Wenn es einen Guinness-Buch-Eintrag für das längste Saxophonsolo der Welt gäbe, wäre
Sonny Rollins sicherlich einer der heißesten Anwärter auf diesen Titel. Aber Sonny, mittlerweile stolze 81 Jahre alt, spielt nicht nur seit gut sechs Jahrzehnten atemberaubend lange, sondern fast immer auch absolut fesselnde Soli.
Und eines dieser brillanten Soli brachte ihm gestern abend wieder einmal eine Grammy-Nominierung ein: für das Solo, das er in der (mit Ornette Coleman aufgenommenen) Nummer “Sonnymoon For Two” spielt.
Mit dem Album
“Road Shows Vol. 2”, von dem dieses Solo stammt, ist der Saxophonkoloss außerdem in Rennen um den Titel “Bestes Jazzinstrumenalalbum”.
Einer seiner Konkurrenten ist in beiden Kategorien
Chick Corea: die Trophäe für das “Beste improvisierte Jazzsolo” könnte der Pianist mit “500 Miles High” erringen.
Seine zweite diesjährige Nominierung gelang Corea mit dem Album
“Forever”, das er im Trio mit Stanley Clarke und Lenny White aufnahm und von dem auch das erwähnte Solo stammt.
Übertroffen werden die beiden Recken des Jazz mit ihren jeweils zwei Nominierungen allerdings von der Rhythm’n’Blues-Sängerin
Ledisi, der mit ihrem jüngsten Album endlich der absolute Durchbruch gelungen ist:
Ledisi erhielt für
“Pieces Of Me” drei Nominierungen in den Kategorien “Bestes R&B-Album”, “Bester R&B-Song” und “Beste R&B-Performance”.
Kein Neuling unter den Nominierten für einen Grammy ist ECM-Labelchef Manfred Eicher. Er ist für eine Reihe von Produktionen, die er auf seinem Klassiklabel
ECM New Series herausbrachte (darunter Aufnahmen von
Gidon Kremer, Meredith Monk und dem Trio Mediaeval), in der Sparte “Bester Produzent klassischer Musik” nominiert. Den Titel konnte er übrigens 2001 schon einmal erwerben.