Rolando Villazón | News | Interview: Rolando Villazón und Xavier de Maistre über "Serenata latina" (DE/EN)

Rolando Villazón
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Interview: Rolando Villazón und Xavier de Maistre über “Serenata latina” (DE/EN)

24.07.2020
SERENATA LATINA
Auf Serenata latina, Rolando Villazóns neuestem Album für Deutsche Grammophon, zeichnet der Sänger gemeinsam mit dem französischen Harfenisten Xavier de Maistre ein Porträt der reichen Gesangstradition Lateinamerikas. Serenata latina bietet eine breit angelegte Auswahl von lateinamerikanischen Kunst- und Volksliedern, die zum ersten Mal mit eigens arrangierter Harfenbegleitung von de Maistre eingespielt wurden. Das Album erscheint am 2. Oktober 2020, drei Stücke des Programms kommen vorab als eSingle heraus. Hier berichten die beiden Künstler, wie ihre musikalische Partnerschaft entstand, und sprechen über das Repertoire und die Verwendung der Harfe anstelle des Klaviers.
Wie kamen Sie auf die Idee, diese lateinamerikanischen Lieder aufzunehmen?
Xavier de Maistre: Das Projekt nahm vor vielleicht 18 Jahren seinen Anfang, als ich Ginasteras Harfenkonzert mit den Wiener Philharmonikern spielte. Seine Witwe kam zur Aufführung und nach dem Konzert zu mir. Sie meinte, Ginasteras Arrangements argentinischer Volkslieder würden besser auf der Harfe klingen als auf dem Klavier, und ermutigte mich, es auszuprobieren.
Außerdem wollte ich schon seit Jahren lateinamerikanische Lieder mit einem Tenor aufnehmen. Ich dachte spontan an Rolando. Er ist vertraut mit dieser Musik und bereit zu Experimenten, immer auf der Suche nach neuartigen Projekten. Als ich ihn anrief, war er sofort begeistert von der Idee. Wir trafen uns, und nach einer halben Stunde war es entschieden: »Das machen wir!«, sagte er.
Rolando Villazón: Alles fügte sich wunderbar zusammen. Ich war schon mit lateinamerikanischen Liedern beschäftigt, als Xavier anrief und mir vorschlug, sie mit Harfe aufzuführen. Ich gab Recitals mit spanischen und katalanischen Liedern in der ersten Hälfte – darunter Stücke von de Falla, Mompou und Obradors – und Liederzyklen der lateinamerikanischen Komponisten Revueltas und Ginastera in der zweiten Hälfte. Ich habe auch ein paar von den Liedern gesungen, die wir für das Album aufgenommen haben. Xaviers Vorschlag zusammenzuarbeiten war also ein echtes Geschenk. Alles passte – das Timing hätte nicht besser sein können!
Wie wählten Sie die Stücke für die Aufnahme aus?
XdM: Ich hatte schon eine gewisse Auswahl getroffen, und einige Komponisten wie Ginastera und Guastavino wollte ich wirklich gern dabeihaben. Rolando kannte so viele traditionelle mexikanische Volkslieder und lateinamerikanische Kunstlieder, sodass sich vor uns eine schöne musikalische Landschaft auftat. Als er merkte, was alles auf der Harfe möglich ist, spornte er mich an, neue Stücke auszuprobieren.
RV: Die Recherche begeisterte mich, ich schickte Xavier dann Lieder, die infrage kamen, darunter Volkslieder, die mir sehr viel bedeuten. Jedes Projekt muss authentisch sein; jedes Projekt muss von Herzen kommen, und diese Musik spricht zu meinem Herzen. Wir wussten, dass Treue gegenüber den Originalliedern wichtig ist – Xavier bei seinen Transkriptionen der Klavierparts, und ich musste mich davor hüten, Elemente der Oper einzubringen, hier und dort eine verrückte Koloratur oder einen hohen Ton. Xaviers Arrangements orientieren sich perfekt am Original. Die Harfe hat dem Sänger etwas zu bieten – eine sehr schöne Weichheit und einen besonderen Klang, den das Klavier nicht hat. Selbst bei den einfachsten Volksliedern haben wir darauf geachtet, dass sie bleiben, was sie sind. Sowohl bei den Volks- als auch bei den Kunstliedern sind die Texte sehr wichtig. Dichtung und Musik gehen ebenso zusammen, wie Gesangsstimme und Harfe zusammengehen müssen; so entsteht eine Einheit.
