The 1975 veröffentlichen ihr neues Album “Notes On A Conditional Form”
20.05.2020
Nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums “A Brief Inquiry Into Online Relationships” verkündeten The 1975 nur sechs Monate später den Titel ihren kommenden neuen Albums: ”Notes On A Conditional Form" knüpft direkt an den Vorgänger an — und sorgte direkt mit der ersten Single “The 1975” mit einem Spoken Word-Feature von Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg für Gesprächsstoff. Am Freitag ist es endlich so weit: The 1975 veröffentlichen ”Notes On A Conditional Form".
The 1975 – If You’re Too Shy (Let Me Know) (Official Live Video)
In den zurückliegenden Monaten haben The 1975 weitere Vorboten vom Stapel gelassen, wobei jeder Track in eine komplett andere Richtung ging. Nicht nur musikalisch war da alles von UK Garage über Electronica bis hin zu Indie-Pop dabei, sondern auch inhaltlich und ästhetisch gab es krasse Brüche: Die Anarcho-Punks aus dem Tohuwabohu des „People“-Videos wurden zu den Wannabe-Blur-Indie-Pop-Kids des „Me & You Together Song“-Clips und schließlich zu computeranimierten Avatars im Video des verträumten „The Birthday Party“. Mit dem jüngsten Titel „If You’re Too Shy (Let Me Know)“ kehrten sie dann sogar fast bis in ihr namensgebendes Jahr zurück: Inspiriert von Eighties-Regisseur John Hughes, setzen sie auf elektronische Soundschichten und satte Achtziger-Akkordfolgen, während es inhaltlich (sehr zeitgenössisch) um per Webcam gestilltes Verlangen geht und das denkbar minimalistische Video dazu im Schwarz/Weiß-Look daherkommt. Der Titel war obendrein der Beweis, dass sie sich einerseits ganz weit in Leftfield-Regionen bewegen können, aber dabei doch den Faktor Pop nie aus den Augen verlieren – denn „If You’re Too Shy…“ bescherte The 1975 ihre bislang höchste Chartposition in Großbritannien.
„Jedes Mal, wenn wir an einem neuen Album arbeiten, dann gehe ich in meinem Kopf meine Musiksammlung durch… wie einen mentalen Karteikasten“, berichtet Matty. „Und ich glaube, dass Notes ein besonders interessantes Album ist, weil es einerseits unsere aggressivsten Momente vereint – und andererseits auch die ruhigsten Sachen, die wir je gemacht haben. Wir stellen diese Extreme einfach nebeneinander. Ich hab ja auch keine Playlist, auf der nur eine Art von Musik zu finden ist; ich höre anders Musik, und wenn mich etwas inspiriert, dann passiert das nie zwei Mal hintereinander in demselben Genre.“
Während er auf den drei zurückliegenden Alben schon ausgiebig von seinen Träumen und Rockstarambitionen berichtet hatte, von Drogeneskapaden, Beziehungskisten, Ängsten und anderen Wehwehchen, dekonstruiert Healy sein öffentliches Selbst dieses Mal gnadenlos: Er legt jede Art von Schutzausrüstung ab und zeigt sein wahres Wesen, seine wahre Größe. Der Schlusspunkt des Albums ist eine Rückkehr zu dem, was am meisten zählt: zur Band selbst nämlich.