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Alisa Weilerstein
Alisa Weilerstein

ROMANTISCHER GEIST

26.05.2014
Alisa Weilersteins neues Decca-Album rückt Dvořáks mächtiges Cellokonzert in
ein visionäres Licht und weist den Weg mitten in das Herz der Musik voller
Leidenschaft dieses Komponisten.

Alisa Weilerstein, eine der besten Cellistinnen ihrer Generation, widmet ihre jüngste Decca-
Einspielung Dvořáks Musik. Die faszinierende amerikanische Künstlerin, deren Debüt bei
diesem Label zu Vergleichen mit der legendären Jacqueline du Pré herausforderte, bietet
eine sehr persönliche und visionäre Interpretation von Dvořáks Cellokonzert in h-moll. Sie
präsentiert dieses mächtige romantische Meisterwerk im Rahmen eines reizvollen
Programms originaler Cellopartituren und Arrangements anderer bekannter Stücke des
tschechischen Komponisten, darunter sein schönes Waldesruh und ‚das Lied an den Mond‘
aus Rusalka. Das Album enthält eine Version von Goin‘ Home, eines Evergreens, den ein
amerikanischer Schüler Dvořáks aus dem Largo seiner Symphonie ‚Aus der Neuen Welt‘
schuf, und erkundet Werke, die während des Aufenthalts des Komponisten in den
Vereinigten Staaten als Leiter des Nationalkonservatoriums in New York entstanden und
seine tiefe Sehnsucht nach seiner Heimat erkennen lassen.

Für Alisa Weilerstein hat die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern einen hohen
Stellenwert: Ihr erstes Album für Decca, mit Cellokonzerten von Elgar und Elliott Carter,
wurde mit Daniel Barenboim und der Berliner Staatskapelle eingespielt. Der Nachfolger
enthält glanzvolle Interpretationen von Dvořáks Cellokonzert und Waldesruh mit den
Tschechischen Philharmonikern unter ihrem Chefdirigenten Jiří Bělohlávek. Das Cellokonzert
wurde im Prager Rudolfinum aufgenommen, wo Dvořák 1896 das Eröffnungskonzert der
Tschechischen Philharmoniker dirigiert hatte. Künstler, Repertoire und Aufnahmeort in dieser
Kombination unterstreichen die Authentizität der Einspielung. Weilerstein trägt Dvořáks
Beziehung zu den Vereinigten Staaten auch in ihrer Wahl der American Academy of Arts and
Letters in New York als Aufnahmeort für die Werke des Komponisten für Cello und Klavier
Rechnung. Ihre Partnerin am Klavier ist hier die junge russisch-amerikanische Pianistin Anna
Polonsky.

Dvořák wurde zu seinem Cellokonzert vermutlich durch das Werk Victor Herberts angeregt,
eines seiner Kollegen am Nationalkonservatorium. ‚Großartig, einfach großartig‘, rief Dvořák,
als er 1894 Herberts Zweites Cellokonzert gehört hatte. Kurze Zeit später begann er mit der
Komposition seines eigenen Cellokonzerts und schrieb den lyrischen Solopart mit Blick auf
die beachtlichen Talente seines Freundes Hanuš Wihan. Das Werk war 1896 in London in
einem Konzert der Philharmonic Society unter der Leitung des Komponisten zum ersten Mal
öffentlich zu hören. Musikwissenschaftler haben in Dvořáks pulsierender Partitur Anklänge
an sein persönliches Leben gefunden. ‚Das Konzert, ein Werk epischer Ausmaße, mit
ausladenden, augenscheinlich öffentlichem Gesten‘, wurde auch mit dem Gefühlsleben des
Komponisten in Beziehung gebracht‘, bemerkt der Dvořák-Expert Michael B. Beckerman.
Spuren des sehnsuchtsvollen Liedes ‚Lasst mich allein‘, die im zweiten Satz des Werkes und
noch einmal gegen Ende zu hören sind, dürften mit Sicherheit der Erinnerung an den Tod
der Schwägerin des Komponisten im Jahre 1895 geschuldet sein, in die er sich als junger
Mann verliebt hatte.

Alisa Weilersteins Fähigkeit, sich von freimütiger Lyrik zu tiefer Introspektion zu bewegen,
passt ideal zum Charakter des Cellokonzerts Dvořáks. Die Cellistin hat vor, dieses Werk auf
ihrer Tournee im nächsten Sommer mit den Tschechischen Philharmonikern und Maestro
Bělohlávek erneut aufzuführen. Für die Saison 2014 enthält ihr prallgefüllter Terminkalender
eine Konzerttournee mit Inon Barnatan, mit Auftritten in Istanbul, Rom, Amsterdam und
Stuttgart, eine Tournee durch die Vereinigten Staaten mit dem Ariel Quartet, Haydns
Cellokonzert Nr. 1 mit dem San Francisco Symphony und Rafael Frühbeck de Burgos sowie
Tschaikowskys Rokoko-Variationen mit dem Los Angeles Philharmonic und Gustavo
Dudamel.

‚[Weilerstein] spielte ihre Parts mit einem exquisitem Klang, flinkem Fingersatz, feinsinniger
Filigranarbeit, nuancierten Ausdrucksebenen, flocht ihre Phrasen um verschiedene
Instrumentalsolos, verband sich mit ihnen, webte in und über ihnen ihre Musik, heftete sich
an das Orchestergefüge und ließ doch ihre eigene Stimme vernehmen – so als schicke ihr
Dvořák die noch tintennasse Partitur direkt aus seinem Kopf in ihr Herz und ihre Hände.‘
Huffington Post

‚Ihre technischen Fertigkeiten dienen der Freude an Schwung und Intensität; sie musiziert
aus voller Seele und mit körperlicher Hingabe.‘
New York Times

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