XdM: Es dauerte eine Weile, meine Vorstellungen zu realisieren, aber der Gedanke, der mir vor 18 Jahren kam, ist jetzt in diesem Album Wirklichkeit geworden. Ich bin überzeugt, dass Calvos Gitana oder Nepomucenos Coração triste auf der Harfe viel besser klingen als auf dem Klavier. All diese Lieder klingen völlig natürlich mit Harfenbegleitung.
Mein Instrument hat kein großes Originalrepertoire, daher musste ich für den Konzertsaal immer nach neuen Konzepten Ausschau halten. Es ist natürlich faszinierend, so etwas wie ein Pionier zu sein und auf der Suche nach neuen Ideen ständig die Grenzen meines Instruments infrage zu stellen. Solche Projekte übertreffen meist meine Erwartungen, und das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Rolando. Ich finde Serenata latina absolut aufregend, und wir hoffen, dass durch unser Album viele Menschen dieses Repertoire mit seinen unterschiedlichen Farben und Stimmungen entdecken.
Gab es Probleme bei der Transkription der Lieder?
XdM: Das war ziemlich einfach. Manchmal gab es chromatische Passagen, die ich anpassen musste, oder Oktaven, die Änderungen verlangten, damit sie klarer und direkter klingen, aber in der Regel konnte ich einfach nach den Klaviernoten spielen. Ich habe auch ein paar Obertöne hinzugefügt, die auf dem Klavier nicht möglich sind, um einen anderen Klangcharakter zu erreichen, oder ich änderte die Artikulation für mehr Nachdruck oder Klarheit.
Und Rolando, wie war es, diese Lieder mit Harfe statt Klavier zu singen?
RV: Es war eine großartige Erfahrung. Ich habe so viele neue Farben in meiner Stimme entdeckt. Das ist das Schöne an jedem neuen Projekt: Man beginnt einfach und findet dann heraus, was in einem steckt. Nur so kann es etwas Besonderes und Einzigartiges werden. Hier ging es darum, auf Xaviers Harfe zu achten und diese Musik gemeinsam zu kreieren. Zunächst sang ich die Lieder, wie ich sie mit Orchester singen würde, dann blieb ich bei einem opernhaften Duktus, merkte jedoch, dass meine Dynamik weicher sein muss, mehr dolce. Eine herrliche Entdeckungsreise. Manche Lieder nahmen wir immer wieder auf, bis ich mit einem Mal den Klang gefunden hatte. Das ist so fantastisch an diesem künstlerischen Prozess.
XdM: Vergessen wir nicht, dass die Harfe eine wichtige Rolle in der lateinamerikanischen Musik spielt. Man denke an kolumbianische und venezolanische Volkslieder mit Harfenbegleitung oder an die mexikanische Harfe, die – anders als das Konzertinstrument – im Stehen und mit den Fingernägeln gespielt wird. Man hat oft das Gefühl, dass der Klavierpart in lateinamerikanischen Liedern versucht, die Harfe zu imitieren, aber nicht ganz deren Klarheit und unverwechselbaren Klangcharakter erreichen kann. Viele Komponisten, die in Serenata latina vertreten sind, waren selbst Pianisten und fanden es natürlich leichter, etwas für ihr eigenes Instrument zu schreiben. Es gab zu ihrer Zeit nicht viele berühmte Harfenisten, und Liederrecitals wurden und werden üblicherweise von einem Klavier begleitet, aber die Harfe hat einen sehr weichen Klang und erlaubt der Gesangsstimme ein breites Spektrum an Farben.
