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Track by Track: Über Peter Gregsons neues Album “Patina” – 10.9.2021 (VÖ) (DE/EN)

17.05.2021
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Peter Gregson – Patina – Track by track
Diese Musik schrieb ich zwischen Januar und Juli 2020 – für Cello solo, analoge Synthesizer, Klavier und Streichorchester. Sie wurde in The Church Studios, AIR Studios, Masterchord und The Mix Shop von Adam Miller aufgenommen und abgemischt.
Ich wollte hier keine Musik schreiben, bei der jedes einzelne Stück wie mit einem Punkt endet, sondern etwas komponieren, was dem Hörer Raum lässt, ihm erlaubt, die Musik in seine eigene Welt zu übersetzen, ihm sogar möglich macht, eigene Entscheidungen zu treffen, etwas Eigenes zu empfinden.
Es gibt die berührende Vorstellung, dass ein Mensch zweimal stirbt – einmal, wenn er aufhört zu atmen, ein andermal, etwas später, wenn jemand zum letzten Mal seinen Namen nennt; wenn sein Wirken, seine Präsenz in unserer Welt tatsächlich zu Ende gegangen sind. Mich fasziniert die Anwesenheit des Abwesenden oder die Abwesenheit einer Präsenz … ist das Glas halb voll oder halb leer …? Ein ferner Verwandter, der vor 100 Jahren gestorben ist – doch er bleibt gegenwärtig durch eine Anekdote, die von der Mutter zur Tochter zur Cousine zum Enkel weitergereicht wird. Er ist immer noch präsent, sein Einfluss spürbar. Oder ein Tal: Einst Gletschersee, dessen Wasser um die Erde floss, jetzt grün, ein friedlicher Park in einem ruhigen Wohngebiet. Aber doch ein Gletscher und er bringt über Generationen Freude. Der Schmetterlingseffekt – wie es wohl gekommen wäre, wenn … wenn man diesen oder jenen Job angenommen hätte, morgens nicht ins Café gegangen wäre, links statt rechts gegangen? All diese Momente, scheinbar unwichtig im Gesamtbild der Welt, sind genau die Augenblicke, die der Welt ihre Struktur verleihen, ihr Reichtum geben, die unser Leben mit Bedeutung belegen und für zukünftige Generationen Sinn stiften.
Die Jeans mit dieser kaum sichtbaren hellen Kontur, die nachzeichnet, wo dein Schlüssel sitzt. Ein Schuh, dessen abgetretener Absatz deine tägliche Bewegung verrät. Ich glaube, unsere Musik, Kunst, Literatur, sie werden von unseren Tagen geprägt und prägen auch das Leben anderer. Es ist etwas Einzigartiges, wenn das Leben auf einen Einfluss nimmt und genau das im Leben anderer Menschen Wirkung entfaltet.
Alle Zutaten müssen dieselbe Geschichte erzählen – vieles von dieser Komposition findet im geschaffenen Raum statt –, und die eigentlichen Elemente sind so einfach wie möglich: Melodie, Harmonie, Basslinie. Aber sie nutzen den Raum, finden einen Ort, nutzen Harmonizer und Vocoder, Plattenhall und kontrollierten Hall oder alte Tonbänder – all das findet sich natürlich häufiger in der Art von elektronischer Musik, die im Moment den Pop durchdringt, und so ist diese Aufnahme vielleicht ein Schnittpunkt, an dem elektronische Musik auf Klassik trifft.
Es kommt mir vor, als glaubten wir, dass Musik nur ein Thema haben darf: Glück! Trauer! Innenschau! Euphorie! Doch es ist essenziell, dass es in der Musik Schichten, Dualitäten, parallele Leben gibt, damit sie verbindet, damit sie wesentlich ist. Backt man einen Schokoladenkuchen, dann hat er sehr viel Zucker, aber eben auch Salz, für das Quäntchen, das ausgleicht.
Gleich am Anfang der Platte wollte ich einen Raum schaffen, der die Sprache etabliert, so etwas wie: Das ist die Tonspur von dem, was wir jetzt hören, das ist der Sound der Welt dieser Aufnahme. Nichts wurde in großen, üppigen Räumen mitgeschnitten, alles ist sehr intim, und ich wollte auch nicht, dass es nach Klassikplatte klingt. Mein Cello sollte wie eine Stimme sein, eine Stimme, die diese modernen »Lieder ohne Worte« singt.
