Ihre eingeschworenen Fans wissen es längst: Mary Roos ist mehr als eine der großen Schlager-Stimmen des Landes. In den Siebziger Jahren wurde sie im Pariser Olympia bejubelt und überraschte hierzulande mit kompetenten wie charmanten deutschen Versionen vom Brasil-Klassiker “Mas Que Nada” und Edelhits aus der Feder von Burt Bacharach. “Internationales Format” nennt man so was. Mit ihrem jetzt erscheinenden Album “Denk, was du willst” schlägt sie einmal mehr neue musikalische Wege ein: mit modernen Songs und Sounds, und einer guten Prise Retro, Chanson, Bossa und Swing.
Lieder dieser Art wollte sie schon lange singen. Lieder, die widerspiegeln, was sie selbst so schätzt: Französisches, Brasilianisches, jazzig Swingendes. Mary Roos, die Schlagersängerin. Wer sie nicht so genau kennt, ihre Klasse, ihre qualitativen Maßstäbe, dem ist auch entgangen, dass es in jedem Genre des Populären die Könner und die “Möchtekönner” gibt. Mary Roos ist eine Könnerin, steht seit Dekaden für Qualität, für die Sicherheit der Gesten, des Gesangs, der Phrasierung, des Timbres.
Einen nicht unerheblichen Anteil am Gelingen des neuen Projektes hatte Produzent, Komponist, Arrangeur und Multi-Instrumentalist Roberto Di Gioia. Der Deutsch-Italiener ist eine einmalige Figur der aktuellen deutschen Musikszene. Als Jazzmusiker spielte er mit Klaus Doldingers Passport, Albert Mangelsdorff und Till Brönner oder begleitete amerikanische Stars wie Art Farmer, Johnny Griffin und Clark Terry. Darüber hinaus arbeitete er aber auch mit Udo Lindenberg, Wigald Boning und Helge Schneider, ist Mastermind des Elektro-Pop-Projektes Marsmobil und ganz nebenbei erfolgreicher Pop-Produzent für Max Herre, Joy Denalane und andere.
“Mary verstand sofort meine Ideen”, sagt Di Goia über die nur auf den ersten Blick ungewöhnliche Zusammenarbeit. “Immer auf den Punkt kommen, nicht geschwätzig sein, keinen Selbstzweck darstellen, sondern versuchen, die Seele der Songs einzufangen.” An der Produktion hat aber auch eine Crème de la crème verschiedener Autoren mitgewirkt. Jovanka von Wilsdorf, einst Teil des Elektropopduos “Quarks”, hat das Gros der einfühlsamen Texte geschrieben, zwei weitere Texte stammen von Großmeister Frank Ramond. Komponiert und getextet haben auch Sven Bünger (Ex-Soulounge), Martin Lingnau, Justin Balk, Marco Schmedjev, Gregory Meyle, Detlev Gödicke und Till Brönner, der ganz nebenbei auch die eindrucksvollen Cover- und Booklet-Fotos von Mary schoss. Zu guter Letzt wurden auch ein französischer wie brasilianischer Klassiker eingewoben: Jacques Brels “Ne me quitte pas” und Caetano Velosos “O leãozinho”. Für Vinylfans erscheint das Album auch als LP + Downloadgutschein.
Im Mai wird Mary Roos das neue Albumprogramm mit drei ersten
Konzerten in
Berlin,
Hamburg und
Köln vorstellen, eine große Herbsttournee ist in Vorbereitung: “Darauf freue ich mich, vor allen Dingen auf die Arbeit mit einer jungen Band aus Pop- und Jazzmusikern. Endlich kann ich als Sängerin mal genauso relaxed sein wie die Leute im Publikum.”