Sie haben drei der Songs aus Serenata latina zur Veröffentlichung als eSingle ausgewählt. Was ist für Sie das Besondere an ihnen?
RV: En estos días ist ein Lied für unsere Zeit. Es fragt, welchen Platz die Liebe in diesen schrecklichen Tagen hat. Rodríguez vereint immer den Makrokosmos voll großer Ideen und den Mikrokosmos von Menschen, die einander begegnen – die Bedeutung von Gleichheit und Freiheit und die Bedeutung eines Kusses. Als ich jung war, habe ich dieses Lied oft gehört und dabei verstanden, was Worte bedeuten und wie man Gefühle ausdrückt. Mit zwölf habe ich Silvio Rodríguez für mich entdeckt und bin seither ein großer Fan von ihm. Er ist eine Legende in Lateinamerika und auch in Spanien. Ich bat ihn um Erlaubnis, En estos días und La vida mit Harfe aufzunehmen, schickte ihm unsere Probeaufnahmen und wollte wissen, ob die Stimme am Schluss von En estos días eher nach oben oder nach unten gehen soll. »Geh nach oben«, antwortete er. »Und sag dem Harfenisten, dass er großartig ist! Wie glücklich mich das macht, dieses Lied mit Harfe zu hören.«
Yvette Souvirons El banco solitario klingt, als sei es für Harfe geschrieben. Ich habe nie die Originalversion gesungen, und ich glaube, es wäre merkwürdig, das Lied jetzt mit Klavier aufzuführen. Die Komponistin schildert das melancholische Gefühl eines Menschen, der allein auf einer Bank sitzt, der sich an einen Kuss erinnert und davon träumt, jenen Menschen noch einmal zu küssen. Sie erfasst die Ambiguität von Realität und Erinnerung, Traum und Sehnsucht, Glück und Trauer, die bezeichnend ist für die lateinamerikanische Seele. Und dann haben wir noch Deseo des Kubaners Eduardo Sánchez de Fuentes. Die Sinnlichkeit dieses Lieds teilt sich deutlich in seinen Rhythmen und tänzerischen Kadenzen mit, aber auch in der engen Beziehung von Musik und Text, der davon spricht, wie der Wind den Körper streichelt.
Einige dieser Lieder sind über 100 Jahre alt, andere stammen aus jüngerer Zeit, und doch haben sie etwas Zeitloses. Könnten Sie dazu etwas sagen?
RV: Ich glaube, diese lateinamerikanischen Lieder entsprechen genau dem heutigen Begriff von Alter Musik. Ich habe Silvio Rodríguez gesagt, dass seine Musik mich an Monteverdis frühe Madrigale erinnert. Die Verbindung von Stimme, Text und Harmonien ist herrlich in den Gesangsstücken von Monteverdi und Silvio. In den lateinamerikanischen Liedern ist etwas Intimes, sie sprechen zu einem, so wie sie schon vor 400 Jahren zu einem gesprochen haben. Und das ist großartig am Reichtum lateinamerikanischer Musik. Die Komponisten orientierten sich am kultivierten Liedrepertoire, das in den europäischen Salons dargeboten wurde. Sie wurden von der großen europäischen Tradition angeregt, Volksmusik zu Kunstliedern zu gestalten.
Mir gefällt, dass man jedes dieser Werke hören kann und nicht erkennt, ob es sich um ein Volkslied oder ein Kunstlied handelt. Man kennt beispielsweise Carlos Guastavinos Se equivocó la paloma durch Joan Manuel Serrat und andere große spanische und lateinamerikanische Popsänger. Aber es gehört zur klassischen Musik, ebenso wie La rosa y el sauce des Komponisten. Gleichzeitig sind populäre Liedermacher wie Silvio Rodríguez in unglaublicher Nähe zu Víctor Jara, Violeta Parra und anderen großen Interpreten aus der lateinamerikanischen Volkstradition. Der Versuch, in der lateinamerikanischen Musik zwischen Kunst- und Volksliedern zu unterscheiden, erscheint mir an den Haaren herbeigezogen, denn jedes einzelne Lied ist so unverfälscht und so eng verbunden mit Poesie und dem Ausdruck menschlicher Gefühle.