1. Hidden
Alle Aspekte der Aufnahme sind in diesem Track enthalten, er ist wie ein klanglicher Überblick über das Album, das wir gleich hören werden. Wir machen den Auftakt mit Synth-Texturen, einem Nebel am musikalischen Horizont, mit einer sanften Farbe, die die Streicher einleitet. Das wurde kaum bearbeitet, es gibt nur eine minimale »Kontrolle« über den Sound, doch zugleich viele Elemente, die die Geschichte erzählen – eine alte knisternde Hallplatte, ein Vocoder auf den Streichern, verschiedene Grade der Verzerrung von übersteuerten Bändern …
Es hat mich schon immer begeistert, mein Cello wie eine menschliche Stimme zu nutzen, und es nicht wie ein traditionelles »klassisches Cello« aufzunehmen. Schon immer wollte ich den Klang einfangen, der sich in meinem Ohr entfaltet, und eben nicht den Klang irgendwo mitten im Konzertsaal, was oft die Aufnahmeästhetik von klassischen Instrumenten ist. Für diese Einspielung haben wir ihn aus der Nähe aufgenommen, sehr trocken, und ihn subtil an verschiedenen Orten platziert, indem wir eine Mischung aus Valve-Reverbs, Spring-Reverbs, analogen Delays und längeren digitalen Reverbs aus den 80er-Jahren eingesetzt haben, eine Kombination, die etwas Unwirkliches, aber doch Glaubhaftes ergibt.
Seit einiger Zeit beschäftigt mich der Gedanke, wie das »Lied ohne Worte« im 21. Jahrhundert klingen könnte. Das ist eine wirklich romantische Vorstellung, die Felix Mendelssohn in der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Welt gesetzt hat, man möchte den Hörern nicht vorschreiben, was sie fühlen sollen oder worum es in der Musik geht – vielmehr gibt das Wissen, dass es um etwas geht, Raum für die eigene Interpretation.
2. Patina 
Ein stark vocodiertes Cello mit einem Juno-Synthesizer-Puls führt uns nach der frühen Morgendämmerung von »Hidden« in das künstlichere Licht einer Stadt, in der ein neuer Tag erwacht.
Bei diesem Track fing alles an mit einem neuen Synthesizer, einem WASP, den ich von meinem Label zum Geburtstag bekommen hatte – der Loop brachte mich dazu, einen stark bearbeiteten Sound zu finden, indem ich das Cello gegen die Akkordfolge vocodierte. Das Ganze wurde lebendig, als wir das Re-Amping der Synthesizer im selben Raum machten, in dem wir auch das Cello aufnahmen, in Paul Epworths Church Studios in London. Das einfache kleine Riff hat einen Raum und ein Leben, die das ganze Stück zusammenhalten, während es nach und nach ausklingt und gegen Ende verblasst.
3. Sense
Hier hat dieses Projekt für mich seinen Anfang genommen: im Erkunden der Anwesenheit des Abwesenden. Ich habe dieses Stück ursprünglich als ein fast völlig anderes Stück geschrieben – erst gab es eine sehr dichte Melodie, die uns in die dunklere zweite Hälfte führt. Ich produzierte den Track um diese Melodie herum und füllte jeden Zentimeter des Atemraums. Das war zu viel, es hat sich selbst erstickt. Indem ich die Melodie wegließ, änderte sich die gesamte Hierarchie: Die Gegenmelodie wurde zu der Melodie, die wir jetzt hören, die Harmonien fühlten sich »ehrlich« und weniger didaktisch an. Das Schöne daran ist, dass, glaube ich, die Melodie in diesem Fall dem Hörer besser dient, wenn sie weggelassen wird, aber ihre Präsenz ist in der Komposition noch spürbar …
Ich schäme mich nicht für meine Liebe zum guten analogen Arpeggiator, und dies ist ein besonders schöner (Moog Matriarch).
4. Cluster
Ich schreibe die Stücke eines Albums der Reihe nach, fange bei Track eins an und arbeite mich bis zum Ende durch, dies hier ist allerdings eine Melodie, die ich schon eine Weile im Kopf hatte. Als ich mich an dieses Stück setzte, kam mir die Melodie immer wieder in den Sinn und quengelte, weil sie eingearbeitet werden wollte.
