Mit “
Lady Wood” veröffentlicht
Tove Lo ihr zweites Studio-Album – und das unter einem ironisch-anrüchigem Titel: “Wood” bedeutet nämlich soviel wie “Ständer”. “Es gibt keine weibliche Entsprechung für den Ausdruck ‘einen Ständer kriegen’”, erklärt sie in Bezug auf den Namen ihres Zweitlings, dessen titelgebender Track gängige Moralvorstellungen subtil zurückweist. “Ich finde den Begriff sehr ausdrucksvoll und witzig”, sagt Tove weiter und es wird klar: “Lady Wood” stellt eine Weiterentwicklung gegenüber dem Platin-veredelten Vorgänger-Album “
Queen Of The Clouds” dar: Es ist innerlich zerrissener, nuancierter und feministischer.
Das Album ist in zwei Kapitel unterteilt: “Fairy Dust” und “Fire Fade”. “Das sind im Grunde die Gefühlskurven, die ich bei jeder Art von leidenschaftlichem Rausch durchlebe”, erklärt sie. Im Kapitel “Fairy Dust”, zu dem Songs wie der verführerische Slow Jam “Influence” sowie der stromernde Titel-Track zählen, geht es um den Moment der Vorfreude, das Bibbern vor dem großen Augenblick. Die Songs im Kapitel “Fire Fade” dagegen – darunter das anschwellende, hemmungslose “Keep It Simple” und das extrem selbstbewusste “WTF Love Is” – fangen die Momente ein, in denen der anfängliche Nervenkitzel langsam abflaut.
Die Aufnahmen zu “Lady Wood” machte Tove in den ersten drei Monaten des Jahres 2016. Sie fing in Schweden mit der Arbeit an und ging dann nach L.A. Dabei weitete sie ihr stimmliches Repertoire vom reinen Pop über R&B bis hin zu Soul aus. Den krönenden Abschluss bildete eine Session mit dem Rapper Wiz Khalifa, den sie persönlich gebeten hatte, bei “Influence” mitzuwirken. Als Künstlerin ist Tove Lo ebenso unerschrocken wie unzensiert und stolz darauf, die Verhaltensregeln für Pop-Starlets neu zu schreiben. “Man soll für alle sprechen. Man soll nicht fluchen. Man soll auf keinen Fall irgendetwas tun, dass jemanden zu stark provozieren könnte”, lacht sie. “Das regt mich total auf, und ich mache es dann erst recht.”