Dieses Jahr findet zum ersten Mal eine Fußballweltmeisterschaft auf afrikanischem Boden statt. Und wie es bei solchen historischen Ereignissen üblich ist, nehmen Veranstalter in aller Welt die Gelegenheit wahr, um dem interessierten Publikum auf Festivals afrikanische Musik, afrikanische Kunst und afrikanische Filme näherzubringen. Die Macher des Würzburger “Africa Festival” indes brauchten einen solchen Anlass nicht. Denn ihr Festival fand dieses Jahr bereits zum 22. Mal statt. Seit seinem Bestehen zog es über 1,6 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland an. Und auch dieses Jahr war der Zulauf wieder überwältigend. Innerhalb von vier Tagen traten über Pfingsten rund 250 Künstler auf. Einer der absoluten Höhepunkt war das Konzert des Senegalesen Youssou N’Dour, der bei dieser Gelegenheit auch mit einem “Africa Festival Award” ausgezeichnet wurde.
In der Laudatio hieß es: “Als Sänger und Musiker hat er es verdientermaßen zu Weltruhm gebracht, und seine Stimme erklingt rund um den Globus. Damit hat er Afrika ins Bewusstsein vieler Menschen gerückt. Wir wollen aber mit dem heutigen Award weniger den Sänger Youssou N’Dour auszeichnen, sondern vielmehr den Botschafter für die Sache Afrikas. Youssou N’Dour hat sich in der Vergangenheit vielfältig für die Anliegen Afrikas stark gemacht und seine Stimme ertönt immer dann lautstark, wenn es um das Wohl seines Kontinents und die Menschenrechte geht. Schon 1985 war er beim ‘Free Nelson Mandela’-Konzert dabei, er sang bei ‘Live Aid’ und er trat bei der ‘Human Rights Now!’-Tour von Amnesty International auf. Er engagiert sich für die Jugend seines Heimatlandes ebenso wie für die Bekämpfung von Malaria. Er richtete im Senegal eines der ersten Internet-Projekte für junge Menschen ein und bietet in seinem Studio vielen Menschen Arbeit. Vor allem aber: Trotz seines internationalen Erfolges ist seine Heimat weiterhin im Senegal. Hier gibt er mit seiner Mediengruppe seit einiger Zeit auch die Zeitung L’Observateur heraus, die den Mächtigen genau auf die Finger schaut und sie, wenn es sein muss, in deutlichen Worten kritisiert. Damit hat er sich nicht nur Freunde gemacht. Aber Youssou N’Dour ist ein Kämpfer, der nicht so schnell aufgibt.”
Und natürlich trat der Preisträger beim “Africa Festival” auch im Zirkuszelt an den Würzburger Mainwiesen auf, um dem deutschen Publikum das Programm seines neuen Album “Dakar – Kingston” live zu vorzustellen. Das Album ist eine Hommage an die Reggae-Legende Bob Marley und enthält sowohl ältere Hits als auch brandneue Songs von Youssou N’Dour, denen der Sänger einen deutlichen Reggae-Einschlag gab. Von dem deutsch-französischen Kultursender ARTE wurde dieses einmalige Konzert fürs Fernsehen aufgezeichnet. Erstmals ausgestrahlt wird die gut fünfzigminütige Sendung am 17. Juni um 23:40 Uhr.
Live erleben kann man Youssou N’Dour in Deutschland bzw. der Schweiz erst wieder gegen Ende des Jahres. Auftreten wird er dann am 23. November im Volkshaus in Zürich, am 24. November in der Hamburger Fabrik, am 25. November im Berliner Kesselhaus und am 2. Dezember im Münchner Prinzenregententheater.
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Informationen zu Youssou N’Dour.