Auf ihrem ECM-Debütalbum “Bloom” zieht Areni Agbabian, eine US-Amerikanerin mit armenischen Wurzeln, die Hörer auf leise Art in ihren Bann: als improvisierende Vokalistin, Folksängerin, Geschichtenerzählerin und Pianistin. Sie präsentiert hier eine minimalistische Musik, in der Stimme, Klavier und die subtile Perkussion von Nicolas Stocker (den man bei ECM zuletzt mit Nik Bärtsch’s Mobile hörte) immer wieder in Stille übergehen. Die aus Kalifornien stammende Agbabian, die durch Zusammenarbeiten mit Tigran Hamasyan (“Shadow Theater” & “Mockroot”) international Beachtung erlangte, schöpft tief aus ihrem armenischen Erbe, indem sie u.a. eine sakrale Hymne, eine traditionelle Geschichte und eine von Komitas transkribierte Volksmelodie neu interpretiert und mit diesen Elementen ihre eigenen stimmungsvollen Kompositionen durchsetzt. Einen ersten Vorgeschmack auf das faszinierende Album, das am 26. April bei ECM erscheint, gewährt einem die Nummer “Petal Two”, die man bereits auf Streaming-Plattformen hören kann.
Seit über 40 Jahren kennt man Stephan Micus als einen außergewöhnlichen Musikreisenden, der die Welt erkundet, Instrumente sammelt und mit ihnen seine eigenen musikalischen Welten erschafft. Für jedes seiner Alben (“White Night” ist bereits sein 23. für ECM) komponiert er sämtliche Titel und spielt alle Instrumente selbst im Overdub-Verfahren ein, um wahrlich einzigartige und exquisite kammermusikalische Stücke zu kreieren. Die zehn Nummern von “White Night” basieren vor allem auf dem Klang verschiedener Kalimbas (Daumenklaviere) aus dem subsaharischen Afrika und der oboenartigen armenischen Duduk. Auf dem Album gibt es auch zwei reine Solostücke, die in einem Take aufgenommen wurden: “All The Way” spielte Micus auf einer aus Botswana stammenden Kalimba ein und “The Moon” mit einer armenischen Duduk. Am anderen Ende des Spektrums ist das Stück “Fireflies”, für das Micus 22 Tonspuren mit indischen Rohrpfeifen, seiner Stimme und anderen Instrumenten aufnahm. “Dieses Album widme ich dem Mond, der in vielen Kulturen schon immer eine Quelle der Magie war”, sagt Micus. “Auch die Musik ist eine Quelle der Magie. Und das ist auch, was beide in meinen Augen miteinander verbindet.” Neben seiner 14-saitigen Gitarre spielt Stephan Micus – meistens in noch nie zuvor gehörten Kombinationen – Instrumente aus Armenien, Tibet, Indien, Ägypten, Ghana, Senegal, Tansania, Botswana, Namibia und Äthiopien. Das Album “White Night” wird von ECM Records am 26. April veröffentlicht. Auf Streaming-Plattformen kann aber schon jetzt den Track “Black Hill” hören.