Die Welt mit Kinderaugen sehen – eigentlich die Grundvoraussetzung für jemanden, der Kindermusik macht – und doch nicht immer so einfach. Denn selbst der beste Kinderliedermacher kann oft nur Vermutungen anstellen, wie Kinder Dinge wahrnehmen. Oder sich Verstärkung holen und eben jene Kinder in den Entstehungsprozess der Songs einbinden. So geschehen auf Johannes Stankowskis neuem Album „Zukunftsmusik“, das der Kölner in den vergangenen Jahren unter Mithilfe diverser Kita-Gruppen geschrieben und aufgenommen hat.
Als die Coronapandemie die Kulturbranche lahmlegte und Liveauftritte schwierig bis unmöglich machte, bewarb sich Stankowski auf ein Stipendium der Fröbel-Gruppe, die zu den größten Trägern für Kitas, Krippen und Horten in Deutschland gehört. Fortan besuchte Stankowski also Kitas in NRW, um mit den Kindern vor Ort zu musizieren, Instrumente zu basteln und an Songideen zu feilen. Nach und nach entstand so das Konzept für „Zukunftsmusik“ – und gleichzeitig der Wunsch, die entstandenen Lieder nicht nur in einem professionellen Setting aufzunehmen, sondern sie im Rahmen eines Konzerts gemeinsam mit den beteiligten Kitagruppen aufzuführen. Thematisch ist „Zukunftsmusik“ ein ungefilterter Blick in die Herzen und Köpfe der beteiligten Kinder: Die Lieder handeln vom Eisessen, Zeitreisen oder Stromausfall in der Kita. Die Vorabsingle „Ferien“ zelebriert hingegen die gemütlichen Sommertage am Strand – Sandburgen und Wellenrauschen inklusive. Stankowski setzt dabei auf seine typischen Arrangements – erdig, eingängig, warm und dank des Mitwirkens der Kinder auch herrlich unbekümmert. So entsteht ein perfekter Soundtrack für den Spätsommer – Musik, die jungen Hörerinnen und Hörern auf Augenhöhe begegnet und den nicht mehr ganz so jungen anhand von 13 mitreißenden Songs einen Blick auf die Welt durch Kinderaugen ermöglicht.