Als Loriot am 22. August diesen Jahres verstirbt, verbeugen sich die gesamte deutsche Medien- und Künstlerlandschaft und die Politprominenz vor ihm. Einstimmig wird er zum Meister des Humors, zum größten deutschen Humoristen der Nachkriegszeit ernannt. Die Zeit kürt ihn zum „Pionier“, Schauspielkollege Heinz Meier nennt ihn ein „Universal- und Jahrhundertgenie“.
Loriot war stets ein feinsinniger Beobachter der Gesellschaft und ihrer Menschen, sein Humor war jedoch nie ein Angriff. Loriot setzte auf Subtilität. „Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere Leute lustig zu machen, hat nichts verstanden“, so sagte er.
Bei Loriot liegt die Komik im Detail und im Timing. Seine Filme und Sketche, seine Zeichnungen knollennasiger Männer, Frauen und Hunde, sein Humor – all das ist einmalig. Und noch in einem weiteren Punkt sind Loriots Bewunderer sich einig: Sein Werk ist unsterblich und wird unsterblich bleiben. „Tröstlich ist nur“, so Komiker Otto Waalkes anlässlich seines Todes, „dass Loriot in seinen Werken weiterleben wird.“
Es sind Werke, die wir alle kennen. Eine Herrenboutique in Wuppertal? Die deutsche Nudel und vernudelte Rohnudelmasse? Ein viereinhalb Minuten-Ei? Ach! Herr Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheid? Sehr angenehm! Lieselotte Hoppenstedt? „Holleri du dödel di!“ Ein paar Worte und wenige Namen reichen aus, um in uns die Welt des Loriot zum Leben zu erwecken.
Die Geschichte der Aufnahmen Loriots für die Deutsche Grammmophon Literatur reicht zurück bis ins Jahr 1978. Damals entstand „Loriots Heile Welt“, eine Platte mit 18 Sketchen, von denen gleich eine Reihe zu Klassikern geworden sind. Auch „Loriots Dramatische Werke“ (1981) und „Liebesbriefe, Kochrezepte und andere Katastrophen“ (1984), die er mit seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann einsprach, brachten zahlreiche Menschen zum Lachen. Noch einige Aufnahmen folgten, zuletzt veröffentlichte die Deutsche Grammophon Literatur „Zu Gast in Berlin“ (2009), einen Mitschnitt eines Auftrittes im Ostberliner Palast der Republik aus dem Jahr 1987.
Die nun erscheinenden „Meisterwerke“ zeigen die Bandbreite einer beständigen Zusammenarbeit Loriots mit der Deutschen Grammophon Literatur. Sie versammeln die schönsten, lustigsten und legendärsten Audioaufnahmen – ein akustisches Potpourri voller Highlights.