 
 
SERENATA LATINA
For his latest Deutsche Grammophon album, Serenata latina, Rolando Villazón has teamed up with French harpist Xavier de Maistre to paint a portrait of one of the most rich and diverse vocal traditions in the world. The album features a wide-ranging selection of Latin American art and folk songs recorded for the first time with specially arranged harp accompaniments by de Maistre. Serenata latina will be released on 2 October 2020, with three of its tracks appearing as e-singles in June, July and August. Here the two artists explain how their duo partnership came about, as well as discussing aspects of the repertoire and the use of harp instead of piano.
Who or what first inspired you to perform these Latin American songs?
Xavier de Maistre: This project really began around eighteen years ago when I played Ginastera’s Harp Concerto with the Vienna Philharmonic. His widow came to the performance and saw me after the concert. She told me she thought his settings of Argentinian folk songs would sound better on harp than piano and encouraged me to try playing them.
On top of that, I’ve wanted to record an album of Latin songs with a tenor for years now. The first person I thought of was Rolando. He’s familiar with this music and is very innovative, always looking for fresh projects. When I phoned him about it, he said he thought it was a great idea. We met and after half an hour he said: ‘Let’s do it!’
Rolando Villazón: It all came together in a great way. I’d already been exploring Latin American songs by the time Xavier called me with the idea of performing them with harp. I was giving recitals with Spanish and Catalan songs in the first half, including pieces by de Falla, Mompou and Obradors, and song cycles by the Latin American composers Revueltas and Ginastera in the second half. I also performed a couple of the songs that we recorded for the album. So Xavier’s suggestion that we work together was heaven-sent. Everything fitted – the timing couldn’t have been better!
And how did you choose what to record?
XdM: I’d already made some selections and there were some composers I really wanted to include, including Ginastera and Guastavino. Rolando knew so many traditional Mexican folk songs and Latin American art songs, so we were soon able to build up a beautiful musical landscape. When he realised what was possible on the harp, he encouraged me to try new pieces.
RV: I was thrilled to do the research and then send possible songs to Xavier, including folk songs that meant so much to me. Every project needs to be authentic; every project needs to come from the heart and this music spoke to mine. We knew we had to stay true to the originals – Xavier with his transcriptions of the piano parts for harp and me by not doing any operatic variations, going for some crazy coloratura here or a high note there. Xavier’s arrangements are so perfectly connected to the original. This is what the harp gives you as singer – a beautiful softness and acoustic sounds that the piano lacks. Even in the simplest folk songs, we always stayed close to what they were about. With either folk or art songs, the words and poetry are so important. Poetry and music come together in the same sense that voice and harp need to come together; this is how it grows as one single thing.
XdM: It took a while to make it happen but that seed sown eighteen years ago has now come to life with an album that’s full of beautiful music. I’m confident that songs like Calvo’s Gitana or Coração triste by Nepomuceno sound much better on harp than on piano. All these songs sound completely natural with a harp accompaniment.
My instrument doesn’t have a large original repertoire, so I’ve always had to look for new concepts for the concert stage. It’s fascinating to be a bit like a pioneer and keep pushing at the limits of the instrument in search of new ideas. These projects usually exceed my  expectations and that’s true of my collaboration with Rolando too. I’m extremely excited about our Serenata latina project and we hope that through the recording many people will discover this incredible repertoire, with all its varied colours and moods.
Did you encounter any difficulties when transcribing the songs?
XdM: It was pretty straightforward. Sometimes there were chromatic passages I had to adapt or octaves that needed changing to sound clearer or more present, but usually I could just play from the piano score. I also added some harmonics, which aren’t possible on piano, to give a different kind of sound, or I changed the articulation for emphasis or clarity.
