Viel ist im Laufe der Jahrzehnte über den sogenannten
ECM-Sound philosophiert worden. Das kanadische
Jazzmagazin Coda beschrieb ihn schon 1971 poetisch als “the most beautiful sound next to silence”.
Eine andere, aber ähnlich vage Definition lieferte die Zeit 2009 zum 40-jährigen Jubiläum des Labels: “Er steht für ein schwer zu bestimmendes, gemeinsames Element der Künstler des Labels, deren wohl bekannteste im Jazz Keith Jarrett und Jan Garbarek sind.” Leichter lässt sich dagegen sagen, wofür der ECM-Sound keinesfalls steht: nämlich für musikalische oder stilistische Eintönigkeit.
Und ein Beweis dafür ist das Programm des ECM-Festivals, das vom
15. bis 17. April im Forum Merzhausen (nahe Freiburg) über die Bühne gehen wird. In fünf Konzerten wird ein wenig von der Vielfalt des Labels offenbart. Mit fünf Konzerten von Musikern aus der Schweiz (Pianist
Nik Bärtsch und seine Band Mobile), Polen und Schweden (das
Marcin Wasilewski Trio plus Gastsaxophonist
Joakim Milder), Ungarn (Gitarristin
Zsófia Boros), Italien (
Duo Gazzana), Deutschland und Frankreich (Cellistin
Anja Lechner mit Pianist
François Couturier). Musikalisch reicht der Bogen von ritueller Groove-Musik über subtile Improvisationen bis hin zu kammermusikalischer Klassik. Am 16. April wird es außerdem eine exklusive “Listening Session” mit
Manfred Eicher geben, zu der es aber leider schon keine Eintrittskarten mehr gibt. Parallel findet (bereits seit dem 17. März und bis zum 23. April) im lichtdurchfluteten Foyer des Forums eine Ausstellung statt, in der über 200 Coverabbildungen gezeigt werden, die die Geschichte des Labels mitgeprägt haben.