Im 30. Jahr seines Bestehens ist allseits unstrittig, dass das Keith Jarrett Trio „den Goldstandard für Jazzgruppen gesetzt“ hat, wie es die New York Times kürzlich anmerkte. Die vorliegende Konzertaufnahme von 2009, die nun anlässlich des Jubiläums erscheint, ist dafür ein glänzender Beleg. Das „Somewhere“, dem das Trio damals eine gleichermaßen klangforscherische wie in der Tradition verankerte Performance bescherte, war Luzern. Die Neue Zürcher Zeitung betitelte ihre Konzertkritik mit „Kontrollierte Ekstase“ – eine treffende Metapher für einen Set , an dessen Beginn sich aus der Improvisation „Deep Space“ die Miles-Davis-Komposition „Solar“ modulierte, und der dann nach den Standards „Stars Fell On Alabama“ und „Between The Devil And The Deep BlueSea“ schließlich in einem ausgiebigen Ausflug durch die „Westside Story“ gipfelte, bei dem Jarretts frei assoziiertes „Everywhere“ die Brücke zwischen den beiden Bernstein-Songs „Somewhere“ und „Tonight“ bildete.
“Somewhere” ist ein herausragendes Album mit dem sich das 30. jährige Jubiläum des Keith Jarrett Trios gebührend feiern lässt.