Auch im reifen Alter von “80plus” ist Max Greger in den großen Konzertsälen zu Hause. Musikalisches Können gepaart mit einer gehörigen Portion Charme und Esprit zeichnet den leidenschaftlichen Musiker aus. Für sein “Best of Album” hat uns Max Greger vier brandneue Titel eingespielt und so dieser Auskopplung eine ganz besondere Note verliehen.
Seit Jahrzehnten herausragend ist seine musikalische Wandlungsfähigkeit, seine Ausstrahlung und die Bühnenpräsenz, das Engagement, seine Fähigkeit, Menschen zu begeistern und Musiker zu führen und zu motivieren. Von 1955–1977 unterhielt Max Greger eine eigene Bigband, mit der er über 3000 verschiedene Titel auf 150 LPs verewigte. Und noch eines zeichnet den erfolgreichen Musiker bei Betrachtung der musikalischen Vita aus: Seine Vielseitigkeit. “Ich möchte auf keine musikalische Richtung verzichten, denn sie sind alle Ausdrucksweisen unserer Freude an der Musik“, sagte er einmal und spielte swingende Volksmusik mit der gleichen Hingabe wie Jazz, Schlager und Tanzmusik. 1987 erhielt Max Greger als besondere Auszeichnung das
Bundesverdienstkreuz I. Klasse.
Max Greger wurde am 2. April 1926 in München-Giesing geboren, wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass in diesem weltbekannten Münchener Stadtteil auch Kaiser Franz (Beckenbauer) das später ruhmreiche Licht der Welt erblickte. Schon als kleiner Junge ließ der Max seine musikalische Begabung erkennen. 1936 schenkte ihm sein Großvater ein Akkordeon und legte damit den Grundstein zur musikalischen Entwicklung des damals Zehnjährigen. Was er mit flinken Fingern seinem Akkordeon entlockte, deutete auf großes Talent hin. Als Teenager setzte er diese Talente gekonnt ein und verdrehte den Mädels mit seinen jazzigen Sounds auf dem Tenorsaxophon die Köpfe. Nach der mittleren Reife widmete er sich erst einmal der Klassik und besuchte das Konservatorium mit den Schwerpunkten Klarinette und Klavier. Mit 17 ½ Jahren wurde er Soldat, kam aber glücklicherweise nicht mehr an die Front. Bereits 14 Tage nach Kriegsende bekam er sein erstes Engagement in einem amerikanischen Club.
1948 gründete er sein eigenes Sextett mit herausragenden Musikern, unter anderem mit Hugo Strasser. Das Sextett war so vielseitig, dass es in volkstümlicher Besetzung (”Enzian Sextett“) tagsüber im Bayrischen Rundfunk und jeden Abend in moderner Besetzung (Jazz) im "Kellerclub“ von Freimann und später im "Orlando di Lasso“ gegenüber dem Hofbräuhaus für die Besatzungsmacht spielte. Dort saßen oft berühmte Musiker wie Duke Ellington und Count Basie, sowie Ella Fitzgerald usw. begeistert im Publikum. Lionel Hampton, der berühmte Vibraphonist, war derart begeistert, dass er ihn sogar nach Amerika holen wollte. Doch bodenständig wie er nun mal ist, blieb er in München und machte von dort aus schließlich doch noch Weltkarriere.
Ab 1955 war er acht Jahre lang auf Tournee und begeisterte sein Publikum. Der Höhepunkt und gleichzeitig internationale Durchbruch fand 1959 statt: Max Greger spielte als erstes westliches Orchester 36 umjubelte Konzerte in der Sowjetunion (Moskau, Leningrad, Tiflis, Jerewan, Baku, Sotschi).
1963 stellte er für das ZDF ein Spitzenorchester zusammen und sorgte von da an bei allen großen TV-Shows der Sendeanstalt für den meist swingenden Ton. "Der Goldene Schuss“, "Vergissmeinnicht“, "Wünsch Dir was“, "3 x Neun“, "Musik ist Trumpf“ – Max Greger sorgte mit seinem Orchester für den perfekten musikalischen Rahmen.
Kaum ein Deutscher, der seinen Namen und sein Gesicht nicht kannte, kaum ein Sänger, der nicht stolz darauf war, von ihm und seinen Musikern begleitet zu werden. Große Moderatoren und Schauspieler gehörten zu seinen engsten Freunden, darunter Peter Frankenfeld, Harald Juhnke und Wim Thoelke.
Max Greger führte immer schon ein Leben voller Musik, ein Leben voller Arbeit. Doch er wusste immer den richtigen Ausgleich. Bei ihm gab es weder Höhenflüge noch Skandale. Er ist einer, der stets auf dem Teppich blieb, seine kleine Familie wie einen Schatz hütete und keinen Anlass für negative Schlagzeilen lieferte. Der Schlüssel für diese private Harmonie ist Ehefrau Johanna, die seit der Hochzeit am 26. Mai 1952 in der Familie den Takt angibt. Und beider größtes Glück sind Tochter Hannerl und Sohn Max junior, der nach einem klassischen Studium an der Musikakademie München erfolgreich in die Fußstapfen des Seniors und problemlos aus dessen Schatten heraustrat. Die CD "Greger + Greger“ beweist eindrucksvoll, dass das Vater-Sohn-Duo keine Misstöne kennt.
Und was macht Max Greger heute? Längst im Rentenalter könnte er nur noch sein Leben genießen und stolz auf seine großen Erfolge zurückschauen. Aber ein Leben ohne Musik wäre für ihn kein Leben. Seit 2000 hat er viele Verträge für Gastspiele unterschrieben und ist damit Tausende von Kilometern in Sachen Musik unterwegs. Zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, spielt er bei allen Veranstaltungen nun wieder Swing und Jazz, ob als Solist und zugleich Bandleader der SWR-Big Band, oder zusammen mit seinem Sohn Max jun. in kleiner Besetzung.
Mit Paul Kuhn und Hugo Strasser, ist er seit Sommer 2000 auch mit dem Programm "Swing-Legenden“ erfolgreich unterwegs. Um die 2000 Swingfans kommen regelmäßig zu den Konzerten. “Ausverkauft”, heißt das Zauberwort, das die beständige Popularität der drei Swing-Legenden am besten ausdrückt. Gemeinsam touren sie mit den Hits von Basie, Dorsey, Ellington, Miller und Co. im Gepäck – Greger am Saxophon, Strasser an der Klarinette und Kuhn als Pianist und Sänger. Max Greger ist auf der Bühne übrigens auch launiger Conferencier und kann ganz gehörig granteln. Der zurückhaltende Strasser verbreitet seinen bekannten Charme. Und Kuhn ist der gelassene Pragmatiker, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist.