Coronabedingt haben sich auch dieses Jahr die am Record Store Day
teilnehmenden unabhängigen Plattenläden entschieden, den Event an zwei getrennten Tagen stattfinden zu lassen. So lässt sich übermäßiges Gedränge in den oft nicht allzu großen Geschäften vermeiden. Und zu Gedränge kann es beim RSD schon mal kommen, das zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit. Manch exklusive Veröffentlichungen sind so gefragt, dass es sich empfiehlt rechtzeitig vor Ort zu sein, um eines der heißbegehrten Exemplare zu ergattern.
Die Termine des diesjährigen
Record Store Day sind der
12. Juni sowie der
17. Juli. Am ersten der beiden Tage warten zwei interessante alternative Versionen mehr oder weniger aktueller Veröffentlichungen auf Jazzfans:
Von Ella Fitzgerald gibt es einen technischen Gimmick zu ergattern: die EP “Original Grooves – Ella in Berlin: Mack The Knife / Summertime” wurde mit der sogenannten “Parallel Grooves”-Technik geschnitten, bei der Titel nicht nacheinander, sondern die Rillen nebeneinander platziert werden. Auf dieser Scheibe findet der Fitzgerald-Fan je zweimal auf der A-Seite Ellas “Mack The Knife” und auf der B-Seite “Summertime”, beides Live-Versionen aus Berlin, einmal von 1960 und einmal von 1962. In jeweils einer der beiden Versionen setzt die Nadel zufällig auf. Man kann also ein swingendes Ratespiel veranstalten: Ella ’60 oder ’62?
Etwas ernsthafter geht es auf der
Thelonious-Monk-LP “
Palo Alto: The Custodian’s Mix” zu, einer alternativen Version des Jazzfundstückes 2020, “
Palo Alto”, einem zuvor unveröffentlichten Konzertmitschnitt des Thelonious Monk Quartet aus dem Jahr 1968. Zum Record Store Day gibt es nun eine Sonderausgabe auf LP, die das historische Konzert genauso wiedergibt, wie es damals von einem namentlich unbekannten Schulaufseher mitgeschnitten wurde. Während die o.g. Ausgabe neu gemischt und in der Titelabfolge verändert wurde, findet man hier das Konzert so wie es stattfand, als wäre man selbst dabei.
Selbstverständlich sind beide Veröffentlichungen auch diesmal streng limitiert.