Obwohl Carl Heinrich Graun heutzutage nicht vielen ein Begriff ist, war der deutsche Komponist seinerzeit ein Pionier und zählte zu den bedeutendsten deutschen Vertretern der italienischen Barockoper. 1735 wurde Graun gemeinsam mit seinem Bruder Vizekapellmeister der Kapelle des späteren Königs Friedrich des Großen. Graun gilt als Hauptvertreter der Berliner Schule, die italienische Stilelementen und deutscher Kontrapunktik zu vereinen versuchte. Friedrich II. ernannte Graun 1741 zu seinem Kapellmeister und beauftragte ihn damit, eine Oper in Berlin zu errichten. Im folgenden Jahr wurde die noch nicht fertiggestellte Königliche Hofoper schon mit Grauns Cleopatra e Cesare, dem selben Werk, mit dem 250 Jahre später das Jubiläum der Staatsoper gefeiert wurde, eröffnet.
Nachdem Grauns Werke lange Zeit in Vergessenheit geraten waren, macht die russische Sopranistin Julia Lezhneva ausgewählte Arien aus Grauns Werken nun der Öffentlichkeit zugänglich. Lezhneva verbrachte ganze Tage damit, Archivmaterial in einer Berliner Bibliothek zu erforschen und entwickelte eine leidenschaftliche Beziehung zu Grauns teilweise beschwingten und tragischischen Arien
Zusammen mit Concerto Köln unter der Leitung von Mikhail Antonenko entstand eine Weltersteinspielung der wunderschönen Barockarien Grauns auf dem Traditionslabel DECCA.