Das Jahr 2016? – Hätte für die Mitglieder des derzeit angesagtesten Jazz-Pop-Fusion-Ensembles der Welt kaum besser starten können. Nicht nur, dass
Snarky Puppy für ihr bereits 2015 veröffentlichtes Album “
Sylva” bei der 58. Grammy-Verleihung den Preis für das “Beste zeitgenössische Instrumental-Album” abstaubten, vor genau 14 Tagen erschien mit “
Family Dinner Volume 2” auch der zweite Teil der von Michael League und Co. erdachten Albumreihe; und damit die nächste Folge einer – wenn man so will – audiophilen Serie, die sich ausschließlich um die Kooperationen des Kollektivs mit außergewöhnlichen musikalischen Gästen dreht.
Drei Videos, die diese musikalisch fruchtbare Zusammenarbeit auch visuell dokumentierten, sind der Öffentlichkeit rund um den Release von “Family Dinner Volume 2” schon präsentiert worden; neben der britischen Sängerin Laura Mvula sowie dem Stimm- und Saiten-Wunder Becca Stevens fanden sich darunter auch die wohl einmaligen Aufnahmen mit einem Doyen der US-amerikanischen Musik-Geschichte: Folk-Rock-Pionier David Crosby. Da erweist es sich auf den zweiten Blick passender denn je, für das vierte Video auf die gemeinsame Aufnahme mit Salif Keita zu setzen. Das Wirken und Schaffen des als “goldene Stimme Afrikas” weltweit verehrten Keitas ist Crosbys Rolle und Verdiensten um die ureigene amerikanische Musik-Tradition durchaus vergleichbar. Den besten Beweis dafür liefern die Beteiligten selbst: Im Live-Performance Video zum fast neunminütigen Klang-Monolith “Soro (Afriki)”.
Dabei stand kurz vor der Aufnahme ein echtes Problem im Raum: kurzfristig erkrankt, sagte Salif Keita höflich aber bestimmt ab. Davon ließen Michael League und die Snarky-Puppy-Rhythmusgruppe allerdings nicht entmutigen und flogen kurzerhand nach Bamako, Mali, um den Sänger und seine Background-Sängerinnen direkt vor Ort aufzunehmen. Wichtiger Bestandteil der Session sind allerdings auch die beiden Brazilianer Carlos Malta und Bernardo Aguiar. Während ersterer als Spezialist für traditionelle Blas- bzw. Flöten-Instrumente dem Song mit seinem Spiel eine gewisse, schwerelose Mystik verpasst, sorgt Aguiars virtuose Beherrschung des Pandeiro – einer brasilianischen Variante des Tamburins – für unerhörte rhythmische Akzente.
Auf der dem “Family Dinner Volume 2”-Album beiliegenden DVD sind übrigens nicht nur alle hier von uns präsentierten Live-Videos vertreten, sondern insgesamt dreizehn Stück – die gesamte Albumsession!