Stefano Bollani ist in der internationalen Jazzszene eine echte Ausnahmeerscheinung. Selten hat ein Pianist eine derartig stilistische Vielseitigkeit an den Tag gelegt: Als grandios improvisierender Solist auf dem deutschen ECM-Label – auf dem er just auch ein Duo-Album mit Chick Corea vorlegte -, auf dem Emarcy-Label mit brasilianischer Musik von Samba bis Bossa, aber auch als klassischer Pianist mit Dirigent Riccardo Chailly und dem Gewandhausorchester.
Vielleicht hat sein Erfolg damit zu tun, dass er seine Lehr- und Wanderjahre an der Seite des Italo-Pop-Rappers Jovanotti verbrachte, bis ihn der Trompeter Enrico Rava überzeugte, eine Jazzkarriere einzuschlagen. Eingleisig fährt Bollani seitdem aber nicht, sondern tummelt sich eben wechselweise im Bereich der Klassik und des Avatgarde-Jazz, oder experimentiert mit Pop und Rock.
Jetzt debütiert Bollani mit seinem ersten Big-Band-Album, das er mit dem Ensemble des NDR und Jeff Ballard als Gastschlagzeuger live in Hamburg aufgenommen hat. Vielschichtige, moderne Big-Band-Musik jenseits aller Swing-Klischees, mit der sich Bollani nicht erneut nur als grandioser Pianist, sondern auch als hervorragender Komponist beweist.