Ich wollte mit dem Gedanken einer minimalen Melodie spielen, um das Ohr zu leiten, aber mit einer Orchestrierung, einem Arrangement und einer Produktion um sie herum, die sich ständig weiterentwickelt und wächst, auch lange nach dem Höhepunkt. Es ist ein ständiges Treiben von winzigen Details, die sich immer weiter aufaddieren, bis sie einer einzelnen Geige Platz machen, die knistert bis zu ihrem letzten Atemzug.
5. Schema
Ein zweiter Anfang. Ein Schema ist im Wesentlichen der Code, der der Wahrnehmung unserer Welt unterliegt. Ich hatte eine Streicherwelt im Sinn, die im Grunde wahr ist, aber nicht »natürlich«. Dieses Stück ist für ein Streicherduodecet (vier Violinen, vier Bratschen, vier Cellos), das in einem kleinen Raum aufgenommen wurde, in dem sich die Spieler gegenübersaßen und spezielle Mikrofone in ihrer unmittelbaren Nähe standen, um einen Eventide-Harmonizer zu speisen, der Reverbs erzeugte mit Sekundärharmonien zu den Harmonien, in denen die Musiker spielten. Es lässt sich hören, wie die Stimmen von Interpret zu Interpret weitergereicht werden und wie sie sich im Hall entwickeln – am besten mit Kopfhörern zu hören!
6. Sequence (Seven)
Ich habe eine fortlaufende Reihe von diesen »Sequence x«-Stücken. Sie werden alle von einem eindringlichen Arpeggio und einem akkordischen Element gestützt. »Sequence (Seven)« ist das bisher extravaganteste, mit eindringlichen Basslinien und breiten Streichern. Ohne Cello solo, sodass der Fokus ganz auf der Intensität des Streicherensembles liegt.
Bezugnehmend auf »Schema« wird die Melodie hier durch sanfte Geigenharmonien dekliniert, sie tragen dazu bei, den Hall des schnell laufenden Arpeggiators zu verstärken. Es ist nicht so sehr eine langsame Melodie in einem schnellen Stück, eher sind es zwei Situationen, die parallel laufen. Ich empfinde das Streicherensemble in diesem Stück als »natürlich«, damit meine ich, dass es etwas ungeplant ist, es entwickelt sich, indem es dem Synthesizer folgt, der die Musik stützt, selbst wenn er nicht durchgehend die prominenteste Stimme ist.
7. Over
Diese Texturen wurden in meinem Studio gemacht, aber dann noch einmal »re-amped«. Man hört Schritte, Klicks, Geräusche des Lebens. So atmen die elektronischen Elemente auf dieser Platte – alles interagiert in einem realen Raum, aber die akustischen Elemente leben in einer eher hybrideren Welt.
»Over« ist wahrscheinlich das romantischste Stück der Platte, sicherlich das sehnsuchtsvollste. Es ist sehr einfach, den Raum zu füllen, immer mehr und mehr hinzuzufügen, bis er auf eine ziemlich chaotische Weise zerspringt. Dieser und der nächste Track wurden ausgiebig »filetiert«, um den Fokus auf der erzählenden Melodie zu lassen. Um noch einmal auf das »Lied ohne Worte« zurückzukommen: Dieses Stück fühlt sich an wie ein düsterer Abend auf dem Lande, ohne den Schein einer Lampe, der einem hilft, den Weg nach Hause zu finden. Ein Verlassen auf Instinkt und Natur.
8. Don’t Wake
Auch in diesem Stück steckt die Dualität. Es wurde als eine Art Wiegenlied geschrieben, als meine 18 Monate alte Tochter im Nebenzimmer schlief. Ich habe versucht, eine Musik zu komponieren, in der die Geschichte um die Melodie herum erzählt wird, die eher ein objektiver Erzähler ist. Das eindringliche Pulsieren und die Streichereinwürfe mit allmählich dunkler werdenden elektronischen Growls im harmonischen »Bettzeug« sind eher ein Stadttraum. Einschlafen in einem Hotel mit neuen, aufregenden Stadtrhythmen um einen herum. Ich stellte mir vor, wie meine Tochter die Welt zum ersten Mal erlebt – unser Zuhause, uns vertraut, aber für sie ganz neu und aufregend. Es könnte überall sein, doch mit der Zeit würde sie sich daran gewöhnen, es als ihren Maßstab für »normal« und »Zuhause« nehmen … alles andere würde »anders« sein, dabei hätte alles andere ebenso gut ihr Zuhause werden können. Jeden Tag begleitet uns der Schmetterlingseffekt, überall.