And Rolando, what was it like to perform these songs with harp rather than piano?
RV: It’s been a great experience. I’ve discovered so many new colours in my voice. This is the beauty of every new project: you start it and then discover what you have to give to it. That’s the only way it can become special and unique. Here it was about listening to Xavier’s harp and creating this music together. My first approach was to sing the songs as I would with an orchestra; then I kept the operatic approach but realised I needed to produce softer dynamics, more dolce. It turned into a wonderful exploration. We recorded some songs over and over until, bang, I found the sound! That’s what’s so fantastic about the artistic process.
XdM: It’s worth remembering that the harp plays a major role in Latin American music. Think of Colombian and Venezuelan folk songs with harp accompaniment or the Mexican harp which, unlike the concert instrument, is played standing up and with the fingernails. You often feel that the piano part as it appears in traditional Latin American song is trying to imitate the harp but can’t quite match its clarity and unmistakable sound quality. Many of the Serenata latina composers were pianists themselves and naturally found it easier to write for their own instrument. There weren’t so many famous harpists around in their time and, of course, song recitals were and are usually accompanied by a piano, but the harp can have a very mellow sound that allows the voice to explore a wide spectrum of colours.
You’ve chosen to release three of the Serenata latina songs as e-singles. What would you say is special about each of them?
RV: En estos días is a song for our times. It asks about the place of love in these terrible days. Rodríguez always brings together this macrocosm filled with great ideas and the microcosm of people meeting one on one, the meaning of equality and liberty and the meaning of a kiss. I learned what words meant and how to express emotions while listening to this song when I was young. I was twelve when I discovered Silvio Rodríguez and have been a big fan ever since. He’s a legend in Latin America and also in Spain. I asked his permission to record En estos días and La vida with harp, sent him our rehearsal recordings and wanted to know if he preferred the voice going up or down at the end of En estos días. “Go up,” he said. “And tell the harpist he’s amazing! I’m so happy to hear this song with harp.”
Yvette Souviron’s El banco solitario sounds as if it were written for harp. I’d never sung the original version and think it would feel strange to do it with piano now. The composer creates this melancholy of someone sitting alone on a bench, remembering being kissed there in the past and dreaming of kissing that person again. She catches the ambiguity of reality and memory, dream and nostalgia, happiness and sadness in this extraordinarily touching song which is very characteristic of the Latin American soul. And then there’s Deseo by the Cuban Eduardo Sánchez de Fuentes. This song’s sensuality is pretty clear in its rhythms and dancing cadences and the way the music goes with the poetry, which talks about how the wind caresses the body.
Some of these songs are over a century old, some much more recent, yet there’s a timeless quality about them. Can you say something about this?
RV: I think these Latin American songs fit perfectly with what we now call Early Music. I’ve told Silvio Rodríguez that his music reminds me of Monteverdi’s early madrigals. This connection between the voice, the words and the harmonies are gorgeous in Monteverdi and in Silvio’s songs. I’m very happy that these Latin American songs are so intimate and speak like songs from four centuries ago. That’s what’s great about the richness of Latin American music. The composers of these songs wanted to recreate the sophistication of the Lieder and chanson repertoire performed in the salons of Europe. They were inspired by the great European tradition to transform folk music into art song.
What I love is that you can hear any of these works and not know which is a folk song and which an art song. People know Carlos Guastavino’s Se equivocó la paloma, for example, from Joan Manuel Serrat and other great Spanish and Latin American popular singers. But it belongs to the classical repertoire, just like Guastavino’s La rosa y el sauce. At the same time popular songwriters, like Silvio Rodríguez, are incredibly close to Víctor Jara, Violeta Parra and other great interpreters from the Latin American folk tradition. I would say that any attempt to distinguish between the art and folk songs of Latin America is completely artificial because each individual song is so pure and in such direct contact with poetry and the expression of human emotions.

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