Andrè Schuen | News | Pressemitteilung: Andrè Schuen singt Schuberts "Winterreise" - 17.5.2024 (VÖ) (DE/EN)

Andrè Schuen
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Pressemitteilung: Andrè Schuen singt Schuberts “Winterreise” – 17.5.2024 (VÖ) (DE/EN)

04.03.2024
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Andrè Schuen singt Schuberts Winterreise
Mit Winterreise vollenden Andrè Schuen und Daniel Heide ihre Auseinandersetzung mit Schuberts späten Liedern
»Was für ein Einfühlungsvermögen von diesen beiden jungen Künstlern!«
BBC Music Magazine über Schwanengesang
Ihre Interpretation wurde zum Soundtrack von Alex Helfrechts kommendem Animations-/Live-Action-Film A Winter’s Journey
Hören Sie »Frühlingstraum« hier
»[Schuen hat einen] Bariton von natürlich dunklem, warmem Timbre, perfekt fokussiert, feinster klanglicher und farblicher Schattierungen fähig; zugleich bei lyrischer Grundierung von stupendem dramatischem Potenzial« 
Neue Zürcher Zeitung, August 2023
Andrè Schuen begann seine Karriere bei Deutsche Grammophon 2020 mit einer gefeierten Einspielung von Schuberts Schöner Müllerin. Daniel Heide, langjähriger Duopartner des Baritons, begleitete ihn am Klavier. 2022 veröffentlichten sie gemeinsam Schuberts Schwanengesang, wofür Schuen 2023 in der Kategorie »Gesang solo« mit einem OPUS KLASSIK geehrt wurde. Nun vollenden sie ihre Trilogie der großen Liederzyklen des Komponisten mit einer bewegenden Lesart der Winterreise. Die 24 Lieder wurden im Markus-Sittikus-Saal in Hohenems aufgenommen und erscheinen am 17. Mai 2024 digital und auf CD. Zwei von ihnen kommen vorab als Single heraus: »Frühlingstraum« am 29. März und »Der Leiermann« am 26. April.
Für viele ist die Winterreise die Krönung des Liederrepertoires. »Es ist das erste Werk, das einem einfällt, wenn man über Lied spricht«, sagt Andrè Schuen. Nachdem Schubert bereits Texte von Wilhelm Müller für Die schöne Müllerin vertont hatte, inspirierten ihn im Herbst 1827 – nur ein Jahr vor seinem frühen Tod – erneut die Zeilen dieses Dichters. Müller fasst in ihnen den Liebeskummer eines Mannes in Worte, der sich in einer Winternacht davonstiehlt, begleitet nur von seinem eigenen Schatten. Die Gefühle des Protagonisten finden eine Entsprechung in der eisigen Landschaft, die ihn umgibt. So heißt es etwa in »Der stürmische Morgen«: »Mein Herz sieht an dem Himmel / gemalt sein eignes Bild – / es ist nichts als der Winter, / der Winter, kalt und wild«!
Im Gegensatz zur Schönen Müllerin, die sowohl von Hoffnung wie von Verzweiflung erzählt, ist dieser Zyklus ganz von der Niedergeschlagenheit des Wanderers geprägt, schon das erste Lied »Gute Nacht« berichtet davon: »Das Mädchen sprach von Liebe, / die Mutter gar von Eh’ – / nun ist die Welt so trübe, / der Weg gehüllt in Schnee.« Andrè Schuen, dem winterliche Landschaften durchaus vertraut sind, denn er selbst wuchs in den Südtiroler Dolomiten auf, verweist auf den Wechsel zwischen Bewegung und Stillstand in den Liedern. »Es gibt Bilder, in denen die Zeit komplett stehen zu bleiben scheint, Seelenzustände im Einklang mit der erstarrten winterlichen Natur. Dann wieder«, so Schuen, »treibt es weiter und weiter.«
Oft ist die Musik deklamatorisch, doch Schuen taucht sie – getragen vom brillanten Klavierspiel von Daniel Heide – durch seinen zurückhaltenden Vortrag in feine Melancholie. Und so vermittelt das Duo die Sehnsucht nach dem Frieden, der einst im Schatten des »Lindenbaums« empfunden wurde, die enttäuschte Hoffnung auf Wonne und Seligkeit des »Frühlingstraums« oder die bange Sorge im »Wegweiser«, bis schließlich die Frage an den rätselhaften »Leiermann« gerichtet wird. »Ich bin für mich immer davon ausgegangen«, so Andrè Schuen, »dass er eine Figur für den Tod ist.«
Nach vielen gemeinsamen Aufführungen der Winterreise haben Schuen und Heide zu großer Freiheit in ihren Interpretationen gefunden. »In früheren Jahren, mit noch weniger Erfahrung habe ich wohl auch versucht, die Route vorher festzulegen und genau zu planen, wie ich diese oder jene Stelle gestalten will«, sagt der Sänger. »Heute erlebe ich diesen Zyklus viel stärker aus dem Moment: bereit für all das Überraschende und Ungeahnte, das sich auf dieser Reise auftun kann.«
Die vorliegende Aufnahme dient auch als Soundtrack für den Animations-/Live-Action-Film A Winter’s Journey. Überwältigt von der Kraft und Schönheit dieser Lieder, verspürte die Autorin und Regisseurin Alex Helfrecht den tiefen Wunsch, einen darauf basierenden Film zu drehen. Um der Größe des Musikwerks auf der Leinwand gerecht zu werden, wurden die Schauspieler zunächst gefilmt und dann jede einzelne Aufnahme übermalt, sodass atemberaubende Landschaften entstanden. Dadurch wirkt der Film wie das zum Leben erweckte Gemälde eines deutschen Malers der Romantik, in dem auch die vollendete Schauspielkunst seiner Darsteller zur Geltung kommt – ein prachtvolles Film- und Musikspektakel voller Emotionen und Dramatik. In den Hauptrollen: John Malkovich, Marcin Czarnik, Gabriella Moran, Martina Gedeck, Jason Isaacs und Ólafur Darri Ólafsson.
 
