John Medeski nannte die Hammond B3 einmal “die Bigband des armen Mannes”. Das würde
Cory Henry dann quasi zur Bigband in einer Bigband machen. Denn der Keyboarder ist Mitglied des vielköpfigen New Yorker Kollektivs
Snarky Puppy. Als Organist glänzte er aber auch schon auf Alben von
Marcus Miller (“
Afrodeezia”) und dem britischen Reggae-/Hip-Hop-Star Roots Manuva (“
Bleeds”) oder an der Seite von so unterschiedlichen Künstlern wie
Robert Glasper,
Sara Bareilles,
Kenny Garrett,
Michael McDonald,
Boyz II Men,
NAS,
Bruce Springsteen und
The Roots.
Auf seinem diese Woche erscheinenden Soloalbum “The Revival” präsentiert sich Cory Henry jetzt wirklich fast ausschließlich solo an der mächtigen Hammondorgel, nur gelegentlich durch den Schlagzeuger James Williams oder die Stimme seines Paten Bishop Jeffrey unterstützt. Mehr bedarf es auch gar nicht, da Henry seine Hammond B3 hier tatsächlich wie eine fetzige Bigband einsetzt und einen schier unglaublichen Reichtum an Klängen und Stimmungen aus ihr herauskitzelt. Mal gibt er sich dabei inbrünstig gospelig oder soulig, dann wieder progressiv jazzig oder gar gnadenlos rockig. Oder auch mal schamlos albern im Track “NaaNaaNaa”, der durchaus das Zeug zum Nachfolger von Bobby McFerrins „Dont Worry Be Happy" hat.