Der norwegische Pianist
Tord Gustavsen besitzt eine ganz spezielle Affinität zu Sängerinnen. Das mag darin begründet sein, dass er seine eigene Karriere einst durch die Zusammenarbeit mit einer populären Sängerin entscheidenden Auftrieb erhielt. Denn bevor Gustavsen 2003 bei
ECM mit “
Changing Places” debütierte, machte er sich an der Seite von
Silje Neergard einen Namen. Auch danach arbeitete er immer wieder mit auserlesenen Vokalistinnen. Die Liste reicht von Kristin Asbjørnsen über
Solveig Slettahjell bis
Siri Gjære. Jetzt kann man sie um einen neuen, etwas exotischeren Namen erweitern: den der in Köln beheimateten Deutsch-Afghanin
Simin Tander. Die bezaubernde Sängerin kann man auf Gustavsens neuem Album “
WhatWas Said” hören, das im Januar 2016 bei ECM erscheinen wird. “Sie singt in vielen Sprachen – auch in Fantastisch”, überschrieb Die Welt 2014 ein Porträt von Tander.
Zusammen mit dem Schlagzeuger Jarle Vespestad erkunden Gustavsen und Tander auf sehr unkonventionelle Weise die Tradition norwegischer Kirchenmusik: “Für das Repertoire dieses neuen Projekts haben Simin und ich mit einem afghanischen Lyriker zusammengearbeitet. Gemeinsam übersetzten wir eine Reihe norwegischer Hymnen, mit denen ich aufwuchs, ins Paschtu”, erklärt Gustavsen. Simin Tander singt außerdem Verse des persischen Mystikers Dschalal al-Din Rumi (1207–73) und des US-amerikanischen Proto-Beat-Lyrikers Kenneth Rexroth (1905–82) in englischer Sprache. Auch als reines Zusammenspiel von Klängen besitzt die Kombination von Tanders Stimme und Gustavsens Klavierspiel, gepaart mit dezenten Elektronikklängen, eine ganz eigene emotionale Überzeugungskraft – fernab der Beschränkungen des rein sprachlichen Ausdrucks. In den ersten Monaten des Jahres 2016 bringt das Gustavsen/Tander/Vespestad-Trio sein Programm der “Hymnen und Visionen” in die Konzertsäle und Clubs Europas.
Tord Gustavsen, Simin Tander & Jarle Vespestad “What Was Said”-Tournee 2016:
27.01.2016 – Bremen, Sendesaal
15.02.2016 – Köln, Stadtgarten
16.02.2016 – Koblenz, Café Hahn
17.02.2016 – Erlangen, E-Werk
18.02.2016 – Mainz, Frankfurter Hof
19.02.2016 – Landsberg, Stadttheater
20.02.2016 – Allensbach, Gnadenkirche
21.02.2016 – Freiburg, Jazzhaus
23.02.2016 – Hannover, Pavillon
24.02.2016 – Hamburg, Laieszhalle
25.02.2016 – Wien, Porgy & Bess
26.02.2016 – Berlin, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
27.02.2016 – Zürich, Moods
28.02.2016 – Pforzheim, Kulturhaus Osterfeld
09.03.2016 – München, Muffathalle