne und auf Tourneen arbeiteten sie eng mit ihm zusammen. Am 18. März 2022 erscheint das atmosphärisch dichte Werk des viel zu früh verstorbenen Komponisten auf CD, LP und digital bei Deutsche Grammophon.
Drone Mass ist ein außergewöhnliches und zugleich geheimnisvolles Opus, es beginnt mit Streichern und Gesang, sukzessive werden elektronische Klänge in die Komposition verwoben. Es wurde mit dem meditativen Minimalismus eines Arvo Pärt oder Henryk Górecki verglichen, während Jóhannsson selbst es »ein Destillat vieler Einflüsse und Obsessionen« nannte.
Zu diesen Obsessionen zählt auch Jóhannssons Faszination für den Bordun – die titelgebende Drone –, eine »grundlegende Vibration«, wie er erklärte, »die die Musik verankert und ihr ein Fundament gibt«. Er setzte sie sowohl akustisch als auch elektronisch ein, mal die Musik nur untermalend, mal alles übertönend. Durch die Bedeutung des Wortes – zu Deutsch Drohne – entstand eine zusätzliche Resonanzschicht; in der Musik aber sind die Vibrationen wie ein Motiv: Sie verschieben sich, scheinen zu flirren, zu hypnotisieren, schaffen im Verlauf des Werks verschiedene Stimmungen, beunruhigend, aber auch erhebend.
Zu solch hypnotischer Wirkung tragen ebenso die Gesangslinien bei, die zuweilen an die Polyfonie der Renaissance erinnern, besonders in den beiden Sätzen »Two is Apocryphal« und »Moral Vacuums«. Schon lange war Jóhannsson daran interessiert, ein groß angelegtes Vokalwerk zu schreiben. Eine Quelle fand er schließlich im koptischen Ägypterevangelium, das in den 1945 entdeckten Schriften von Nag Hammadi überliefert ist. Neben weiteren Texten verwendete Jóhannsson einen Hymnus, der aus einer »scheinbar bedeutungslosen Reihe von Vokalen« besteht. Sowohl die enigmatische Natur dieser gnostischen Schriften als auch die schiere Schönheit der vokalisierten Schrift geben dem Werk eine spirituelle Qualität. 
Passend scheint es da, dass Drone Mass 2015 im New Yorker Metropolitan Museum of Art in der spektakulären Kulisse des ägyptischen Dendur-Tempels uraufgeführt wurde. Neben den ACME-Spielern trat damals das Grammy-prämierte Vokalensemble Roomful of Teeth auf, während der Komponist selbst die elektronischen Klangwellen steuerte.
Erst vier Jahre später wurde die Musik aufgenommen, im Mai 2019 in der Garnisonskirken in Kopenhagen. Francesco Donadello, ein weiterer Freund und regelmäßiger Mitarbeiter Jóhannssons, produzierte das Album. Diesmal wurde ACME von der international renommierten dänischen Vokalgruppe Theatre of Voices und ihrem künstlerischen Leiter Paul Hillier begleitet.
Auch Theatre of Voices hat eine enge Verbindung zu Drone Mass. Bereits zweimal hat das Ensemble das Stück in den USA aufgeführt, außerdem in Krakau mit Jóhannsson selbst und mit ACME. Zuletzt brachten ACME und Theatre of Voices Drone Mass in Athen auf die Bühne, nur wenige Monate nach dem Tod des Komponisten. Theatre of Voices war darüber hinaus in anderen Aufnahmen von Jóhannssons Musik zu hören, darunter Orphée, Englabörn & Variations, Arrival und Last and First Men. Die integrative Art des Arbeitens, die dem Komponisten eigen war, begünstigte solche kontinuierlichen Kooperationen – ein kollaborativer Geist, der auch im Mittelpunkt dieser Aufnahme steht.
Als Drone Mass zum ersten Mal vorgestellt wurde, war Jóhannsson bereits international bekannt, unter anderem dank seiner Musik für Denis Villeneuves Filme Sicario (2015) und Prisoners (2013). Für seine Filmmusik zu James Marshs The Theory of Everything gewann er 2015 einen Golden Globe, ein Jahr später brachte ihm sein Beitrag zu Villeneuves gefeiertem Arrival eine Oscar-Nominierung ein. 2016 erschien sein hochgelobtes Debütalbum Orphée bei Deutsche Grammophon. Jóhannsson starb nur zwei Jahre später, am 9. Februar 2018 im Alter von 48 Jahren in Berlin.
Obwohl die Veröffentlichung auf sich warten ließ, zählt Drone Mass zu den wichtigsten Werken des Komponisten. Dass das Oratorium nun erscheint, ist auch eine bewegende und persönliche Hommage von Menschen, die Jóhannsson sehr gut kannten.
Die ACME-Instrumentalist:innen dieser Aufnahme sind Clarice Jensen, künstlerische Leiterin und Cello; Ben Russell, Violine; Laura Lutzke, Violine, und Caleb Burhans, Viola.