 
Andrè Schuen Sings Schubert’s Winterreise
Andrè Schuen and Daniel Heide complete their exploration of Schubert’s late song cycles with Winterreise
“What empathy this is from these two young artists!”
BBC Music Magazine reviewing Schwanengesang
Their interpretation also forms the soundtrack for Alex Helfrecht’s forthcoming and groundbreaking live-action/animated film, A Winter’s Journey
Listen to “Frühlingstraum” here
“[Schuen’s] baritone voice has a naturally warm, dark timbre – it is is perfectly focused and capable of producing the most finely nuanced shades of tone and colour, as well as having a lyrical foundation of stupendous dramatic potential” 
Neue Zürcher Zeitung, August 2023
Baritone Andrè Schuen began his Deutsche Grammophon career in 2020 with a critically acclaimed reading of Schubert’s Die schöne Müllerin, recorded with his longstanding duo partner Daniel Heide. In 2022, the pair added Schwanengesang to their discography, a recording that went on to win the Solo Song category in the 2023 OPUS KLASSIK Awards. Now they complete their trilogy of Schubert’s major song cycles with a thoughtful and moving interpretation of the 24 inward-looking songs that make up the composer’s Winterreise. Recorded at the Markus-Sittikus-Saal in Hohenems, the album is scheduled for release digitally and on CD on 17 May 2024. Two of the songs will be issued as singles: “Frühlingstraum” on 29 March and “Der Leiermann” on 26 April.
For many, Winterreise is the alpha and omega of the Lieder repertoire. As Andrè Schuen says, it is quite simply “the first work that comes to mind when you talk about Lieder”. Having already set texts by Wilhelm Müller for Die schöne Müllerin, Schubert again found inspiration when, in 1827, just a year before his death, he read the poet’s two sets of 12 poems about a rejected lover whose grief drives him to steal away one winter’s night, accompanied only by his own shadow in the moonlight. The protagonist’s anguish is mirrored by the frozen countryside, cloudy skies and snow storms he encounters as he keeps walking, as summed up in “Der stürmische Morgen” (A Stormy Morning): “My heart sees in the sky/its own painted portrait;/it is nothing but winter,/winter chill and savage.”
Unlike Die schöne Müllerin, with its hope-to-despair narrative, Winterreise is overshadowed by heartbreak from the start. The first song, “Gute Nacht” (Good Night), explains something of the narrator’s lost love and his need hereafter to follow a “path veiled in snow”. Andrè Schuen, who grew up in the South Tyrolean Dolomites and is therefore no stranger to stark wintry snowscapes, points to the way in which the poems then switch between movement and stasis.  “There are scenes where time seems to stand completely still, states of mind that are in tune with the frozen nature of winter,” says the singer. “Then again, it moves on and on.”
Much of the music is declamatory in style, and Schuen performs it with a restraint that serves to heighten the pervading sense of melancholy, supported throughout by the equally brilliant pianism of Daniel Heide. Together the duo convey the nostalgia for the sense of peace once experienced in the shade of “Der Lindenbaum” (The Lime Tree); the dashed hopes expressed in “Frühlingstraum” (A Dream of Springtime); the chilling realisation in “Der Wegweiser” (The Signpost) that only one road lies open to the narrator, and so on, until the final encounter with the mysterious “Leiermann” (The Organ Grinder). “My assumption,” says Andrè Schuen, “has always been that he stands for death.”
Having performed Winterreise together many times, he and Heide have developed a freer approach to the emotional course it runs. “In the early years,” notes the singer, “I tried to set the route beforehand and plan precisely how I wanted to shape this or that point. Nowadays I experience this cycle much more in the moment, and am ready for everything surprising and unexpected that can arise on the journey.”
This recording of Winterreise also forms the soundtrack for the live-action/animation feature film A Winter’s Journey, inspired by Franz Schubert’s music and Wilhelm Müller’s poems. Writer and director Alex Helfrecht felt compelled to make the film after being rendered speechless by the music’s power and beauty. She set out to bring it to the big screen in a way that does justice to this magnificent work. By filming live actors in epic sets and immersive landscapes before painting over each frame, the film has the look of early 19th-century German Romantic paintings come to life, while retaining all the emotive power of the actors’ performances. A beautiful cinematic and musical spectacle full of emotion and drama starring John Malkovich, Marcin Czarnik, Gabriella Moran, Martina Gedeck, Jason Isaacs and Ólafur Darri Ólafsson.

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