9. Continuum
Für mich ist dieses Stück ein Aufwachen, ein neuer Tag. Es ist die Euphorie, die wir in der ersten Hälfte des Albums vermissen, ein früheres Leben, aber wir sind bis zu diesem Augenblick gewachsen, die Möglichkeiten der neuen Morgendämmerung sind frisch. Ich bin immer noch nicht ganz sicher, ob diese Musik fröhlich oder traurig ist.
 
 
Peter Gregson – Patina – Track by track
This record was composed between January and July 2020, and is scored for solo cello, analogue synthesisers, piano and string orchestra. It was recorded and mixed at The Church Studios, AIR Studios, Masterchord, and The Mix Shop by Adam Miller.
I didn’t want to write an album where each track finishes with a full stop. I needed there to be space in the music for the listener to bring the music into their world, to make their own decisions and have their own response.
There is a heartwrenching notion that a person dies twice – once when you stop breathing and the second, a little later on, when somebody mentions your name for the last time; when your impact on and presence in our world has finally run its course. I’m fascinated by the presence of absence, or the absence of presence… is the glass half full or half empty…? A long-distant family member who died a hundred years ago but whose presence is still felt by the anecdote that has been passed down from mother to daughter to cousin to grandson to everyone. They are still present, their impact is still felt. Or a valley: once a glacier lake moving water around the planet, now grassed over and a peaceful parkland in a quiet residential area. That glacier bringing joy to generations. The sliding-doors effect – what if you took that job, didn’t go to the coffee shop in the morning, turned left not right? All of these moments, all of these seemingly unimportant moments in the wider view of the world, are the very moments that give the world texture and the richness that makes our lives full of meaning, and that give meaning to future generations. 
The pair of jeans with the faintest line tracing where your keys sit. The heel of your shoe worn down by your daily movements. I think our music, art, literature… I think it’s shaped by our days and also shapes others’ lives. It’s a unique position to be impacted by and to inform other people’s lives.
All the ingredients have to tell the same story – so much of this composition is held in the created space – the actual elements are as simple as can be, melody, harmony, bass line, but using the room, finding spaces, using harmonisers and vocoders and plate reverbs and gated reverbs and old tape… these are all found more commonly in the sort of electronic music that is permeating pop at the moment – I suppose this record is an intersection where electronic music meets classical music.
I feel sometimes we feel the need to make music one thing: Happy! Sad! Introspective! Euphoric! It’s essential for layers, dualities, parallel lives to exist in music for it to connect, for it to be necessary. When you make a chocolate cake, it’s lots of sugar but there’s also salt in there to balance things.
Right from the opening of the record, I wanted to create a space where we establish a language, like, this is the baseline of what we’re listening to now. This is the sound of the world of this record. Nothing was recorded in big, lush rooms, everything is very intimate and I didn’t want it to sound like a Classical Record. I wanted to treat my cello as a voice – singing these modern “songs without words”.
1. Hidden
All the ingredients of the album are in this track, like it’s a sonic overview of the album we’re about to hear. We open with synth textures, a mist on the musical horizon, with some soft colour introducing the strings. There’s very little processing, minimal “control” over the sound, but there are a lot of elements telling the story – an old crackling reverb plate, a vocoder on the strings, different temperatures of distortion from overdriven tapes… 
I’ve always loved the idea of treating my cello like a human voice, not recording it in the traditional “classical cello” way. I’ve always wanted to capture the sound as it happens under my ear, not the sound halfway back in the concert hall, which is so often the recorded aesthetic of classical instruments. For this record, we recorded it very close, very dry, and placed it subtly in multiple spaces using a combination of valve reverbs, spring reverbs, analogue delays, longer digital reverbs from the 80s, a combination adding up to something unreal, but not unbelievable. 
For a while now I’ve been exploring the idea of what the “song without words” (Lied ohne Worte) would be like in the 21st century. It’s a really romantic notion brought to life by Felix Mendelssohn in the mid−1800s, not feeling the need to tell listeners what to feel or what the music is “about”, but knowing that it is “about” something gives space for your own interpretation.
