Adel Tawil hatte seine Gesangskarriere bei der Boygroup The Boyz begonnen, er hatte eine paar Charterfolge erreicht, er hatte Stadien gefüllt und als es nicht mehr lief, wurde er vom Popgeschäft wieder ausgespuckt, wie so viele andere Talente in diesem Musikbetrieb. Das Image eines One Hit Wonders klebte an ihm. Nur wenige überleben diesen Zirkus.
Es gab Zeiten, da war KC Rebell nur einer von vielen Straßenrappern, die sich in Deutschland durch grimmige Schwarz-Weiß Videos hervortun. Zusammen mit seinem Partner PA Sports veröffentlichte er unter dem Namen SAW seine ersten Tracks, es folgten Veröffentlichungen auf diversen Underground Labels, doch niemand nahm den Jungen mit der rauen Stimme ernst. Wieder mal einer, der von der großen Karriere träumt. Wieder mal einer, der es aus dem Schatten der Hochhausblocks ins Rampenlicht des Showgeschäfts schaffen will. „Jaja. Träum weiter Junge“, hieß es da und so gut wie niemand glaubte daran, dass es KC tatsächlich schaffen könnte. Keiner außer er selbst.
Heute füllen Adel Tawil und KC Rebell die größten Hallen, wenn sie Konzerte geben. Heute führen ihre Tonträger die Charts an und Hunderttausende von Fans stehen hinter ihnen. Heute ist alles klar und beide gehören zu den erfolgreichsten Künstlern ihrer Generation. Heute hat es jeder gewusst, dass aus diesen beiden irgendwann einmal große Künstler werden. Heute ist jeder schlauer. Heute weiß es jeder besser.
Adel Tawil und KC Rebell geben nichts auf dieses Gerede. Genauso, wie sie damals, als keiner an sie geglaubt hat, ihren eigenen Weg gingen, so gehen sie auch heute noch ihren eigenen Weg. Sie haben die Steine, die auf diesem lagen, beiseite geräumt und sich die Zukunft erkämpft. Sie haben durchgehalten. Sie sind sich selbst treu geblieben und haben all ihren Schmerz, ihre Sehnsucht und ihre Kraft in ihre Musik gelegt und diese zum Leben erweckt, für sich, für ihr Publikum und für ihre Fans. Sie haben unter Beweis gestellt, dass sie ihre Kunst lieben und alles dafür tun würden. Sie haben es geschafft und sind ganz oben. Sie haben überlebt und gewonnen. Sie sind noch immer auf ihrem Weg, doch noch längst nicht am Ziel. Sie sind unbeirrbar. Bis hier und noch weiter.