Dass Ost und West längst zusammengewachsen sind, daran besteht wohl kein Zweifel mehr. Aber erst im Jahr 21 der Wiedervereinigung wurde der Mauerfall auch musikalisch auf eindrucksvolle Weise hörbar: Ute Freudenberg, die zunächst ost-, später west- und nunmehr gesamtdeutsche Sängerin aus Weimar, und Christian Lais, vor wenigen Jahren noch Newcomer aus dem süd-westlichsten Zipfel der Republik, lieferten 2011 den ersten Song, der sich dieses Themas annahm. „Auf den Dächern von Berlin“ porträtierte die kleinen Unterschiede der Lebenswelten in „BRD“ und „DDR“ und war Startbasis einer musikalischen Ost-West-Liaison von ungeplanter Dauer und mit ungeahntem Erfolg. Binnen kürzester Zeit avancierte das Lied schon zum Evergreen und katapultierte seine Künstler in Erfolgsdimensionen, die neu für beide waren. Goldene Schallplatte, SWR4-Schlagerstern, Smago-Award, Echo-Nominierung und Höchstplatzierungen in sämtlichen Rundfunk- und Verkaufshitparaden: Das gemeinsame Album „Ungeteilt“ traf den Nerv der Zeit und machte das Duo Freudenberg & Lais zur festen Größe, das durch ausverkaufte Hallen tourte.
„Am meisten berührt hat mich, auf einmal mit Standing Ovations empfangen zu werden“, erzählt Christian Lais, der vor einigen Jahren noch ganz unprätentiös im normalen Berufsleben stand. „Und dass in den Briefen und persönlichen Reaktionen immer wieder zum Ausdruck kommt, wie viele Menschen sich in den Liedern wiederfinden und welche Kraft sie daraus schöpfen.“ Gesungene Alltagsgeschichten mit hohem Identifikationspotenzial – sicher war auch das Teil des Erfolgsgeheimnisses. In einem Genre, in dem viele Jahre lang im computerprogrammierten Viervierteltakt ausschließlich Beziehungs(miss)erfolge und Himmelskörper besungen wurden, war auf einmal Zuhören wieder gefragt.
Und so bietet jetzt die heiß erwartete neue Single des Duos mit dem Titel „Damals“ wieder viel Stoff zum Zuhören und Erinnern, zum Nachfühlen und Diskutieren á la „Genauso war es auch bei uns!“ Das Autorenteam Brandes/Brinkmann/Meinunger, das schon für „Ungeteilt“ verantwortlich zeichnete, lieferte erneut eine Gänsehaut-Produktion mit authentisch-emotionaler Tiefe als Vorboten für das zweite Album von Freudenberg & Lais.