Die Sänger:innen von Theatre of Voices sind hier Else Torp, Kate Macoboy, Signe Asmussen, Iris Oja, Paul Bentley-Angell, Jakob Skjoldborg, Jakob Bloch Jespersen und Steffen Bruun
Paul Hillier, Dirigent
 
 
A minimalist masterpiece – Deutsche Grammophon to release world premiere recording of Jóhann Jóhannsson oratorio
Performed by the American Contemporary Music Ensemble, who commissioned the original work, and Theatre of Voices, conducted by Paul Hillier
“[Drone Mass] has the glacial drama of minimalism, the familiar harmonies of church music, the keening drama of pop, the deep digital rumble of modern cinema – all in movements that feel about the length of a rock song”
Rolling Stone
“Allow yourself to luxuriate in the sheer beauty of what’s being given to you … it may be the best hour you’ve experienced in years.”
CVNC.org
The previously unrecorded Drone Mass was described by its composer, the late Jóhann Jóhannsson, as “a contemporary oratorio”. Written for voices, string quartet and electronics, it was commissioned and premiered by the American Contemporary Music Ensemble, aka ACME, who toured and recorded with Jóhannsson for almost ten years. Now they have made the world premiere recording of this richly atmospheric work, in collaboration with Grammy Award-winning vocal ensemble Theatre of Voices, conducted by Paul Hillier, also a multiple Grammy Award-winner. The members of both ACME and Theatre of Voices worked closely with the composer many times, both in the studio and in multiple live performances and tours, before his untimely death. The album will be released by Deutsche Grammophon, digitally as well as on CD and 180g vinyl, on 18 March 2022.
Drone Mass is an extraordinary, mysterious accomplishment which at times bears comparison with the meditative minimalism of composers such as Arvo Pärt or Henryk Górecki. Beginning with strings and voices, but slowly integrating Jóhannsson’s electronic techniques into its landscape, the work represents what the Icelandic composer called “a distillation of a lot of influences and obsessions”.
As the title suggests, those obsessions include his fascination with the musical device of the drone. This was something Jóhannsson felt as a visceral presence, “a fundamental vibration that anchors music and gives you a foundation”. He often used both acoustic and electronic drones – sometimes gently underpinning the music, sometimes drowning out everything else. The new meaning the word has acquired in modern times gave it additional layers of resonance for him. Here, his drones have a motivic-like role, shifting and shimmering with hypnotic effect, conjuring different moods, from unsettling to uplifting, as the work progresses.
Adding to that mesmerising effect are the vocal lines, at times redolent of Renaissance polyphony, particularly in “Two is Apocryphal” and “Moral Vacuums”. Having long been interested in writing a large-scale vocal work, Jóhannsson found his source material in the so-called “Coptic Gospel of the Egyptians”, part of the Nag Hammadi library discovered in 1945. Among other texts, he uses a hymn described as consisting of “a seemingly meaningless series of vowels”. Both the enigmatic nature of these Gnostic writings and the sheer beauty of the vocalise-style writing add to the spiritual quality of the work as a whole.  
Given the origins of the Drone Mass texts, it is particularly appropriate that the work’s 2015 premiere took place in the spectacular setting of the Egyptian Temple of Dendur at New York’s Metropolitan Museum of Art. Jóhannsson’s music filled this majestic space, captivating all present. Alongside the ACME players were Grammy Award-winning vocal ensemble Roomful of Teeth, with the composer himself controlling the waves of electronic sound.
The album was recorded during May 2019 at the Garnisonskirken in Copenhagen. It was produced by Francesco Donadello, another friend and regular associate of Jóhannsson’s. ACME were joined by internationally renowned Danish vocal group Theatre of Voices and their Artistic Director Paul Hillier. They too have a very close connection with Drone Mass, having performed it twice in the US, and in Krákow, with Jóhannsson and ACME. Most recently, ACME and Theatre of Voices gave a further performance in Athens, just four months after the composer’s death. Theatre of Voices also appear on other recordings of Jóhannsson’s work, including Orphée, Englabörn & Variations, Arrival and Last and First Men. The composer was known for his organic and inclusive manner of writing and performing, along with his collaborative spirit, which is at the heart of this recording.
By the time Drone Mass was first unveiled, Jóhannsson was already enjoying considerable mainstream success, thanks in part to his score for Denis Villeneuve’s Sicario (2015), which followed his work on the Canadian director’s Prisoners (2013). He won a Golden Globe in 2015 for his score to James Marsh’s The Theory of Everything, and a year later his contributions to Villeneuve’s celebrated Arrival earned him an Academy Award nomination. In addition, 2016 saw the release of Orphée, his acclaimed debut album for Deutsche Grammophon. Jóhannsson died in Berlin on 9 February, 2018, aged 48.
This eagerly awaited recording of Drone Mass marks the belated arrival of one of the composer’s defining works. It is also a moving and personal tribute from some of those who knew him best.
ACME players for this recording are Clarice Jensen, artistic director and cello; Ben Russell, violin; Laura Lutzke, violin; and Caleb Burhans, viola.
Theatre of Voices singers for this recording are Else Torp, Kate Macoboy, Signe Asmussen, Iris Oja, Paul Bentley-Angell, Jakob Skjoldborg, Jakob Bloch Jespersen and Steffen Bruun
Paul Hillier, conductor

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