Max Raabe ist der Gentleman Deutschlands Entertainer, der noch die nostalgischsten Ausflüge in die Zwanzigerjahre mit ironischem Augenzwinkern garniert. Auch in seinen eigenen Songs gehen Gefühl und Humor eine unnachahmliche Liaison ein. Sie erzählen vom genüsslichen Scheitern, von den großen Triumphen im Kleinen oder einfach vom Alltag mit all seinen Widrigkeiten. Um es mit dem Titel des neuen Albums zu sagen: “Der perfekte Moment … wird heut verpennt”. Hierfür tat sich Raabe bereits zum dritten Mal mit der Sängerin und Produzentin Annette Humpe (Ich + Ich) zusammen sowie Rosenstolz-Macher Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Daniel Faust. Da wird das typische Raabe-Understatement durch eine Prise Pop und instrumentatorische Feinheiten belebt, kommen auch mal Ukulele, Steel Drum und Blechbläser zum Zug. Aber sonst: Max Raabe, wie man ihn kennt. Als liebeskranken Nörgler (“Côte d’Azur”), Nachtschwärmer (“Ich sing am liebsten, wenn der Mond scheint”) oder schwarzhumorigen Hypochonder (“Heut bring ich mich um”). Raabe besingt die Frau an seiner Seite ebenso wie das Fahrrad unter seinem Allerwertesten, und manchmal lümmelt sogar das Glück höchstselbst auf dem Sofa rum (“Guten Tag, liebes Glück”).