Hier treffen sich zwei, die das Drama lieben, und dramatisch ging es in
Rufus Wainwrights Leben lange zu (rezensierte Deutschlandradio). All das transportiert seine Stimme auf dem jüngsten Album “
Take All My Loves – 9 Shakespeare Sonnets”, wo der Grenzgänger zwischen Indie-Pop und Oper die epochalen Liebesgedichte Shakespeares vertont hat. “Seine Sonette sind für mich wie kleine Juwelen voller Wissen über Liebe, Tod und den Umgang mit Zeit”, bekundete Wainwright im Deutschlandfunk. Nicht übertrieben, den beiden eine Seelenverwandtschaft zuzusprechen.
So vielseitig und umfangreich wie Shakespeare ist auch die Liste der Kollaborateure, die Wainwright für dieses jahrelang gehegte Herzensprojekt gewinnen konnte: Mit dabei sind die Rocksängerin
Florence Welch (“Sie hat diesen unglaublichen elisabethanischen Geist”, sagt Rufus), die österreichische Koloratursopranistin
Anna Prohaska und die Star-Schauspielerin
Helena Bonham Carter (“Die Rede des Königs”), ferner
William Shatner alias Captain Kirk aus der Fernsehserie “Raumschiff Enterprise”. Entsprechend, zeigt Wainwright hier Mut zum Kontrast, streut quirlige post-punkige Gitarren ein, untermalt mit elektronischen Klangtapeten, bezirzt mit Pop-Balladen-Charme, lässt Streicher flirren, gibt den Sprechern filmisch wirkende Hallräume.
Eingespielt vom BBC Symphony Orchestra, kommt vielen Audio-Fans die Veröffentlichung von “Take All My Loves” im klassischen LP-Format gerade recht. Ab Freitag dem 13. Mai steht die hochwertige Vinylausgabe im Handel.