2. Patina 
A heavily vocoded cello with a Juno synthesiser pulse brings us from the early dawn of “Hidden” to a more manufactured light of a city waking up to the new day. 
This track started life by exploring a new synth, a WASP, that I was given by my record label for my birthday – the loop pushed me to find a heavily processed sound through vocoding the cello against the chord sequence. It all came alive when we re-amped the synths in the same room as we recorded the solo cello in (Paul Epworth’s Church Studios, London). There’s a space and life to the simple little riff that glues the whole piece together while it gradually decays and fades to the end.
3. Sense
This is where this album started for me: exploring the presence of absence. I wrote this initially as an almost entirely different piece – at the start, there was a very dense melody leading us through to the darker second half.  I produced the track around this melody, filling up every inch of breathing room. It was too much, it was suffocating itself. By removing the melody, the entire hierarchy changed: the counter-melody became the melody we hear now, the harmonies felt “honest” and less didactic. The beauty in this is that I believe the melody, in this case, serves the listener better by being taken away, but its presence is still felt in the composition that remains…
I make no apologies for my love of a good analogue arpeggiator, and this is a particularly nice one (Moog Matriarch).
4. Cluster
I write these records chronologically, starting at track 1 and working through until the end, but this is a melody I’ve had in my mind for a while. When I started to write this piece, it kept coming back into my mind, nagging to be involved. 
I’ve wanted to play with the idea of a minimal melody to lead the ear, but with an orchestration, arrangement and production around it that are constantly evolving and growing long after the pressure releases. It’s a constant flurry of tiny details adding up and up and up until they give way to a single violin which crackles to its last breath.
5. Schema
A second start. A schema is essentially the codes by and through which we frame our perceptions of the world. I wanted to create a string world which was completely true in and of itself,  but not “natural”. This piece is for string duodecet (4 violins 4 violas 4 cellos), recorded “wide” in a small room with players sitting opposite each other with special close microphones placed to feed an Eventide Harmonizer to produce reverbs with secondary harmonies to those which the musicians are playing. Listen for lines being handed off from player to player and how they develop in the reverbs – best heard on headphones!
6. Sequence (Seven)
I have an ongoing series of these “Sequence x” pieces. They’re all underpinned by an insistent arpeggio and chordal element. This is the most extravagant so far, with plunging bass lines and broad strings. There is also no solo cello here, so all focus is on the intensity of the string ensemble. 
Following from “Schema”, the melody here is spelled through gentle violin harmonics which help to fuel the reverb of the fast-moving arpeggiator. It’s not so much a slow melody in a fast piece, more like two situations happening in parallel. I always think of the string ensemble writing in this as “natural”, and by that I mean it is somewhat unplanned, it developed by following the synthesiser which underpins the music, even if it isn’t always the most prominent voice.
7. Over
These textures were created in my studio, but then again “re-amped”. There are footsteps, clicks, noises of life. This is how the electronic elements breathe in this record – everything is interacting in a real space, but the acoustic elements live in a more hybrid world. 
“Over” is probably the most romantic of the pieces on this record, certainly the most yearning. It’s very easy to fill up space, keep adding more and more until it bursts in a rather messy way. This track, and the next, underwent extensive “filleting” to keep focus on our narrative melody. Returning again to the “song without words”, this piece feels like a dusky evening in the countryside with no man-made light to help you find your way home. A reliance on instinct and nature.
8. Don’t Wake
There is a duality to this piece as well. It was written as a sort of lullaby as my 18-month-old daughter slept in the next room. I was trying to write music where the story-telling happens around the melody, which is more of an objective narrator. The insistent pulsing and string interjections with gradual darker electronic growls in the harmonic “bedding”, are more of a city dream. Falling asleep in a hotel with new, exciting city rhythms happening all around you. I imagined my daughter experiencing the world for the first time – our home, while familiar to us, was all new and exciting for her. It could be anywhere, but in time, she would grow familiar with it as her benchmark of “normal”, of “home”… anything other than that would become “other”, but so easily could have been home. We wrestle with these sliding-door moments every day, everywhere.
9. Continuum
I feel this music is waking up again, a new day. It is the euphoria we miss in the first half of the album, a previous life, but we have grown to this point and the fresh possibilities of a new dawn. I’m still unsure if this music is happy or sad.

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